SpVgg Stegaurach: Das 1:8 ist die beste Motivation - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 29.03.2007 um 18:00 Uhr
SpVgg Stegaurach: Das 1:8 ist die beste Motivation
Nach zuletzt drei Siegen muss die SpVgg Stegaurach in ihrem Heimspiel am Samstag gegen die SpVgg Selbitz antreten. Gegen den Tabellendritten, der zuletzt vier von fünf Spielen verlor, wäre Stegaurachs Coach Henry Schwinn mit einem Punkt zufrieden.
Von Marco Heumann
1:8 – eigentlich müsste Henry Schwinn zur Einstimmung seiner Elf auf die Partie gegen den Tabellendritten aus Selbitz nur das Ergebnis aus dem Hinspiel auf die Taktiktafel schreiben. „Dieses Spiel vergesse ich nicht“, erinnert sich der Trainer. Nachdem man eine Halbzeit gar nicht so schlecht mitgehalten hatte, brach man nach der Pause völlig ein. „Da haben wir uns einfach saudumm angestellt“, denkt Schwinn an zwei Eigentore und jede Menge haarsträubende Fehler.
Aber, was ihn vor allem geärgert hat, war das Verhalten der Mannschaft auf dem Platz. „So darf man sich nicht aufgeben.“ Fast widerstandslos ergaben sich die Aurachtaler damals in die heftige Niederlage. „So lange ich Trainer in Stegaurach bin, wird es so ein Debakel nicht noch einmal geben.“ Auch wenn es einmal nicht so gut läuft, sollten Einsatz und Kampf bis zum Schlusspfiff eine Selbstverständlichkeit sein.
Die Mannschaft hat Schwinn übrigens nach dem 1:8 nicht zu hart ins Gebet genommen. „Die wussten schon von alleine, dass es so nicht geht“, beschreibt er sein Gefühl, angesichts des Schweigens, dass auf der Heimfahrt im Bus herrschte. „Da sprach keiner ein Wort.“

"Wir waren einfach besser"

Am Sonntag dürfte das anders gewesen sein. Schließlich galt es einen 2:1-Sieg beim TSV Thiersheim zu feiern. „Wir waren einfach die bessere Mannschaft“, blickt der Trainer auf den dritten Dreier in Folge zurück. Der spielstarke Gegner wurde schon früh attackiert und kam nicht zur Entfaltung. „Es war phantastisch von draußen zuzuschauen“, lobt Schwinn seine Mannschaft. Die schaffte es zudem zum zweiten Mal in Folge, einen Rückstand in einen Sieg umzuwandeln. „Wir machen jetzt die Big Points“, freut sich der Coach. Wo man in der Vorrunde oft leichtfertig Punkte liegen gelassen hatte, ist die Elf jetzt auf den Punkt topfit und voll bei der Sache. „Das ist ein enormer Lernprozess.“
Einer, der Schwinns Plan aufgehen ließ. Insgeheim hatte er nämlich mit Siegen aus den Partien in Kahl, Thiersheim und gegen Bayreuth II spekuliert.
Ob aus dem Dreier- am Wochenende ein Viererpack wird? Schwinn wiegelt ab. „Das ist eine echte Spitzenmannschaft. Die müssen gewinnen, wenn sie oben dran bleiben wollen.“ Auch deswegen wäre der Coach mit einem Zähler zufrieden. Sicher werde man nicht den Fehler machen, dem Kontrahenten ins offene Messer zu laufen. „Die sollen mal schön das Spiel machen.“

Torfabrik Markus Bacher und Daniel Sam

Respekt hat der Stegauracher Trainer vor allem vor der Offensivstärke der Selbitzer. „Der Markus Bacher und der Daniel Sam haben zusammen mehr Tore erzielt als unsere ganze Mannschaft“, rechnet er vor. Richtig. Bacher – Top-Goalgetter der Landesliga – traf schon 25 Mal und Sam 18 Mal. „Das ist eine kompakte über Jahre gewachsene Mannschaft“, lobt Schwinn den Gegner. Dessen Trainer Roland Gareis hat die Truppe in den letzten Jahren immer wieder mit Spielern verstärkt, die beim FC Bayern Hof nicht mehr richtig glücklich wurden. „Leute wie Robert Kilin sind tolle Fußballer.“
Zuletzt lief es beim Tabellendritten allerdings alles andere als rund. In fünf Partien gab es nur einen Sieg, aber vier Niederlagen, eine mehr als in den 19 Spielen zuvor. „Die haben den Druck“, weiß Schwinn.
Bei den Aurachtalern steht am Samstag der komplette Kader zur Verfügung. Auch Rainer Pflaum kehrt nach seiner Grippe in die Mannschaft zurück. Dort bleibt Jochen Horbelt ein Eckpfeiler. Auch wenn der Neuzugang vom FC Sand noch nicht die Rolle spielen konnte, die Schwinn im zugedacht hatte. „Der Jochen braucht noch ein paar Spiele.“ Aber die Steigerung sei unverkennbar. „Bald ist er da, wo ich ihn haben will.“ Einen Vorteil hat der Mittelfeldmann in jedem Fall. Ein 1:8 musste er nicht verarbeiten.  

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