Großes Benefizspiel: Buchta: "Möchte auch etwas zurückgeben" - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 19.04.2019 um 06:00 Uhr
Großes Benefizspiel: Buchta: "Möchte auch etwas zurückgeben"
MAGAZIN Was Schicksalsschläge sind, braucht man Michael Buchta nichts zu sagen. Erst hat der Münchberger Spielleiter seine Eltern und dann auch noch ein Bein verloren. Doch inzwischen hat "Bulli" seinen Lebensmut wieder zurückgefunden. Und beim Benefizspiel am 30. April gegen die SpVgg Bayreuth möchte er sich für die Unterstützung in der schwierigen Zeit bedanken. 
Von Hans-Jürgen Wunder
"Ich bin eigentlich früh dazu gekommen, Verantwortung zu übernehmen. Erst als Jugendbetreuer, dann als Herrenspielleiter. Das wurde mir quasi in die Wiege gelegt, denn auch mein Vater hatte diese Ämter bekleidet", berichtet Michael Buchta. Gekickt hat er natürlich auch, damals beim ATSV Münchberg-Schlegel. Bis zu seinem 29. Lebensjahr und in erster Linie im Offensivbereich. "Früher hat man die Schlechten meist ins Tor gestellt. Ich habe eben Stürmer gespielt und bin dann gleichzeitig Sportfunktionär geworden", schmunzelt er mit dem ihm eigenen Humor. Etwa 17 Jahre hat er die Spielleiterfunktion beim ATSV ausgeübt. "Danach wollte ich eigentlich erst einmal eine Pause machen."  Zumal seine Mutter in der Zwischenzeit verstorben war und der Vater pflegebedürftig wurde. Aber vielleicht war es in der belastenden Situation wichtig, etwas Neues zu wagen, das über die familiären Sorgen hinweggeholfen hat. "Als mich dann der FC Eintracht 2016 gefragt hat, ob ich nicht bei ihnen als Sportlicher Leiter einsteigen möchte, war das für mich eine neue Herausforderung", berichtet der 46-Jährige.

Etwa 17 Jahre kümmerte sich Michael Buchta (Mitte) um die großen und kleinen Dinge beim ATSV Münchberg.
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Schockdiagnose und weitreichenden Folgen

Das Schicksal meinte es mit dem gebürtigen Münchberger auch nicht gut, als er beim FC Eintracht als Bindeglied zwischen Mannschaft und Führung agierte. "Ich hatte wohl eine Grippe verschleppt. Und nachdem ich meinen Vater zweimal in der Woche ins Krankenhaus gefahren habe, wohl dort auch noch einen Virus eingehandelt." Das äußerte sich zunächst in einer Entzündung am Fuß, die dann zur Blutvergiftung wurde. "Ich bin aus allen Wolken gefallen. Irgendwann gab es dann eine Notoperation, bei der mein Leben am seidenen Faden hing." Dabei musste ein Bein amputiert werden. Es folgte eine lange Zeit der Rehabilitation, um seinen Gesundheitszustand halbwegs stabil zu halten. "Mein Vater wusste in der Zeit nicht, ob ich überhaupt noch lebe und starb schließlich." Sicher auch mit aus Kummer. "Da fragt man sich schon, ob es sich lohnt, überhaupt weiterzuleben." Denn zu dem Schmerz und den Einschränkungen kamen finanzielle Probleme - wegen der hohen Behandlungskosten, die notwendig waren. Zudem war das Elternhaus von Michael Buchta überhaupt nicht behindertengerecht ausgelegt. "In dieser Zeit hat mir die Sozialstiftung des Bayerischen Fußballverbandes sehr geholfen, allem voran Dr. Rainer Koch und Jürgen Faltenbacher."       

Kreuzen nach vielen Jahren wieder einmal in Münchberg auf: Die Regionalligakicker der SpVgg Bayreuth. 
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Blick nach vorne

Mittlerweile ist der Münchberger wieder etwas zuversichtlicher. "Die Eintracht hat mich nicht fallen lassen und für weitere zwei Jahre als Spielleiter gewählt", freut er sich. "Ich bin voll akzeptiert und der Kontakt zu den jungen Leuten tut mir gut. Ab und zu hilft man mir auch, wenn es etwa um Besorgungen geht." Das gibt ihm die Kraft, eine Verbesserung seiner Situation in Angriff zu nehmen. "Es wird darüber nachgedacht, dass ich ein elektronisches Knie bekomme, mit dem ich dann wieder laufen lernen kann", berichtet Michael Buchta, der derzeit noch auf den Rollstuhl angewiesen ist. Jetzt geht für ihn auch ein weiterer Wunsch in Erfüllung. In Jugendjahren hat er sich öfters Partien der SpVgg Bayreuth angesehen, die damals noch in der 2. Liga vertreten war. Dabei kam ihm die Idee, ein Benefizspiel mit den Altstädtern zu organisieren, dessen Erlös der Jugendarbeit und der BfV-Stiftung, die ihm in schwerer Zeit so geholfen hatte, zugutekommt. "Ich war schon länger mit Sportchef Wolfgang Mahr in Kontakt. Erst war es schwierig, nachdem die SpVgg noch mitten im Abstiegskampf war. Aber jetzt hat sich die Situation etwas entspannt, so dass zugesagt wurde", freut sich der Eintrachtler auf den Auftritt der Wagnerstädter am Dienstag den 30. April. Geplant ist, dass in der ersten Hälfte das Bezirksligateam seines aktuellen Vereins und nach der Pause eine Auswahl ehemaliger ATSV-Kicker gegen den Regionalligisten antreten. Und am Abend gibt es dann Oldiesnight mit den "Silhouettes" in der Vereinsturnhalle. Bereits jetzt steht fest, dass es eine gelungene Veranstaltung werden dürfte. Nur bei der Resonanz ist sich Michael Buchta noch nicht im Klaren: "Das können 100 Zuschauer werden oder auch weit mehr."     

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Daten FC Eintr. Münchberg

FC Eintracht Münchberg
Gründung: 2000
Mitglieder: 670
Farben: blau-weiß-grün
Abteilungen: Fußball


Vereinsheim FC Eintr. Münchberg

FC Eintracht Sportheim
Schützenstr. 24
95213 Münchberg
Telefon: 092515045
Fax: 09251440923
Sky-Übertragung: nein
Biersorte(n): Scherdel
Warme Speisen nach Spiel: ja

Sportstätte FC Eintr. Münchberg

Sportstätte FC Eintr. Münchberg
Schützenstr. 24
95213 Münchberg

Steckbrief M. Buchta

Michael Buchta
Spitzname
Bulli
Alter
51
Geburtsort
Münchberg
Wohnort
Münchberg
Familie
ledig
Nation
Deutschland
Beruf
Kfm. Angestellter
Erfolge
Aufstieg mit ATSV in die Bezirksliga als Spielleiter


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