Pötzinger selbst hätte seinen seit Januar 2006 laufenden Vertrag sehr gerne verlängert. Am Dienstag hatten ihn Michael Kühlein und Peter Thümlein, zwei Vereinsfunktionäre, jedoch darüber in Kenntnis gesetzt, dass man nach der Saison ohne ihn plane - für Pötzinger der Tiefpunkt nach wochenlanger Sendepause seitens der Führungsetage. Er kritisiert die Art und Weise, wie das Ganze gelaufen ist, ohne vorher einmal miteinander gesprochen zu haben. "Ich wurde einfach vor vollendete Tatsachen gestellt. So geht man im Amateurbereich nicht miteinander um." Triftige Gründe für die Trennung seien ihm auch nicht genannt worden. Stattdessen ein Sammelsurium an Ausflüchten und Andeutungen: die Mannschaft spiele nicht attraktiv genug, die Trainingsbeteiligung sei schlecht, zu viele Rote Karten, es gebe drei, vier unzufriedene Spieler.
Vielleicht wieder als Spielertrainer?
Für den 33-jährigen Coach ist weder das Eine noch das Andere akzeptabel. Die Mannschaft habe sich, so berichtet er, klar für ihn ausgesprochen und versichert, dass aus ihrer Richtung nicht geschürt wurde. Im Gegenteil: "Sie war wie vor den Kopf gestoßen". Überhaupt habe ihn das Gespräch mit der Mannschaft dazu bewogen, bis zum Saisonende weiterzumachen. Über die wahren Hintergründe kann der frühere Torjäger deshalb nur spekulieren, tut dies aber nicht öffentlich. Und auch die Namen derer, die er hinter dieser "linken Tour" vermutet, möchte er nicht preisgeben. Vielmehr fasst er sich an die eigene Nase: Hier noch einmal anzuheuern, nachdem es ihm vor wenigen Jahren schon einmal ähnlich ergangen war, sei ein Fehler gewesen. Wie er seine fußballerische Zukunft sieht? Er will auf jeden Fall in einem anderen Verein weitermachen, vielleicht sogar wieder als Spielertrainer einsteigen, sofern es sein lädiertes Knie zulässt.
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