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Artikel veröffentlicht am 03.11.2015 um 15:00 Uhr

FC-Junioren nehmen Fahrt auf: "War klar, dass der Anfang schwer werden würde"

Es läuft wieder beim Rehauer Nachwuchs. Mit dem bisher höchsten Sieg konnten die Schützlinge von Florian Winterling im letzten Punktspiel den Aufwärtstrend klar bestätigen. Allerdings hatte der FC-Juniorencoach vor den Erfolgserlebnissen kräftig Aufbauarbeit zu leisten und bescheidene Saisonziele ausgegeben. Entsprechend unbelastet geht es jetzt gegen die Topteams der Liga.

Von Hans-Jürgen Wunder

"Wir hatten eigentlich schon im letzten Winter vereinbart, dass wir den Aufstieg nicht wahrnehmen würden, wenn wir es schaffen sollten", blickt U19-Coach Florian Winterling, der zugleich Leistungsträger im Rehauer Kreisligateam ist, auf die vergangene Juniorenserie zurück. Dass es dann nach der 0:3-Niederlage in Münchberg mit dem Titel nicht geklappt hatte und am Ende "nur" Platz 2 geworden ist, kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass der FC-Nachwuchs eine bärenstarke Saison hinter sich hatte. Danach kam aber ein gewaltiger Umbruch, der auch die Ursache für den frühzeitig beschlossenen Verzichtes auf die Bezirksoberliga war. "Wir haben zehn Spieler an die Herren abgegeben, die dort schon vorher, wie etwa Pascal Vuckov oder Christopher Peschek, bereits in der Bezirksliga tätig waren", erläutert der Abwehrspieler die Hintergründe. Da war klar, dass man sich in der neuen Saison bescheiden musste. Ein sicherer Mittelfeldplatz solle es werden, hieß die neue Zielsetzung.

Weiter mit an Bord: Almin Tac (re.) belebt auch in dieser Serie das FC-Flügelspiel.

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Kader aufgestockt

Neben der Qualität der Abgänge machte dem Rehauer Nachwuchscoach auch der schmale Restkader etwas zu schaffen. Doch hier wurde schnell Abhilfe geschaffen. "Ich hatte etwa sechs zusätzliche Spieler im Visier, die aus unterschiedlichen Gründen eine Pause eingelegt haten und von denen ich vernahm, dass sie durchaus nicht abgeneigt waren, wieder anzufangen", berichtet Florian Winterling, der darauf hin die ersten Schritte unternahm und die jungen Fußballer ansprach. Mittlerweile hat der angehende Lehrer 20 Schützlinge unter seinen Fittichen und am kommenden Sonntag sogar ein Luxusproblem, wenn er voraussichtlich sogar einem Spieler absagen muss. Nur in Thiersheim hagelte es Absagen, so dass sogar B-Jugendliche mit ran mussten. Doch ansonsten ist alles in Butter. "Die Jungs ziehen klasse mit, es herrscht ein gutes Verhältnis zwischen Mannschaft und Trainer und nach den Siegen ist natürlich auch die Stimmung prima. Es macht mir richtig Spaß", so Florian Winterling, der nicht lange überlegen musste, um sein Engagement trotz der Doppelbelastung als Spieler und Trainer zu verlängern. Freilich war es zunächst nicht klar, wohin der Weg des Außenverteidigers mit der Jugendmannschaft führen würde. "Es war doch klar, dass wir am Anfang Probleme bekommen würden. Mit sechs Leuten, die erst wieder angefangen haben, einer blutjungen Truppe und dazu mehrere, abgewanderte Leistungsträger, die nicht ersetzbar sind, mussten wir die Erwartungen nach unten schrauben. Dennoch war die Auftaktniederlage gegen Arzberg absolut vermeidbar." Es sollte noch etwas dauern, dass die neu formierte Truppe den ersten Dreier feiern konnte. Im Höllental war man zunächst bei der 1:5-Niederlage noch chancenlos, als auch der FC-Coach nicht mitwirken konnte, weil er zeitgleich selbst kicken musste. Doch beim 1:1-Remis in Selb war der Aufwärtstrend dann schon klar erkennbar und beim 3:2-Erfolg gegen die bis dahin ungeschlagenen Regnitzlosau wurde der Bock dann endgültig umgestoßen.

Defensivmann Erik Jehnes (li.) kann im Zentrum oder auf dem Flügel spielen und gehört zu den Stützen des Teams.

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Verantwortung übernehmen

"Ich hatte zunächst das Problem, Führungsspieler zu finden", lässt Winterling über die interne Hierarchie wissen. Auch das gehört aber mittlerweile der Vergangenheit an. Jonas Peschek auf der Sechserposition sowie Kapitän Tobias Müller und Defensivmann Erik Jehnes sorgen im Spiel für Struktur und Abstimmung. Dabei hat sich die Ausrichtung in den Partien etwas verändert, denn der Fußball mit "Riesenballbesitz" gehört bei den FC-Junioren derzeit der Vergangenheit an. Das muss aber nicht immer so sein. "Ich lege im Training klar Schwerpunkte auf die Ausbildung der technischen Fähigkeiten sowie auf Passgenauigkeit", verrät Winterling. Dabei stehen ihm körperlich robuste Kicker wie Innenverteidiger Philipp Rott genauso zur Verfügung wie der flinke Can Celal, der von seinem Stil durchaus mit Vorgänger Pascel Vuckov vergleichbar ist. Wenn es jetzt noch gelingen sollte, den einen oder anderen Zähler gegen die Spitzenteams aus Tirschenreuth, Hof West oder Marktredwitz zu ergattern, liegt man absolut im Soll: "Wenn wir am Ende zwischen Platz 4 und 7 liegen, bin ich absolut zufrieden. Wir gehören sicher nicht zu den zwei oder drei Teams, die um den Titel spielen werden", lautet die nüchterne Einschätzung des angehenden Lehrers, der im kommenden Jahr sein Staatsexamen ablegen will.