"Die Liga passt zu uns": Rosige Aussichten am Maindamm - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 07.01.2009 um 00:00 Uhr
"Die Liga passt zu uns": Rosige Aussichten am Maindamm
Die Bezirksoberliga der Frauen entwickelte sich im Laufe der Vorrunde zur Dreiklassen-Gesellschaft. Vorne zieht der SV Reitsch einsam seine Kreise, ab Platz vier beginnt der Abstiegskampf und mittendrin - der FC Michelau, der sich in seiner Rolle pudelwohl fühlt, wie FC-Trainer Uwe Stammberger deutlich bekräftigt.
Von Bernd Riemke
Acht Siege und nur zwei Niederlagen. Das ist die eindrucksvolle Bilanz eines heißen Aufstiegsanwärters. Gäbe es den SV Reitsch nicht, gäbe es daran wohl auch nichts zu rütteln. Da der Landesliga-Absteiger jedoch unangefochten an der Spitze steht, bleibt für den Rest des Feldes nur der Kampf um die Kronprinzenrolle. Diese hat derzeit der FC Michelau inne und jene Zwischenbilanz kommt nicht von ungefähr. Vater des Erfolges ist zweifelsohne Trainer Uwe Stammberger, der mit der Mädchen- und Frauenabteilung des Vereins seit mehr als 15 Jahren fest verwachsen ist. Einst Mitbegründer der B-Juniorinnen Mannschaft landete er "irgendwann auf der Bank der Damen" und kann inzwischen auf eine eindrucksvolle Bilanz zurückblicken. Die Bezirksoberliga wurde über Jahre hinaus zum "Wohnzimmer" der Blau-Weißen. Aufbauend auf eine zielgerichtete Nachwuchsarbeit, gelingt es immer wieder Mädchen aus der eigenen Jugend in die 1. Mannschaft zu integrieren.

Anna Illner (re.) ist eine jener Nachwuchshoffnungen, die sich über die eigene Jugend prompt in die 1. Mannschaft gespielt haben.
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Da, wo man sich wohlfühlt...

Ein Rezept, das vor drei Jahren zum größten Erfolg der Vereinsgeschichte führte - dem Aufstieg in die Landesliga. "In jeder Klasse wird ein anderer, ein besserer Fußball gespielt", blickt Stammberger ohne Frust aber doch mit der Erkenntnis zurück, dass jene Liga das eigene Können übertraf. "Wir haben Lehrgeld bezahlt und wurden mit fünf Punkten Letzter", ist der Erfolgscoach nicht böse, dass seine Frauen nun wieder ihr Niveau erreicht haben und in der Bezirksoberliga im Vorderfeld mitmischen können. Ein Niveau, das gerade von den jungen Akteurinnen nicht adhoc dauerhaft erwartet werden kann. "Es fehlt uns schon noch an der Erfahrung", weiß Stammberger, dass die Entwicklung des Kaders eine gewisse Zeit benötigt. Anna Illner macht es ihren Mitspielerinnen jedoch vor. Sie - der eigenen Jugend entwachsen - fasste mit dem nötigen Einsatz und der Motivation, sich durchzubeißen, rasch den Sprung in die Startformation und überzeugt dort mit durchwegs guten Leistungen. Geleitet und geführt wird freilich auch sie von erfahrenen Akteurinnen an ihrer Seite. Kerstin Schnapp zählt ebenso zu den dienstältesten Damen wie Simone Stöhr, an denen sich die Nachwuchskräfte immer wieder aufrichten können. Und dann ist da noch das Michelauer Urgestein. Zwar wagte Melanie Stettner einst einen Ausflug zum SC Jura Steinfeld in die Bayernliga, doch mit ihrer Rückkehr an den Maindamm gewann auch das Offensivspiel der Korbmacher wieder mehr an Durchschlagskraft und Kreativität. Der "ruhende Ball" ist ohnehin ihr Metier, wodurch sie immer wieder für Gefahr vor dem gegnerischen Kasten sorgt. 35 Tore sind ein eindeutiger Beleg, wo der FCM seine Stärken aufzuweisen hat.

Julia Krappmann (re.) kam vor der Serie vom FC Fortuna Roth und spielt als Manndeckerin bis dato eine grundsolide erste Saisonhälfte.
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"Irgendwann" wieder Landesliga?!

Nach der Tristesse aus dem Vorjahr, als es nur zu Rang fünf im Endklassement reichte, ist das angestrebte Ziel heuer wieder greifbar nahe. "Eine Saison ist lang. Aber wenn wir keine Verletzten haben, können wir vorne mitspielen", möchte Stammberger die Euphorie nicht zu hoch schrauben. Doch mit einem Auge schielt auch er Richtung Landesliga. Jene Liga, die vor wenigen Jahre noch eine Nummer zu groß war. "Unsere Talente müssen sich mehr zutrauen und immer an sich arbeiten", hofft der Übungsleiter, dass "wir vielleicht irgendwann mal wieder eine Klasse höher spielen können". Der Grundstein ist gelegt, auch wenn in diesem Jahr kein Weg an den Reitscher Damen vorbeiführen wird. Doch am Maindamm ist man gewappnet - um mit dem eigenen Nachwuchs einen zweiten Anlauf in der Landesliga zu unternehmen...

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