Men in black: Felix Egelkraut steht Rede und Antwort - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 09.02.2023 um 15:00 Uhr
Men in black: Felix Egelkraut steht Rede und Antwort
In unserer neuen Kategorie "Men in Black" wollen wir die Schiedsrichter in unserem Spielkreis etwas vorstellen. Dabei wollen wir auch etwas den Blick hinter den Unparteiischen richten, denn wie hinter jedem Sportler steckt auch hier ein Mensch mit Charakter und Leidenschaft zur schönsten Nebensache der Welt. Den Anfang macht dabei Schiedsrichter Felix Egelkraut, von der SV 05 Froschbachtal.
Von Maik Schneider
Der Fußball ist für viele nicht nur ein Hobby, sondern auch die schönste Nebensache der Welt. Wenn es am Samstag, oder Sonntagnachmittag auf die Sportplätze in der Region geht, fiebern viele Vereinsmitglieder, Anhänger und Fans mit ihren Sportlern. Doch was wäre der Sport ohne die Leiter der Partie? Ohne die Regelhüter, welche versuchen für Ordnung und Disziplin auf dem Platz zu sorgen. Gerade in den unteren Ligen sind die Unparteiischen meist allein unterwegs und bleiben nur für 90 Minuten ein Begriff für die Sportler, die dem runden Leder hinter her jagen. anpfiff.info möchte in seiner neuen Kategorie "Men in Black", die Pfeifenmänner etwas genauer vorstellen und stellte ihnen sieben Fragen. 

Schiedsrichter Felix Egelkraut mit Headset im Einsatz.
anpfiff.info


Seit wann pfeifst du Spiele und wie bist du zur Schiedsrichterei gekommen?

Felix Egelklraut: In meinem ersten Spiel war ich Ende September 2020 als Assistent in der Kreisligapartie SpVgg Faßmannsreuth gegen TuS Schauenstein im Einsatz.
Ich hatte mich Anfang 2020 zu dem ersten Online-Schiedsrichterkurs des BfV angemeldet und war nach der Prüfung im Mai 2020 einer der ersten 91 online ausgebildeten Schiedsrichter-Neulinge in Bayern. Leider musste ich mich dann auf Grund der Corona-Lage etwas gedulden bis mir die ersten Spiele zugeteilt wurden. Mittlerweile hat der BfV insgesamt über 2000 neuen Unparteiischen online die theoretischen Regelkenntnisse beigebracht. Bei den ersten Einsätzen nach bestandener Prüfung wird man dann von einem erfahrenen Kollegen zu den Spielen begleitet.

Wie läuft so ein Spieltag bei dir ab - hast gewisse Rituale vor dem Spiel?

Felix Egelklraut:  Da die Spiele meistens bereits um 14:00 oder 15:00 Uhr beginnen und ich mindestens eine Stunde vor Spielbeginn am Sportplatz bin, fällt oft auch das Mittagsessen aus.  Vor der Abfahrt schaue ich mir die Tabellensituation der Mannschaften des heutigen Spiels an und checke noch meine Sporttasche, ob alles Notwendige eingepackt ist Es gibt nichts peinlicheres als die Armbanduhr oder die Karten zu vergessen. Nach dem Spiel besucht man als Gespann gerne das Sportheim des Heimvereins, meistens laufen hier auch noch die letzten Minuten der Bundesliga-Konferenz, die dann gespannt verfolgt werden.

Was war dein bisheriges Highlight als Unparteiischer - und warum genau dieses?

Felix Egelklraut:  Ein konkretes Highlight kann ich hier gar nicht hervorheben. Ko-Spiele im Pokalwettbewerb, Flutlichtspiele und Derbys haben ihren besonderen Reiz!

Wie oder womit halten Sie sich in der fußballfreien Zeit fit?

Felix Egelklraut:  Ich studiere derzeit in Starnberg. Hier am Campus haben wir die Möglichkeit, den Fitnessraum Rund um die Uhr zu nutzen. Außerdem gehe ich mit meinen Kommilitonen regelmäßig joggen. Im Winter zählt außerdem Skifahren zu einer meiner Lieblingsbeschäftigungen.

Ist der Schiedsrichter in deinen Augen ein Einzelkämpfer auf dem Platz?

Felix Egelklraut:  Keineswegs! Ab der Kreisliga aufwärts ist man ja immer zu dritt im Gespann unterwegs! Die Teils langen Fahrten zu den Spielorten bringt die Chance neue Leute kennen zu lernen. Hier wird sich über alltägliches und natürlich Fußball ausgetauscht. Ich selbst habe schon nach kurzer Zeit viele neue Freundschaften geschlossen. Auch in Starnberg habe ich dank der dort zuständigen Schiedsrichtergruppe Weilheim schnell neue Leute kennen gelernt und auch dort schon einige Spiele geleitet. Außerdem finden einmal monatlich Lehrabende statt. Hier kommen die Unparteiischen der örtlichen Schiedsrichtergruppe zusammen, tauschen sich aus und informieren sich über neue Regeln oder deren Auslegungen.

Wie können Sie am besten vom Fußball abschalten?

Felix Egelklraut:  Ich bin in mehreren Vereinen und der Feuerwehr ehrenamtlich aktiv. Wenn ich am Wochenende daheim bin verbringe ich viel Zeit mit Familie und Freunden. Aber zu 100 Prozent abschalten vom Fußball will und kann ich eigentlich gar nicht! Ob Bundesliga, Champions League, Pokal oder ausländische Ligen, es läuft ja so gut wie jeden Tag ein interessantes Spiel, das ich dann auch mehr oder weniger intensiv verfolge.

Gibt es eine Regel, die sie abschaffen würden? Oder auch eine Regel, deren Einführung Sie für sinnvoll halten würden?

Felix Egelklraut:  Im Groß und Ganzen finde ich das bestehende Regelwerk gut! Auch mit der Einführung der zehn Minuten Zeitstrafe wurde dem Schiedsrichter mehr Spielraum bei seiner Entscheidung überlassen. Meiner Meinung nach werden Undiszipliniertheiten nicht stark genug bestraft. Ein respektvollerer Umgang auf dem Platz untereinander wäre oftmals wünschenswert bzw. zu erwarten – ein Beispiel, dass dies im Sport funktioniert, zeigt die Handball-WM die letztens lief.

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Steckbrief F. Egelkraut

Felix Egelkraut
Alter
24
Geburtsort
Hof
Nation
Deutschland
Größe
172 cm


Schiri-Stationen F. Egelkraut


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