Meisterportrait U19 SG Regnitzlosau: Beim Spitzenspiel kam ein Galaauftritt - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 28.06.2017 um 19:00 Uhr
Meisterportrait U19 SG Regnitzlosau: Beim Spitzenspiel kam ein Galaauftritt
Lange Zeit zogen die SG-Nachwuchskicker an der Tabellenspitze einsam ihre Runden - erst unter Coach Nabil Chouman und dann unter seinem Nachfolger Raphael Bächer. Doch nach einer Schwächephase Mitte der Rückrunde wurde es doch noch einmal spannend und in Tirschenreuth stand es Spitz auf Knopf. Freilich lieferten die Regnitzlosauer Junioren nun eine furiose Leistung ab - und schon war der Weg zum Titel frei. 
Von Hans-Jürgen Wunder
Es war eine sehr aufregende Saison für den Regnitzlosauer Nachwuchs. Erst ein "Skandalspiel" gegen die JFG Frankenwald, das laut Sportgericht zunächst wiederholt werden sollte und dann doch gewertet wurde. Schließlich ein Trainerwechsel, weil der bewährte Coach Nabil Chouman an höherer Stelle gebraucht wurde und dann auch noch eine Formdelle, die fast die Meisterschaft gekostet hätte - aber am Ende zauberten sich die Bächer-Schützlinge selbst das Meisterlächeln ins Gesicht.

Legte den Grundstein für Meisterschaft und Aufstieg: Nabil Choumann
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Knapp, aber erfolgreich

Es war eine gewachsene Mannschaft, mit der die Regnitzlosauer vor einem Jahr in die U19-Kreisligasaison gestartet waren. Coach Nabil Chouman führte die Truppe mit Sohn Pascal schon seit der F-Jugend. "Wir haben uns durch Mundpropaganda immer wieder verstärken können und in dieser Serie einen Riesenschritt gemacht. Sicherlich sind wir eine der technisch stärksten Mannschaften in der Liga und konditionell unwahrscheinlich robust", freute sich der Dauerbrenner beim kurz- und langfristigen Rückblick. So war es für ihn auch nicht überraschend, dass es gleich sehr ordentlich lief. Doch die sieben mitunter hohen Siege nach sieben Partien waren sicher nicht eingeplant. Trotzdem war beim damaligen Jugendtrainer nichts von Euphorie zu spüren: "Die Spiele waren oft nicht so eindeutig, wie das Ergebnis besagt", gestand Chouman nüchtern. Freilich war dem Gegner beim mit intensiven Pressing und forciertem Kurzpassspiel mit zunehmender Spieldauer regelmäßig die Luft ausgegangen - und dann hagelte es besonders nach der Pause Einschüsse am laufenden Band. Ein anderes Bild bot sich dann aber gegen Mitkonkurrenten JFG Frankenwald. Auf heimischen Hartplatz staunten die SG-Kicker nicht schlecht, als man plötzlich mit 0:3 in Rückstand lag. Damit war aber die Messe längst noch nicht gelesen. Dank der vier Treffer von Jungstürmer Niklas Stadelmann, der blendend eingeschlagen hatte, drehte man die Begegnung noch in einen 6:3-Sieg.

In der U19-Kreisliga einfach nicht zu stoppen: Der 36-fache Torschütze Niklas Stadelmann (re.).
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Erhitzte Gemüter

"Ich muss mich hier etwas zügeln, bin aber maßlos enttäuscht über das Verhalten des Gegners. Wenn wir in diesen Klassen schon damit anfangen...", musste Nabil Chouman nach der Partie gegen Frankenwald zunächst tief durchschnaufen. Was war passiert? Nachdem das Spiel ursprünglich für den Rasenplatz vorgesehen war, dann aber wetterbedingt auf den Hartplatz verlegt wurde, legte der Aufstiegsrivale nach der Niedrlage Protest gegen die Wertung der Partie ein - und bekam zunächst recht, so dass ein Wiederholungsspiel im Raum stand. Allerdings hielt das Urteil einer Überprüfung nicht stand, so dass die Punkte beim Spitzenreiter blieben. Anschließend verabschiedete sich aber der Jugendtrainer, der nun bei den Herren gebraucht wurde. Doch der Schnitt war nicht allzu krass, weil Nachfolger Raphael Bächer in den Vorjahren schon kräftig mitgearbeitet hatte und mit der Mannschaft bestens vertraut war. Und auch die Siegesserie wurde nach der Winterpause weiter fortgesetzt. Drei klar Erfolge gegen die JFG Hochfranken Selb den FC Rehau und den TSV Waldershof nährten die Hoffnung auf einen Spaziergang in die Bezirksoberliga. Was konnte da schon noch passieren?

Außenverteidiger Pascal Chouman (li.) kickte lange Zeit unter seinem Vater - und bekam nun einen neuen Trainer.
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Ruder herumgerissen


Plötzlich kam Sand ins Getriebe. Mit dem 4:4-Unentschieden in Waldstein ging eine lange Siegesserie zu Ende. Und jetzt war plötzlich auch die Leichtigkeit weg. "Es kann in der Liga sehr schnell gehen. Gut, in Waldstein haben wir kein gutes Spiel gezeigt. Dass wir zudem ersatzgeschwächt waren, soll keine Ausrede sein", sagte Coach Raphael Bächer im Rückblick. Denn zwei Wochen später setzte es mit dem 3:4 bei der JFG Stiftland die erste Saisonniederlage. Jetzt war der Kampf um die Meisterschaft wieder völlig offen, doch mit zwei Zittersiegen gegen Selbitz und in Oberkotzau sorgten die SG-Kicker dafür, dass man vor dem Gipfeltreffen in Tirschenreuth nicht weiter an Boden verlor. Freilich war es allererste Sahne, was die Bächer-Elf in der Oberpfalz dann bot. Trotz frühem Rückstand ließ man sich nicht beeindrucken, schlug prompt zurück und landete einen beeindruckenden 4:1-Sieg beim Hauptverfolger. Der Rest zum Titelgewinn war dann nur noch Formsache.  

Bein Spitzenspiel die Nase vorne: Das trifft nicht nur auf Nils Täubert (re.), hier gegen Maximilian Standfest (li.), zu.
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48:35
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Direkter Vergleich bei Punktgleichheit, Tore werden bei direktem Vergleich nicht berücksichtigt (wenn punktgleich: Entscheidungsspiel).

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