11 Stichwörter an Christian Seidel: Der Torwart des ASV Möhrendorf über... - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 10.07.2007 um 08:00 Uhr
11 Stichwörter an Christian Seidel: Der Torwart des ASV Möhrendorf über...
Er verhindert Tore. Aber manchmal schießt er sie auch. Er ist Inhaber der Kapitänsbinde, genauso wie der Mannschaftskasse. Und wer trainiert die A-Junioren beim ASV Möhrendorf? Natürlich Christian Seidel, das Möhrendorfer "Mädchen für alles".
Von Christoph Laskowski
Leistungsträger beim ASV Möhrendorf: Keeper und Kapitän Christian Seidel.
Foto: privat
... die Kapitänsbinde:
Seit neun Jahren fest mit meinem Arm verwachsen. Ein schönes Gefühl, von der Mannschaft immer wieder in seinem Verhalten und seiner Einstellung bestätigt zu werden. Die Binde ist aber auch manchmal eine Last, da man als Kapitän nicht nur auf dem Platz, sondern auch außerhalb immer als Vorbild vorangehen muss, was nicht immer leicht ist.
 
... Jörg Butt: Nicht gerade mein Vorbild. Zählt für mich im Tor nicht zu den Besten in Deutschland, hat aber keine schlechten Elfer geschossen. Damit haben wir eine Gemeinsamkeit, nur mit dem kleinen Unterschied, dass ich immer noch die Elfer bei uns schieße.  

... die Mannschaftskasse: Einer der undankbarsten Jobs, die man in einem Team übernehmen kann. Denn wer zahlt den schon gerne Strafen? Da muss man immer den gleichen Spezialisten hinterher rennen, um sich dann immer wieder die gleichen Ausreden anzuhören. Bei uns wird die Strafenkasse jedes Jahr im Anschluss an die Saison am „Berg“ eins zu eins in Bier umgesetzt.  

... deren Topeinzahler: In den letzten Jahren hat sich bei uns Andreas Schardt als Topeinzahler besonders hervorgetan, da er eigentlich pro Saison mindestens zweimal nicht zum Spiel der Reserve erscheint. Und das kostet richtig! In diesem Sinne: Danke Andi für die vielen Maßen!!! 

... einen Vereinswechsel: Denke immer mal wieder darüber nach, zu einem anderen Verein zu gehen, habe mich aber endgültig nie dazu durchringen können. Ich weiß doch, dass meine Jungs mich nicht nur als Keeper brauchen, sondern auch, dass ich ihnen ab und an mal kräftig in den Arsch treten muss.

... die Torhüterposition: Im Verein die beste, aber auch die einsamste Position. Man steht immer unter Druck, denn ein Fehlgriff, und die Murmel schlägt hinter einem ein, und das „Gelächter“ ist groß. Aber genau das ist auch der Grund, warum ich diese Position liebe.
 
... die A-Junioren: Eine super Truppe, die ich vor vier Jahren in der B-Jugend übernommen habe und die mir sehr viel Freude beschert. Ist oft nicht leicht mit den pubertierenden Jugendlichen, haben oft, wie man selbst damals, nur Unsinn im Kopf. Sind aber charakterlich ein überragender Haufen, auf den man sich immer hundertprozentig verlassen kann.

... BSE Erlangen: Eine Freizeitmannschaft mit vielen Studenten und Promovierten aus Erlangen, bei denen ich regelmäßig am Montag mitspiele, um auch mal auf dem Feld der Lederkugel hinterherzujagen. Ist in den letzten Jahren, dank einigen guten neuen Spielern, immer besser geworden.  

... sein kuriosestes Gegentor: Eines, das mir nicht aus dem Kopf geht: Spiel in Lonnerstadt vor zwei Jahren, ein sehr windiger Sonntag. In der ersten Halbzeit spielten wir mit Rückenwind. In der 30. Minute Freistoß aus etwa 20 Metern halbrechte Position. Der Schütze zirkelt den Ball über die Mauer aufs Tor, der Ball geht Richtung „Gambel“, schlägt aber von oben genau auf die Ecke von Pfosten und Latte und steigt senkrecht nach oben. Ich hatte mich natürlich nach dem Ball geflaggt und lag nun halb neben dem Tor am Boden. Der Ball wurde von dem starken Rückenwind ca. einen Meter zentral vors Tor zurück geblasen und versprang beim Aufkommen derart, dass er direkt ins Tor kullerte. 

... Matthias Dollack: Unser Linksaußen und mein ehemaliger Mitbewohner. Ihr kennt ja alle den geflügelten Ausdruck: „Der Torwart und der Linksaußen haben einen Schlag!“ Was bei unserer WG auf jeden Fall sehr zutreffend war, da im Mannschaftskreis unser Heim liebevoll als „Chaos-WG“ bezeichnet worden ist, was aufgrund mehrerer ausufernden Mannschaftsfeiern wohl auch so richtig ist.  

... die Saison 07/08: Wir wollen uns als Team weiterentwickeln und es schaffen, das vorhandene Potential abrufen. Wenn uns dies und zudem ein guter Start gelingt, werden wir sicherlich ein Wort um den Aufstieg mit reden. Wir werden unseren Weg, auf den eigenen Nachwuchs zu setzen, jedenfalls treu bleiben. Denn in unseren Augen hat man als kleiner Verein ohne großen finanziellen Background auf lange Sicht mit konsequenter Jugendarbeit mehr Erfolg als durch einen schnellen, meist relativ kurzfristigen, von Sponsoren bzw. Gönnern ermöglichten.

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