Goldene Generation in Gefahr: Bruck hat Trainerlösung für "Mission Impossible" - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 01.02.2024 um 12:00 Uhr
Goldene Generation in Gefahr: Bruck hat Trainerlösung für "Mission Impossible"
Der FSV Erlangen-Bruck hat in der A-Jugend große Abstiegssorgen. In der Rückrunde soll das neue Trainerteam das Ruder herumreißen - und geht dabei kompromisslos zu Werke. Sollte Bruck aus der Landesliga absteigen, könnte das einen Rattenschwanz nach sich ziehen.
Von Uwe Kellner
Der FSV Erlangen-Bruck setzt in der A-Jugend auf das bestehende Interims-Trainerteam. Als Dominique Gangnus im November seinen Rücktritt erklärt hatte, übernahmen Marco Fabritius, Trainer der U17, Jonas Haake, Co-Trainer der U19, und Jugendleiter Tuhan Özdemir die abstiegsbedrohte Mannschaft. Zunächst war diese Zwischenlösung für die Übergangszeit bis zur Winterpause geplant. Danach wollte man sich erneut zusammensetzen und über die Restsaison sprechen. Das ist nun geschehen und das Ergebnis ist, dass das Interims-Trio seine Arbeit bis zum Saisonende fortsetzen wird.

Jugend-Talentschmiede FSV Erlangen-Bruck. Der Verein hätte gerne, dass das so bleibt.
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Doppelbelastung für Marco Fabritius

Als Haupttrainer für die U19 wird Marco Fabritius in die Rückrunde gehen. Denselben Posten hat er bei den Bruckern in der U17 inne. Die B-Jugend stieg letzte Saison in die Landesliga auf und marschierte dort zur Herbstmeisterschaft. Marco Fabritius wird dort von Co-Trainer Christian Ulhaas unterstützt. Er nennt seine Jungs in der U17 eine 'Goldene Generation', die als Mannschaft zusammengewachsen ist, und die einfach läuft. In der Vorbereitung habe man bisher sogar mit Bundesliga-NLZs mithalten können. Deswegen sei die zusätzliche Arbeit in der U19 möglich. "Die Jungs hier in Bruck sind mittlerweile wie eine Familie für mich. Deswegen nehme ich die drei, vier Monate zusätzliche Belastung gerne in Kauf. Sie haben es einfach verdient, dass man sich um sie kümmert", beschreibt Marco Fabritius, der allerdings auch erwähnt, dass er derzeit mehr mit seinen Fußballern spricht als mit der Freundin. Das Brucker Sportgelände ist aktuell sein zweites Zuhause.

Konkurrenz scharrt mit den Hufen

Bezüglich der neuen Saison hat Marco Fabritius Sorgen. Sollte die U19 des FSV Erlangen-Bruck aus der Landesliga absteigen, könne er nicht garantieren, dass seine exorbitant erfolgreiche U17 zusammenbleibt. "Die Konkurrenz ist groß", weiß Marco Fabritius. Wenn es bei einem Verein nicht läuft, kreisen die Nachbarvereine über dem Sportgelände und werben um die Talente. Das ist im Jugendfußball schon seit Jahren so, nicht nur in Bruck. Umso wichtiger wäre der Klassenerhalt mit der A-Jugend, um den U17-Talenten eine sportliche Perspektive für die neue Runde bieten zu können. Infrastrukturell sei es in Bruck eher schwierig, denn vor allem in der Wintervorbereitung hinkt das Sportgelände des FSV der Konkurrenz hinterher. Ein Punkt, an dem man arbeiten müsse. Sollte auch noch die Landesliga als Anreiz für die jungen Fußballer wegfallen, stehen die Erlanger vor Schwierigkeiten. Tiefer als in der Landesliga stand Bruck mit seiner U19 schon seit Ewigkeiten nicht mehr. "Dann habe ich Angst um unseren goldenen Jahrgang", so Marco Fabritius.

Im selben Zusammenhang will er aber nicht nur an die U17 denken, sondern auch an die aktuelle U19, aus der er schon einige Spieler in den letzten Jahren unter seinen Fittichen hatte, und die nicht so schlecht sei, wie sie dasteht. Eine Truppe voller sympathischer und talentierter, junger Leute.

Trainer Marco Fabritius übernimmt neben der erfolgreichen 'Goldenen Generation' in der U17 nun auch die abstiegsbedrohte U19 des FSV Erlangen-Bruck. Jonas Haake und Tuhan Özdemir helfen ihm dabei.
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Kaderumbruch für den Klassenerhalt


"Wir haben eine gemeinsame Mission und das ist der Klassenerhalt", gibt Marco Fabritius vor. Es sei fünf nach zwölf. Bruck hat neun Punkte Rückstand auf den zwölften Tabellenplatz, der als Relegationsplatz gekennzeichnet ist, bei einem Spiel weniger. "Anfang März kommt die heiße Zeit mit Spielen gegen die direkten Konkurrenten. Das heißt, wir müssen gleich da sein." Das neue Trainertrio leitete für die Rückrunde einen Kaderumbruch ein, denn die Kaderzusammenstellung sei nicht ideal gewesen. Vor allem sei der Spielerkader zu groß gewesen, sodass er jetzt von 33 Mann auf etwa 18 Fußballer reduziert wurde. "Wir müssen ein Team werden und das geht besser, wenn wir ein kleinerer Haufen sind", so Marco Fabritius. Beim Aussortieren habe es Härtefälle gegeben, aber zum Wohle des Vereins habe man nicht anders handeln können. "Eine unangenehme Rolle als Trainer", bedauert der Coach. Die A2 des FSV Erlangen-Bruck spielt nur eine Liga tiefer in der Bezirksoberliga. Der Fall ist demnach nicht äußerst groß. "Wir haben alles so weit geordnet, dass wir jetzt als Team die gemeinsame Mission erreichen können. Und selbst so ist es nicht gewiss, dass wir es schaffen." In vier, fünf Wochen Vorbereitung vor dem ersten Punktspiel müssen die Trainer den Bock nun umstoßen. Möglich ist die große Mission der Brucker auf jeden Fall.

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Tabelle Landesliga Nord U19

Pl.
Team
Sp
Tore
Pkt
2
14
35:23
27
4
13
41:29
24
5
13
31:28
22
6
14
41:35
20
7
14
48:38
20
8
14
42:28
20
9
14
44:26
19
11
13
17:22
14
12
13
16:33
13
14
13
6:92
1
Bei punktgleichen Teams: Sondertabelle der Punktgleichen

Bilanz FSV Erlangen-Bruck U19

Saison
Pl. 
Liga
2023/24
13. 
Landesliga Bayern Nord
 
2022/23
9. 
Landesliga Bayern Nord
 
2021/22
2. 
Landesliga Bayern Nordwest
 
2021/22
8. 
Bayernliga Quali Nord
 
2020/21
3. 
Landesliga Bayern Mitte
 
2019/20
11. 
Landesliga Nord
 
2018/19
9. 
Landesliga Nord
 
2017/18
7. 
Landesliga Nord
 
2016/17
8. 
Landesliga Nord
 
2015/16
10. 
Bayernliga
2014/15
7. 
Bayernliga
 
2013/14
5. 
Bayernliga
 
2012/13
8. 
Bayernliga
 
2011/12
7. 
Bayernliga
 
2010/11
1. 
Landesliga Nord

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