"Fränkischer Schweiss": Meisterwerk über malerische Spielstätten - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 28.12.2023 um 12:00 Uhr
"Fränkischer Schweiss": Meisterwerk über malerische Spielstätten
Das neue Buch von Jürgen "Alf" Rank ist ein Geschenk für alle Amateurfußballer. Der Designer von adidas, Mitbegründer und Ideengeber des Fanclubs "Altstadt Kult" und des Bayreuther Fußballmuseums hat die Fahrten zum Arbeitsplatz in Herzogenaurach kreativ genutzt, um den Sportstätten in der Fränkischen Schweiz nachzuspüren - das Ergebnis ist beeindruckend. 
Von Hans-Jürgen Wunder
Es gibt wohl kaum einen Fußballanhänger, der sein Hobby so kreativ auslebt, wie Jürgen Rank, genannt "Alf". Die Begeisterung für die Ballsportart bekam er quasi in die Wiege gelegt, was auch die Namensgebung erklärt. Denn sein Vorname geht auf den früheren Frankfurter Nationalspieler Jürgen Grabowski zurück, den sein Vater verehrte. Aufgewachsen ist "Alf" - wie könnte es auch anders sein - direkt hinter dem Hans-Walther-Wild-Stadion in der Bayreuther Hammerstadt. Neben Fußball hat der heute 53-Jährige auch Handball gespielt, war eher der Typ Flügelflitzer und musste seine Laufbahn beim FC Eintracht Bayreuth im Jahr 2000 wegen anhaltenden Kniebeschwerden aber vorzeitig beenden. 

Jürgen Rank in seinem Wohnzimmer, dem Altstadt-Museum. 
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Hobby zum Beruf gemacht

Nach seiner aktiven Zeit gab Jürgen Rank  erst richtig Gas. Im Jahr 2001 gründete er, zu Ehren seines Heimatvereins SpVgg Bayreuth das erste von Fans betriebene Fußball-Museum. Auch die Überdachung der Gegengerade im Bayreuther Stadion, das "Biest" hat er mit vorangetrieben, denn er lieferte bereits Entwürfe, wie das Ganze aussehen könnte, als die Modernisierung im Stadtrat der Wagnerstadt überhaupt noch kein Thema war. Erfahrungen und Ideen hatte er genügend gesammelt, denn als ehemaliger Groundhopper besuchte er Stadien in der ganzen Welt zu einem Kurztrip. Soviel Umtriebigkeit in Sachen Fußball blieb auch dem fränkischen Weltkonzern adidas nicht verborgen, der den Altstadt-Fan 2004 nach Herzogenaurach holte und zum Design Direktor und damit zum Leiter eines internationalen Teams machte, das Fußballtrikots entwirft.  

Herrlich an der Burgen- und Fränkischen Bierstraße liegt die Heimat des ASV Aufseß. Beeindruckend gute Platzverhältnisse gehen hier in ein Wolkenspiel über.
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Neuer Ansatz

Bereits 2014 gab der Familienvater ein Buch mit dem Titel "Der Grund ist Fußball heraus". Auf 256 Seiten verarbeitete er eigene Fotos, die er als Groundhopper (Stadionsammler) von Argentinien bis Schottland gemacht hatte und bildete Collagen, stellte also unterschiedliche Szenen nebeneinander. Dem lag eine bestimmte Idee zugrunde. "Im Grunde war es das Bedürfnis, den Leuten vor Augen zu führen welchem einzigartigen und genialen Spiel wir alle so leidenschaftlich huldigen. Und das Fußball über allem steht, egal welchem Verein wir verfallen sind. Dabei ist es natürlich auch völlig unerheblich aus welcher Ecke der Welt wir kommen, die Liebe zum Fußball ist eine globale Liebe", sagte er sapeur, einem fußballaffinen Blog. Bei seinem zweiten Buch geht es deutlich bodenständiger zu, denn sein aktuelle Buch widmete er seiner fränkischen Heimat.

Obernsees, wo man das Tor vor lauter Bäumen noch sieht.
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Jürgen, wie kam es zum neuen Buch?
Jürgen Rank: Die Idee hat schon länger in meinem Kopf herumgespukt und während meiner einjährigen Auszeit Form angenommen. Bei meinem Heimweg von Herzogenaurach bin ich öfters durch die Fränkische Schweiz gefahren und da wurde ich daran erinnert, dass es hier ganz wunderbare Orte gibt. Dann bin ich zwei Wochen losgezogen, und habe viele Fußballplätze, aber auch Bolzplätze, besucht.

Und hattest die Kamera dabei?
Jürgen Rank: Natürlich. Ich fotografiere mit einer Spiegelreflex Canon 30 D. Mit dem i-pad hätte ich sicher nicht die Bildqualität geschafft. In Pegnitz bin ich vorbei, da hat Peter Schramm gerade seinen Abschied als Trainer gefeiert (lacht). Aber natürlich bin ich das eine oder andere mal auch auf eine Brozeit eingekehrt. 

Danach musstest du selektieren?
Jürgen Rank: Das ließ sich nicht vermeiden, damit das Buch nicht zu umfangreich und schwer wird. Bei mehreren Plätzen, etwa in Wolfsberg, hatte ich viele gute Motive, die ich nicht alle verwenden konnte.

Der Titel spricht Bände, oder?
Jürgen Rank: Er ist ein Wortspiel mit Fränkische Schweiz und gleich super angekommen. Ansonsten sind die Texte allerdings recht knapp gehalten, denn die Leute wollen nicht so viel lesen - aber immer mit einem Schuss Humor. Letztlich habe ich viel gelernt. Etwa, dass der Ort Busbach seinen Namen erhalten hat, weil der König zum Büßen vorbeigekommen war.  

Der englische Rasen ist traditionell kurz, der fränkische Vertreter kann, wie hier in Behringersmühle, schon etwas länger ausfallen.
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Wie ist das Buch strukturiert?
Jürgen Rank: Man findet die Kapitel "Hau na nei" (Mach ihn rein), "Wie schdeeds" (Wie lautet der Spielstand), "Zum Onlaana und Hiehoggn (Zum Anlehnen und Hinsetzen), Rund, Eggad und Long (Rund, eckig und lang), Obachd Gehm (Aufpassen) und Dahaam is Dahaam (Daheim ist daheim) und die jeweiligen Bildmotive dazu. 

Wie kamst du zur Druckerei Späthling in Weißenstadt?
Jürgen Rank: Ich hatte mit der Firma schon in meiner Zeit bei Powerslide zusammengearbeitet und kannte beispielsweise Matthias Olmes, der ja in Röslau Fußball spielt, schon länger. Außerdem war es mir wichtig, mit einer Druckerei aus Franken zusammenzuarbeiten.

Kann man das Buch bereits erwerben?
Jürgen Rank: Der Verkauf ist kürzlich angelaufen und wird beispielsweise in der Buchhandlung in Bayreuth oder Ebermannstadt angeboten. Es kostet 19,90 Euro und wir wollten den Preis bewusst unter 20 Euro halten, weil es für die Amateurfußballer gedacht ist. 

Fantastischer Blick von den Toren des Trubachtals in Richtung der im 12. Jahrhundert erbauten Burg Wolfsberg.
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