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Artikel veröffentlicht am 23.12.2021 um 16:00 Uhr

SV Losaurach: Die Eigengewächse wollen die Früchte ernten

Einige Ausrufezeichen konnte der SV Losaurach in diesem Spieljahr in der Kreisklasse 3 schon setzen, stellt nicht nur die beste Offensive, sondern auch den Torjäger der Liga. Mit Rang zwei zur Winterpause kann das Team von Tommaso Cavallo gut leben, vor allem stimmt die Perspektive zuversichtlich in einer Mannschaft, die eine ganz enge Bindung zum Verein hat.

Von Marco Galuska

Tommaso Cavallo hat viel Lob bekommen und gibt dieses gerne an sein Team weiter.

fussballn.de / Oßwald

Mit einem zweiten Tabellenplatz in einer ausgemacht starken Kreisklasse 3 darf man wahrlich zufrieden sein, zumal der SV Losaurach vor dem Rundenbeginn eher im erweiterten Kreis der Favoriten zu finden war. Platz fünf stand bei Abbruch der Saison 2019/21 notiert, im Aufstiegsrennen war der SVL damals aber nicht vertreten. "Ich hätte diesen zweiten Platz vor der Saison sofort unterschrieben. Mittlerweile muss man aber schon sagen, dass wir zu Recht da oben stehen. Zwar haben wir die Spitzenspiele verloren, aber gegen die vermeintlich leichteren Gegner waren wir sehr konstant", zieht Coach Tomasso Cavallo die Zwischenbilanz.

Kein Remis - Offensive als großer Trumpf

In den 18 Partien holte Losaurach 14 Siege und kassierte vier Niederlagen - eine Punkteteilung gab es nicht. "Ein Zufall ist das nicht. Wir riskieren mehr, wollen gewinnen und da heißt es dann 'hopp oder topp' und es gibt späte Treffer, wie beispielsweise das 3:2 in Puschendorf", sagt Cavallo, der durchaus stolz ist, auf den offensiven Stil, den seine Truppe auf den Platz bringt.

67 erzielte Tore bilden den absoluten Spitzenwert der Liga, 28 Gegentreffer werden auch nur vom Primus SV Burggrafenhof (22) unterboten. "Wir arbeiten noch daran, dass wir hinten noch etwas stabiler werden, aber letztlich hängt das mit einem offensiv ausgerichteten Spiel zusammen. Und dann darf man auch nicht vergessen, dass wir noch eine relativ junge Truppe haben. In den letzten Spielen, waren da immer sechs 20-Jährige dabei", so Cavallo.

Torjäger Dominic Meyer (links) geht mit Trainingsfleiß und Leistung voran und wird seinem Verein wohl trotz einiger Anfragen auch weiterhin erhalten bleiben.

SV Losaurach

Spricht man über die Losauracher Offensivstärke, so kommt man in dieser Saison freilich nicht an Dominic Meyer vorbei, der allein 37 der 67 SVL-Tore seinem Konto zuschreiben durfte. "Es ist zwar nicht so, dass nicht auch andere bei uns Tore schießen dürfen, aber es freut mich persönlich schon extrem für ihn, weil das nicht von ungefähr kommt. Er ist extrem trainingsfleißig, arbeitet sehr viel für die Mannschaft und ist nach seiner früheren Verletzungshistorie nun wirklich konstant dabei. Wir müssen da immer gemeinsam schmunzeln, wenn man sich noch überlegt, dass er ja immer noch Luft nach oben hat und es schon jetzt einige Tore mehr hätten sein können", berichtet der Trainer, der auch in Zukunft auf Meyers Dienste hofft - trotz einiger Angebote für den Goalgetter: "Der Stand der Dinge ist so, dass er bleibt. Es sei denn, die Bayern klopfen da noch an", lacht Cavallo und führt an, dass "der Traum von der Kreisliga mit der Mannschaft" auch in Meyers Kopf sei.

Dreh- und Angelpunkt fällt mir Verletzung weiterhin aus

Bei all dem berechtigen Lob für den Topscorer will der Trainer aber "den Dreh- und Angelpunkt" der Mannschaft nicht vergessen - und dabei gab es im Spiel gegen Laubendorf eine ganz bittere Verletzung: Daniel Eckert zog sich schon nach einer Viertelstunde einen Riss der Achillessehne zu und wird noch über Monate fehlen. "Sein Ausfall ist schwer zu kompensieren, auch wenn die Truppe das bisher wirklich gut gemacht hat", so Cavallo, der den jungen Ersatzkapitän Felix Zeilinger in diesem Zusammenhang hervorhebt.

Kapitän Daniel Eckert wird nach seiner Achillessehnenverletzung derzeit schmerzlich vermisst.

fussballn.de

Dass man im Winter keine Veränderungen im Kader vornehmen wird, ist ein weiteres Zeichen dafür, dass es im Team und im Verein stimmt. "Wir wollen nichts ändern, weil es mit unseren Leuten super harmoniert. Wir legen den Fokus auf die Kameradschaft, weil uns bewusst ist, dass wir mit dem Zusammenhalt, mit dem Vertrauen in die Eigengewächse, auf dem richtigen Weg sind. Als ich nach dem Abstieg aus der Kreisliga übernommen habe, hatte ich drei Spieler geholt, die allesamt wieder weg sind. Nun sind wir in 1. und 2. Mannschaft gut aufgestellt, haben eine top Stimmung, ein schönes Umfeld, eine hervorragende Trainingsbeteiligung einer junge Truppe mit Potential - das hat sich richtig gut entwickelt und den Weg wollen wir weiterhin gehen."

Doch wohin geht der Weg noch in der weiteren Saison? "Ich bin sehr zufrieden mit der Spielweise, wir bekommen da auch viel Lob, das macht schon stolz", sagt der Trainer, der grundsätzlich "immer gewinnen will", dabei aber sogar dann seine eigene Mannschaft mitunter bremsen muss, um nicht übermotiviert aufzutreten ("Die wollen noch mehr gewinnen!"). Konkret lautet das Ziel: "Wir wollen den zweiten Rang definitiv verteidigen und bereit sein, wenn Burggrafenhof patzen sollte!" Im Aufstiegsrennen sieht Cavallo neben Laubendorf auch die U23 aus Gutenstetten noch als echte Widersacher, auf die man aufpassen müsse.

Die Grundlagen für den weiteren Saisonverlauf, wie Kraft, Geschwindigkeit und Taktik, sollen ab dem ersten Wochenende im Februar gelegt werden, wenn die Vorbereitung startet, ehe es am 20. März mit dem Gastspiel in Langenzenn wieder um Punkte geht. Auf dem Weg dorthin wird es auch einige attraktive Testgegner aus Bezirks- und Kreisliga geben. Die Losauracher Eigengewächse wollen sich weiter entwickeln, um bald eine entsprechende Ernte einzufahren.