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Artikel veröffentlicht am 19.12.2023 um 16:30 Uhr

Langjährige Chefanweiser tritt ab: Florian Bauer kündigt Abschied in Groß'lohe an

Die Entscheidung ist gefallen und die Mannschaft weiß beim SC Großschwarzenlohe Bescheid: Florian Bauer, der 2017 das Zepter als Spielertrainer übernommen hatte, will auf eigenen Wunsch nach sieben Jahren im Sommer den Posten abgeben. Lösungen für die Nachfolgeregelung hat man beim selbsternannten "Herzverein", aber auch noch eine gewisse Hoffnung, Bauer in den eigenen Reihen weiterhin halten zu können.

Von Marco Galuska

Florian Bauer (im Vordergrund) hat seinen Abschied als Trainer beim SCV Großschwarzenlohe nach sieben Jahren angekündigt, mit Fabian Schäll (rechts) soll es aber weitergehen.

fussballn.de / Oßwald

Es war eine stetige Entwicklung, die man beim SC Großschwarzenlohe in den vergangenen Jahren hingelegt hat. Zu sehen ist sie auch an einem kleinen, aber feinen Stadion, in dem zumeist unter Flutlicht die Heimspiele stattfinden. Zu hören ist sie, wenn die Konkurrenten in der Landesliga Nordost mit Hochachtung vom letztjährigen Vizemeister und Teilnehmer an der Relegation zur Bayernliga sprechen. Zu lesen ist sie obendrein in einer Bilanz, in der nicht mehr Auf- und Abstieg sich abwechseln. Seit dem Aufstieg aus der Bezirksliga 2017/18 ist der SCG Landesligist, mittlerweile ein gestandener. Aktuell weiterhin ein guter, auch wenn man als Fünfter - sicherlich auch bedingt durch Relegationsteilnahme und Pokalerfolge - nicht ganz an die Ergebnisse der Vorsaison anknüpfen konnte.

Gestandener Landesligist sieht sich gut aufgestellt

Florian Bauer hat seinen Abschied angekündigt, Fabian Schäll (rechts) soll und will als Trainer beim Landesligisten weitermachen. Nach überstandenen Kreuzbandriss im neuen Jahr auch wieder in spielender Funktion.

fussballn.de / Strauch

Es ist freilich kein Zufall, dass die Entwicklung mit der Trainertätigkeit von Florian Bauer seit 2017 in Groß'lohe einhergeht. In der Zeit hat man gemeinsam mit Bauer im Verein aber auch immer wieder neue Reize setzen können. In der vergangenen Saison hatte sich der Coach zu Saisonbeginn eine kleine Auszeit gegönnt und der zum gleichberechtigten Trainer aufgerückte Fabian Schäll hatte mit dem neuen spielende Co-Trainer Fabian Klose das Team geführt.

Dass Florian Bauer aber ab der kommenden Saison nicht mehr den SCG trainieren wird, kann und will man dort noch nicht so ganz wahrhaben: "Flo ist schon vor einiger Zeit auf uns zugekommen und hat uns seine Entscheidung erklärt. Ich respektiere sie, akzeptiere sie aber sehr ungern", sagt Team-Manager Tobias Müller im freundlich-verschmitzten Ton, der noch eine gewisse Resthoffnung beinhaltet, dass man den Chefanweiser der letzten Jahre weiter im Verein behalten kann.

Fabian Klose soll auch in Zukunft als spielender Co-Trainer in Großschwarzenlohe wirbeln.

Florian Schwarm

Müller und Bauer sind über die Verbindung in Großschwarzenlohe auch zu echten Freunden geworden. Der Funktionär Müller sagt: "Wir sind im Verein sauber aufgestellt, haben vor allem deshalb keinen Druck, weil wir mit den beiden Fabis - Schäll und Klose - schon sehr weit sind, dass sie hier weitermachen werden, wenngleich sich das Konstrukt ja durch Flos Abschied etwas verändern wird und wir daher auch die Augen nach einem potenziellen Kandidaten offen halten, der dann hinzukommen könnte. Wir haben hier ein sehr gutes, vielleicht auch einmaliges Gesamtgebilde, konnten hier viel bewegen, nicht nur sportlich gesehen, sondern auch auf menschlicher Komponente." Und spätestens an diesem Punkt spricht dann wieder der gute Kumpel Müller in Richtung des (wohl) scheidenden Trainer: "Flo hinterlässt gerade auch menschlich gesehen nicht gerade eine kleine Lücke."

Keine leichte Entscheidung

Dabei ist Bauer selbst die Entscheidung "alles andere als leicht gefallen." Nach wie vor fühlt sich der 35-Jährige in Groß'lohe pudelwohl. Auch die Familie hätte ihn zugesprochen, dass er doch weitermachen sollte, wo doch alles so gut passt. Doch der Coach hat im Entscheidungsfindungsprozess für sich anders entschieden. Er will nach sieben "extrem intensiven Jahren bei einem Verein" gerne auch in Zukunft wieder etwas als Trainer bewegen und entwickeln, kann sich aber genauso gut auch eine Pause vorstellen und weist aufkommende Gerüchte entschieden von sich, dass er schon woanders eine Zusage gegeben hätte.

Davon nährt auch der Keim der Hoffnung auf eine Fortsetzung bei Müller, der von den 100 Prozent, die hinter Bauers Entscheidung derzeit stehen, zum Jahresstart wieder einige Prozentpunkte abbauen möchte. Das ist freilich seinem (Noch-)Trainer und Freund Bauer auch nicht entgangen: "Es ehrt mich natürlich, dass man sich so um mich bemüht!"