SC Germania nach dem Umbruch: Werden einige ärgern, aber auch Lehrgeld bezahlen! - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 25.07.2023 um 16:30 Uhr
SC Germania nach dem Umbruch: Werden einige ärgern, aber auch Lehrgeld bezahlen!
So ziemlich den größten Umbruch in der Bezirksliga Nord gab es beim SC Germania Nürnberg, der sich im Kader stark verjüngt hat. Vor dem bekanntlich nicht gerade leichten zweiten Jahr nach dem Aufstieg gilt Bangemachen in Schniegling aber nicht. Der Saisonstart ist mit einem 4:3-Sieg über Ottensoos geglückt und zeigte zugleich Stärken und Schwächen des neuen Teams auf.
Von Marco Galuska
Die Neuzugänge beim SC Germania Nürnberg würden allein schon einen Spieltagskader ergeben.
SCG
Man war selbst schon erstaunt über den "brutalen Zulauf", der sich über mehrere Wochen beim SC Germania Nürnberg ergab. "Das waren bis zu 40 Spieler, die auf uns zukamen. Aber wir können ja keine Luftschlösser bauen und müssen schon realistisch bleiben. Es waren viele Jungs, die auf einem ordentlichen Jugendlevel gespielt haben. Letztlich haben wir uns für ein paar entschieden, die einen wirklich guten Eindruck gemacht haben", berichtet Trainer Serdar Dinc, der auch nicht verhehlen will, dass die "Beusch-Story", vom Jungen, der aus der Kreisliga kam und nach einem halben Jahr von der Germania in die Regionalliga weiterzog, wohl in einigen Köpfen gelandet ist.

Keeper Uwe Dietz führte die Germanen gleich als Kapitän zum Saisonstart gegen Ottensoos.
Detlef Knispel

Aber freilich waren es nicht nur Spieler, die frisch aus der Jugend stammen, sondern auch einige, die schon langjährige Erfahrung mitbringen, die neu zum SCG gekommen sind, nachdem dort klar war, dass ein Umbruch anstehen würde. "Die Frage war ja, wer gerade von den älteren Spielern noch die Power und Motivation hat auf Bezirksliga-Niveau zu spielen", erklärt Dinc. Torwart Uwe Dietz (31), der vom FC Bayern Kickers zu seinem Heimatverein zurückgekehrt ist und das Team beim Saisonauftakt gleich als Kapitän aufs Feld führte, ist so ein Beispiel. Christoph Nieszery, der vom ASV Vach kam, ist mit 36 Jahre der älteste im neu formierten Team. Knapp gefolgt von Ilja Zarkov (35), der es bei seiner Rückkehr nach Schniegling noch einmal wissen will, aber im ersten Punktspiel sich am Sprunggelenk schwerer verletzt hat. Stürmer Arcan Yanac (29) wird erst nach seinem Urlaub so richtig einsteigen. Efekan Durmaz (21) oder Salvatore Donato (20) konnten sich in jungen Jahren schon in der Kreisliga beweisen.

Absolut zufrieden mit dem Kader

SC Germania Nürnberg, Saison 2023/24
SCG

"Ich bin mit dem Kader, den wir bekommen haben, super zufrieden. Wir konnten so ziemlich alle, die wir wollten, für uns gewinnen", sagt Dinc, der selbst einen Teil der Vorbereitung aufgrund seiner Flitterwochen nur aus der Ferne verfolgen konnte. Seine Vertretung durch die Co-Trainer Berkan Caglar und Niko Laiker lief aber absolut reibungslos. "Wir waren aber immer im Austausch. Die Jungs haben intensiv und gut gearbeitet. Das Feedback, das ich auch von den Alten im Team bekommen habe, war absolut positiv. Das Fitnesslevel war schon in der Vorbereitung gut, die Spielanlage macht Spaß."

Freilich hatte man in der Vorbereitung, die am 11. Juni mit dem Trainingsauftakt begann, auch mit organisatorischen Schwierigkeiten zu kämpfen, wie der Coach verrät: "Zum einen mussten wir die Spielberechtigung von den Neuzugängen ja erst einmal alle haben, zum anderen war es auch mit Testgegnern nicht so leicht, weil diesmal auf Kreisebene erst viel später gestartet wird. Natürlich fragt man sich gerade bei so einem großen Umbruch, wo man steht, aber wirklich Angst hatte ich vor dem Start nicht, weil wir gut gearbeitet haben, wir einen breiten Kader haben, der zwar teilweise sehr jung ist, aber absolut Spaß macht!"

Auftaktspiel als perfektes Lehrbeispiel

Dincs Einschätzung, dass man vielleicht sogar "mehr Tempo und Spielwitz" auf dem Platz habe, zeigte sich über weite Strecken beim Auftakt daheim gegen den FC Ottensoos, bei dem sage und schreibe sieben Neuzugänge die Startelf bildeten. Und wie eine Bestätigung der Prognose "Wir werden einige ärgern, aber auch Lehrgeld bezahlen" war dann auch der Spielverlauf beim 4:3-Heimsieg, bei dem man über weite Strecken ungefährdet schien, am Ende der 4:1-Vorsprung plötzlich zu schmelzen begann. "Jetzt haben die Jungs genau gesehen, was ich damit meine: Wenn wir unsere Leistung durchziehen, sind wir richtig gut! Aber sobald es mit dem Leichtsinn anfängt, kriegen wir in der Bezirksliga Probleme. Mannschaften wie Ottensoos geben einfach nicht auf, daraus müssen wir lernen - auch wenn sich das freilich nicht von heute auf morgen abstellen lässt. Dass es uns jetzt keine Punkte gekostet hat, war natürlich umso besser."

Serdar Dinc schaut zuversichtlich auf die gerade erst gestartete Bezirksliga-Saisonmit seinem SC Germania.
fussballn.de

Mit dem ersten Dreier im Rücken geht es am Mittwochabend schon ins nächste Heimspiel, wenn der FC Hersbruck nach Nürnberg-Schniegling kommt. "Der Sieg zum Start tut uns natürlich gut. Mit Hersbruck kommt jetzt ein toller Gegner, gegen den wir uns beweisen können." Am Sonntag gastiert man dann beim ASV Vach, den Dinc definitiv zu den Titelkandidaten rechnet, auch wenn die Mannhofer aus ihrer Überlegenheit beim Start nur ein 0:0 beim ATSV Erlangen II ziehen konnten. Neben Vach und Schwaig hat der Germania-Coach auch die Mögeldorfer wieder auf der Rechnung ("Der Uwe weiß schon wie es geht!"), mit Kalchreuth, Lauf, Hersbruck oder Gutenstetten könnte es wieder einige Kandidaten für oben geben. Und Germania selbst? "Wir wollen schon so lange wie möglich oben mitmischen. Ich denke, dass es eine gute Saison wird!"

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Spielstenogramm

SC Germania
-
 4:3
Tore: 0:1 Straußner (10., Schuhmann), 1:1 Donato (18.), 2:1 Simsek (29.), 3:1 Simsek (49.), 4:1 Durmaz, Foulelfmeter (83.), 4:2 Schuhmann (88., Maric P.), 4:3 Schuhmann (90., Hojdak T.)
Gelbe Karten: Simsek (27.), Nieszery (34.), Donato (76.) / Schorn (89.), Wölfel (90.+1)
Zuschauer: 120


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