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Artikel veröffentlicht am 09.04.2018 um 12:00 Uhr

Ein Frauenteam weniger: SG Roth-Main Mainroth/Motschenbach zieht zurück!

Mit Beginn der Rückrunde startet die Frauen Kreisliga Nord ohne die Spielgemeinschaft - bestehend aus den Vereinen von Roth-Main Mainroth und dem SV Motschenbach - in die restlich verbleibenden Spiele. Die Mannschaft stand mit fünf Niederlagen und einem Torverhältnis von 1:18 Toren auf dem letzten Platz. Welche Gründe es dafür gibt, lesen sie im anschließenden Bericht.

Von Dieter Koch

Einmal kampflos und zuletzt nur zu zehnt

0:7 bei der SG Staffelstein/Lichtenfels, 0:3 zu Hause gegen den 1. FC Redwitz, dann kampflos die Punkte abgegeben gegen die SG Neuses/Gehülz, eine 0:3-Heimniederlage gegen Ebensfeld und zuletzt ein 1:3 bei der SG TSSV Fürth am Berg/TSV Ketschenbach. So lauteten die Endergebnisse bis zur Winterpause. Nun entschloss man sich dazu, die Mannschaft aus dem laufenden Spielbetrieb abzumelden. Alle gespielten Partien wurden annulliert, sodass man als Absteiger bereits feststeht. Es war die zweite gemeinsame Saison der Spielgemeinschaft aus den Vereinen SG Roth-Main Mainroth und SV Motschenbach.

In der laufenden Serie ruht zunächst einmal der Frauenfußball auf dem Sportgelände in Fassoldshof. Aber die Vereinsführung ist stark daran interessiert, dass im Sommer weiter Frauenfußball zu sehen gibt, wobei man auch auf Neuzugänge hofft, egal ob Anfängerinnnen oder schon Etablierte, die aus verschiedenen Gründen pausierten.

anpfiff.info

Carina Kolb hat die Hoffnung, dass zur neuen Saison 2018/19 es mit dem Frauenfußball weitergeht.

anpfiff.info

Spielleiterin Carina Kolb hat anpfiff.info folgende Mitteilung übermittelt: Insgesamt lässt sich die Mannschaftsabmeldung auf den zunehmenden Personalmangel zurückführen. Die Gründe hierfür sind vielseitig. Der Abwärtstrend entwickelte sich bereits über die letzten etwa drei bis vier Jahre. Die Konkurrenz im Landkreis hat zugenommen. Der Hype um Frauenfußball war vor ein paar Jahren groß und so gründeten viele Vereine neue Frauenmannschaften, anstatt dass sich die interessierten Spielerinnen den Etablierten anschlossen. Dieser Trend ist meiner Meinung nach vorbei und so haben inzwischen einige Vereine mit Personalsorgen zu kämpfen. Hinzu kommt, dass nach und nach ältere, erfahrene Spielerinnen ihre Schuhe an den Nagel hängen. Das waren noch „richtige“ Fußballerinnen, da stimmten Zuverlässigkeit und Einstellung. Diese Stützen der Mannschaft fehlen jetzt. Und die Mentalität im Fußball insgesamt hat sich verändert. „Früher“ war man, wenn möglich, zu jedem Training und jedem Spiel da und hat sich voll reingehängt. Das ist leider nicht mehr immer so. Hinzu kommt, dass uns der Nachwuchs fehlt – in beiden Vereinen gibt es leider keine Juniorinnenmannschaften mehr. Doch in der Jugendarbeit lag unsere große Stärke, da sich für gewöhnlich eher wenige Spieler nach Motschenbach verlaufen. Also haben wir junge Einheimische ausgebildet und versucht, möglichst viele davon für die Vollmannschaften zu halten. Auch deshalb konnten wir im Jahr 2016 die beiden Jubiläen, in Rothwind zehn, in Motschenbach sogar 20 Jahre Frauenfußball feiern. Umso bitterer, dass ausgerechnet jetzt die Zeit vorbei sein soll. Ein Hauptproblem ist aus unserer Sicht auch der Trainermarkt. Nur Wenige sind bereit, eine Frauenmannschaft zu trainieren, noch dazu in der Regel ohne Bezahlung. In vielen Nachbarvereinen sind es – wie bei uns noch vor einigen Jahren – über Jahre dieselben, die die Frauen trainieren und betreuen. Das Fehlen eines festen Trainers hat bei uns zu vermehrten Vereinswechseln geführt. Viele, auch langjährige Spielerinnen verließen uns in Richtung von Vereinen, wo eben diese „Dauerbrenner“ sich um die Frauenmannschaften kümmern. Zuletzt kommt dann auch noch Verletzungspech hinzu und Spielerinnen, die im Ausland studieren oder arbeiten. Alles in allem einfach eine Mischung aus vielen Faktoren. Jetzt werden wir bis Sommer weitersehen und dann nochmal einen Versuch starten, neu anzufangen. Die Unterstützung der Vorstandschaft und Vereine haben wir auf jeden Fall. Sollte es dann aber im Sommer nicht klappen, wird es das wahrscheinlich gewesen sein.

Hier beschwören die Mädels der SG Roth-Main Rothwind/SV Motschenbach nochmals ihren Teamgeist, die natürlich hoffen, dass es nur neuen Saison 2018/19 mit der "schönsten Nebensache" der Welt dem Fußballspiel weitergeht.

anpfiff.info

Auch das Internet-portal anpfiff.info hofft sehr, dass sich die eine oder andere neue Spielerin der Spielgemeinschaft SG SG Roth-Main/SV Motschenbach anschließt.