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Artikel veröffentlicht am 23.12.2023 um 09:00 Uhr

"Wird keine Professionalität geben": FSV Stadeln will seine Philosophie nicht sprengen

Erneut wurde der FSV Stadeln Herbstmeister und überwintert an der Spitze der Landesliga Nordost. Doch anders als im Vorjahr kam diese Position weniger überraschend, schließlich hatte man sich am Kronacher Wald im Sommer kräftig verstärkt und rückte zwangsläufig in den engeren Favoritenkreis. Im Umgang mit der aktuellen Situation sind sich Trainer und Verein einig.

Von Marco Galuska

Als Herbst- und Wintermeister geht der FSV Stadeln ins Jahr 2024.

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Die üblicherweise alljährliche Frage, ob und wie es mit dem Trainer weitergeht, hatte der FSV Stadeln schon vor einem Jahr insofern beantwortet, dass man mit Manfred Dedaj die Zusammenarbeit vorzeitig bis zum Ende der Saison 2024/25 verlängert hatte. Seit 2017 ist Dedaj Chefcoach am Kronacher Wald und gehört damit zu den dienstältesten Übungsleitern. Amtsmüde ist der 50-Jährige keineswegs: "Ich fühle mich nach wie vor pudelwohl im Verein und kann mir von meiner Seite aus vorstellen, dass es auch noch länger hier gehen wird."

Ruhige Winterpause am Kronacher Wald

Dabei spielt die Liga für Dedaj und die Stadelner Führung weniger eine Rolle, wie der Trainer betont und auf andere Werte verweist: "Ich habe den Verein schon lange verstanden: Es wird keine Professionalität hier geben, wir werden keine Grundgehälter zahlen, da sind wir uns komplett einig! Wir wollen diese Philosophie nicht sprengen, auch wenn uns das viele nachsagen, weil wir natürlich einen außergewöhnlich guten Kader mittlerweile haben und mit diesem sehr zufrieden sind. Wir werden auch nicht dauernd Spieler holen, sonst geht die Identifikation mit dem Ganzen irgendwann hier verloren - und wir brauchen Spieler, die in das Konzept passen." So sind aktuell einerseits keine Neuzugängen geplant, andererseits steht auch nur der Abgang von Jan Alder mit offiziell unbekanntem Ziel (er wird mit dem SC Feucht in Verbindung gebracht) fest.

Manfred Dedaj will mit einer guten Vorbereitung seine Truppe topfit in die Restsaison schicken, ob das am Ende in die Bayernliga führt, wird sich zeigen.

fussballn.de / Strauch

An gleicher Stelle, nämlich als Tabellenführer, hatte Dedaj vor einem Jahr gesagt: "Wir sind Erster und wollen brutal angreifen! Es ist aber ein positiver Druck, der nicht von einem Muss, sondern vom Willen der Mannschaft kommt!" Die Formulierung zum Jahreswechsel 2023/24 ist mit der Erfahrung eines verkorksten Frühjahrs 2024 ein wenig angepasst: "Die Voraussetzung ist auch anders als letztes Jahr. Wir haben einen großen Kader, sind weitgehend verletzungsfrei. Das Ziel muss sein, dass wir topfit aus der Winterpause kommen, unser Level noch einmal steigern. Sportlich gesehen ist es so, dass wir natürlich Erster bleiben wollen, sonst könnten wir uns die Vorbereitung sparen!"

Bayernliga wäre eine Konsequenz, aber kein Muss

Dass die Konsequenz von Platz 1 den Aufstieg am Saisonende bedeuten würde, ist klar, "ein Muss ist die Bayernliga für uns nicht. Wir wollen eine sehr gute Rückrunde spielen, alles andere ist dann Zukunft", sagt Dedaj. Wichtig waren vor der langen Pause die drei Siege zum Jahresabschluss, nachdem man zuvor einen zweiten kurzen Hänger im Saisonverlauf hatte. "Der Mannschaftsabend nach dem Buckenhofen-Spiel war ganz wichtig. Da wurden auch einmal Dinge angesprochen, die nicht passen. Wir sind danach wieder ganz anders aufgetreten und haben gut gespielt. Für mich war auch der Sieg gegen Mitterteich in letzter Minute unter schwierigen Bedingungen ein Zeichen, dass wir nicht nur Schönwetterfußball können. Das war ein guter Abschluss des Jahres."

Mit Blick auf die in den letzten Jahren geschaffene Infrastruktur sagt Dedaj, frei von sportlichen Zielen: "Der Verein wächst, hat nach außen eine gute Wirkung." Zugleich mahnt der Coach vor überhöhten Ansprüchen: "Es geht nicht, dass wir hier überdrehte Sachen machen. Ich persönlich bin froh, dass der Verein so ist, wie er ist!"