Reinigendes Gewitter: ASV Veitsbronn hat Ernst der Lage erkannt - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 01.03.2024 um 08:00 Uhr
Reinigendes Gewitter: ASV Veitsbronn hat Ernst der Lage erkannt
Lediglich elf Punkte konnte der ASV Veitsbronn-Siegelsdorf in der bisherigen Kreisliga-Saison einsammeln - damit überwintert die Elf von Aleksandar Abutovic auf dem ungeliebten Schleudersitz. Die Hintergründe hat der Trainerfuchs mit seinem Team in der Winterpause herausgearbeitet und klar angesprochen. Auch dank eines reinigenden Gewitters sieht der 58-jährige Übungsleiter sein Team nun aber auf dem richtigen Weg.
Von Michael Watzinger
Aleksandar Abutovic will mit seinem ASV Veitsbronn den Klassenerhalt in der Kreisliga Nürnberg bewerkstelligen.
fussballn.de / Strauch
Überwintern auf dem Schleudesitz

Die Winterpause hätte für den ASV Veitsbronn-Siegelsdorf sicherlich gemütlicher ausfallen können: Mit elf eingefahrenen Zählern aus 13 Partien rangiert die Mannschaft von Trainer Aleksandar Abutovic zum Jahreswechsel auf dem Schleudersitz in Richtung Kreisklasse. Selbstredend zeigt sich der 58-jährige Coach mit der bisherigen Punkteausbeute seiner Mannschaft nicht zufrieden - zumal aus seiner Sicht deutlich mehr möglich gewesen wäre: "Um es klar zu sagen: Mit unserer Punktzahl und Platz 12 zur Winterpause stecken wir mittendrin im Abstiegskampf! Unser Kader ist aus meiner Sicht zwar absolut konkurrenzfähig und auch unsere Leistungen waren in spielerischer Hinsicht durchaus ordentlich, wir haben aber insgesamt zu wenig Zählbares mitgenommen und müssen uns daher eingestehen, dass es für uns nach der Winterpause von Anfang an um den Klassenerhalt gehen wird!"

Bild mit Seltenheitswert: Der ASV Veitsbronn-Siegelsdorf hat Grund zum Jubeln.
fussballn.de

Die Hintergründe der misslichen Lage

Die Beweggründe für die schwierige Situation sind aus Sicht des Trainerfuchs durchaus vielschichtig. Das Fehlen eines echten Torjägers wird nach dem Abgang von Julian Henke (in der Vorsaison 29 Treffer, wechselte im Sommer zum Landesligisten FC Herzogenaurach) ebenso deutlich, wie die vielen Ausfälle während der Hinrunde und der damit verbundenen fehlenden Fitness und Spielpraxis einiger Stammkräfte. "Mit dem Kader bin ich insgesamt absolut zufrieden. Wenn alle Mann an Bord sind, zähle ich uns vom spielerischen Vermögen her nach wie vor zu den besten fünf Teams der Liga! Es gab innerhalb dieser Saison auch selten Spiele, in denen wir deutlich unterlegen waren. Vielmehr erspielten wir uns in einigen Partien gute Chancen und konnten diese aber nicht nutzen und wurden dann im Gegenzug hinten heraus bitter bestraft. Diese Zähler fehlen uns natürlich. Die mangelhafte Chancenauswertung wird auch durch unsere nur 15 erzielten Tore verdeutlicht. Man darf dabei aber nicht vergessen, dass uns mit Julian Henke und Sven Wörrlein, der sich derzeit in den USA befindet, 40 Tore weggebrochen sind - das ist nicht so einfach aufzufangen! Dass dann im Laufe der Hinrunde immer wieder wichtige Leistungsträger längerfristig ausgefallen sind und anschließend logischerweise nicht bei 100 Prozent sein konnten, machte die Lage für uns ganz sicher auch nicht leichter", analysiert Abutovic die Hintergründe, die zu der schwierigen Situation zum Jahreswechsel geführt haben.

Auf Yannik Stutz (am Ball) und andere Leistungsträger musste der ASV Veitsbronn während der Hinrunde zwischenzeitlich verzichten.
fussballn.de

Wechselhafte Vorbereitung


Auch zu Beginn der Vorbereitung waren jene Tendenzen klar erkennbar. Zwar erzielte man unter anderem gegen den Landesligisten FSV Stadeln (0:2) und den Bezirksligisten SC Germania (1:2) respektable Ergebnisse, mit den Auftritten gegen die Kreisligisten Hammerbacher SV (1:3) und SV Raitersaich (1:2) war der Trainer aber alles andere als einverstanden. "Die Spiele gegen Stadeln und Germania haben gezeigt, dass wir auch gegen starke Mannschaften mit viel Qualität kompakt sein und durchaus gut verteidigen können. Allerdings haben die beiden Spiele gegen die anderen beiden Kreisligisten deutlich gezeigt, dass uns nach wie vor eine gewisse Zielstrebigkeit im Spiel nach vorne fehlt. Viel Schlimmer war aus meiner Sicht aber, dass wir nicht den berühmten letzten Meter gemacht und uns nicht willig genug präsentiert haben."

Reinigendes Gewitter zur rechten Zeit


Gepaart mit einer zunächst teils überschaubaren Trainingsbeteiligung erfolgte deshalb bei der nächsten Team-Sitzung eine klare Ansprache. Aus Abutovics Sicht ein reinigendes Gewitter: "Ich habe den Jungs klar gesagt, dass der Klassenerhalt so nicht funktionieren wird! Wir müssen bereit sein, viel zu investieren und dazu zählt auch eine gewisse Fitness! Ich weiß, dass bei einigen meiner Spieler anderweitig gerade andere wichtige Themen anstehen - Berufswechsel, Vaterschaft, Studium, kleinere Wehwehchen... Dennoch gehört eine gewisse Eigenverantwortung dazu: Wenn ich nicht ins Training kommen kann, muss ich eben mal einen privaten Lauf einstreuen. Die Jungs lieben den Verein und wollen unbedingt in der Kreisliga bleiben, das müssen sie jetzt aber auch beweisen!"

Aleksandar Abutovic weist seinen Jungs den Weg. In der Winterpause gab es zuletzt ein wohl reinigendes Gewitter.
fussballn.de / Gitzing

Seine Spieler scheinen die mahnenden Worte ihres Coaches verstanden zu haben. Die nächsten Einheiten waren mit jeweils über 20 Spielern klar besser besucht und auch der klare 10:2-Testspielsieg gegen den ATV 1873 Frankonia gibt Anlass zur Hoffnung auf Besserung: "Es sieht so aus, als hätten die Jungs den Ernst der Lage verstanden. Die Trainingsbeteiligung ist wieder deutlich besser und es herrscht ein sehr guter Zug innerhalb der Übungen. Unsere erfahrenen Spieler wie Kapitän Rick Bolz oder auch Michael Bitzenbauer gehen vorne weg und an ihre Leistungsgrenzen - und sind so ein tolles Vorbild für die anderen Jungs, die sich ein Beispiel daran nehmen müssen. Der klare Sieg gegen Frankonia war zum einen gut für das Selbstvertrauen. Zum anderen haben wir uns trotz eines zwischenzeitlichen unglücklichen Zwei-Tore-Rückstandes nicht hängen lassen, sondern uns gewehrt. Wir waren fleißig und jeder hat die Extra-Meter gemacht - das ist genau das, was wir brauchen!"

Kapitän Rick Bolz (in grün) geht beim ASV Veitsbronn-Siegelsdorf vorne weg und soll das Team zum Klassenerhalt führen.
fussballn.de / Strauch

Wegweisende Wochen gleich zu Beginn

Ohne externe Zugänge (mit Michael Seyaze Simo nach Großgründlach gab es jedoch auch nur einen Abgang zu vermelden), dafür aber mit einem neuen Mindset soll es in gut zwei Wochen in die wegweisenden Wochen gehen. Dann bekommt es der ASV mit dem TSV Buch II, der SpVgg Nürnberg, der Gutenstetten-Steinachgrund U-23 und anschließend Türkspor mit Gegnern vermeintlich auf Augenhöhe zu tun. "Das sind für uns natürlich wahnsinnig wichtige Spiele! Wir haben noch zwei Wochen Zeit, um uns darauf vorzubereiten und körperlich voll auf der Höhe zu sein. Wir wollen natürlich gut aus den Startlöchern kommen und weitere Punkte sammeln - vor allem auch, weil danach dann mit Hellas und Bayern Kickers zwei andere Kaliber auf uns warten. Insgesamt gilt für uns in dieser Saison nur der Klassenerhalt. Darauf richten wir unseren Fokus und daran glaube ich zu 100 Prozent! Ich habe eine gute Mannschaft mit tollen Charakteren! Jetzt gilt es für uns, die Ärmel hochzukrempeln und dann werden wir auch in der Liga bleiben. Viele der Jungs spielen schon so lange beim ASV - das haben sie und der ganze Verein einfach auch verdient!"

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Aktuelle Tabellenplatzierung

Pl.
 
Team
Sp
Tore
Pkt
10
14
20:27
14
11
12
20:24
13
13
12
11:35
10
14
13
16:46
4


Tabellenverlauf Veitsbronn-S.


ASV Veitsbronn-Sieg. in Zahlen

Spiele
13
Spiele gewonnen
3
Spiele unentschieden
2
Spiele verloren
8
:0
Zu-Null-Spiele
2
0:
Spiele ohne eigenen Treffer
2
Tore gesamt
15
Verschiedene Torschützen
9
Eigentore
0
Elfmetertore
1
Gelbe Karten
23
Zeitstrafen
1
Gelb-rote Karten
1
Rote Karten
0
Eingesetzte Spieler
22
Zuschauer
601
Zuschauerschnitt
120

Transfers ASV Veitsbronn-Sieg.

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Verein unbekannt
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Abgänge

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