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Artikel veröffentlicht am 15.11.2013 um 00:00 Uhr

Vorentscheidung möglich: Stellt JFG die Weichen im Titelkampf?

Bereits acht Punkte trennen Spitzenreiter JFG Frankenwald vor den Verfolgern aus Hof und am Wochenende könnte der Vorsprung weiter anwachsen. Doch ob Schlagerspiel, Titelrennen oder möglicher Aufstieg – Bernd Meyer bleibt als Jugendcoach völlig unaufgeregt.

Von Hans-Jürgen Wunder

Man kennt die Nachwuchstrainer, die an der Seitenlinie schreien, gestikulieren zum Rumpelstilzchen werden und vor Leidenschaft schier zerrissen werden. Doch zu dieser Gattung von Übungsleitern ist der Frankenwalder Trainer sicherlich nicht zu zählen. Im vierten Jahr ist Bernd Meyer nun schon bei der Nachwuchsförderung im Raum Helmbrechts tätig, wo er auf Empfehlung von Robert Kilin gelandet ist. Zum Zeitpunkt seines Starts war der heutige A-Jugendtrainer der Spvgg Bayreuth, Frank Macke, dort noch als sportlicher Leiter im Amt. Doch wenn der Erfolgstrainer spricht, der mit seinem Sohn die ersten Trainerschritte in der deutsch-tschechischen Fußballschule unternommen hat, wirkt das ziemlich abgeklärt – so abgeklärt, wie seine Jungs bisher ihre neue Spiele mit neun Siegen absolviert haben.

Selbst etwas überrascht

Frank Macke (li.) und Robert Kilin haben Bernd Meyer auf den ersten Trainerschritten begleitet

anpfiff.info

„Das war eine tolle Geschichte“, erinnert sich Bernd Meyer an die großen Turniere, an denen er mit der Fußballschule absolviert hat. Nicht
selten hat man sich mit dem Nachwuchs von Bundesligamannschaften messen dürfen, auch wenn der zeitliche Aufwand und die Fahrten natürlich gewaltig waren. Nach dem knapp verpassten Aufstieg in der Vorsaison, als man den Tirschenreuthern den Vortritt lassen musste, war man eigentlich nicht sonderlich optimistisch in Bezug auf die neue Serie. Zwar rückten einige B-Jugendliche nach, die dort bereits Bezirksoberligaluft geschnuppert hatten, am Ende aber auf einem Abstiegsplatz gelandet waren. „Es wäre gar nicht so gut gewesen, wenn die nach dem Negativerlebnis weitgehend wieder auf die gleichen Gegner getroffen wären“, gewinnt der B-Lizenztrainer dem verpassten Aufstieg eine positive Seite ab und fügt an: „Eigentlich ist es fast etwas unheimlich, was im Moment bei uns abläuft.“

Mannschaftliche Geschlossenheit

„Bei uns ist der Star eigentlich die Mannschaft, wir können im Grunde alle und niemanden ersetzten“, lässt der Köditzer wissen und es ist klar, dass bei dieser Philosophie des Trainers keine Starallüren aufkommen können, auch wenn es für einen Nachwuchskicker einmal besonders gut läuft. Auch in Bezug auf das möglicherweise vorentscheidende Spiel in Hof gibt sich der JFG-Coach völlig bescheiden: „Man muss erst einmal sehen, wie die Partie läuft. Du kannst gerade auf tiefen Boden mal einen abgefälschten Schuss reinbekommen und dann kann das Spiel gegen dich laufen“, zeigt sich Bernd Meyer vorsichtig pessimistisch. Freilich muss er sich und sein Team nicht unter Druck setzen, weil zum jetzigen Zeitpunkt überhaupt noch nicht klar ist, ob man im Fall der Fälle die Aufstiegsoption überhaupt wahrnehmen würde. Mehrere Kicker haben Studienwünsche angemeldet und ohne sie wäre die höhere Klasse kaum zu stemmen. Allerdings haben die Frankenwalder Jungs bisher alle Partien, bis auf das Match in Selb, recht souverän gewonnen und etwa gegen Rehau den Anschlusstreffer erst in den Schlussminuten kassiert. Am Sonntag soll seine Truppe nach dem Willen von Bernd Meyer erneut ihr Spiel durchziehen. Freilich deutet er an, dass dabei Emotionen eine große Rolle spielen könnten – der Nachwuchstrainer erwartet nämlich einen offenen Schlagabtausch.