Vor dem Kreisliga-Gipfeltreffen: Die Bestandsaufnahme der beiden Spitzenteams - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 31.03.2022 um 14:28 Uhr
Vor dem Kreisliga-Gipfeltreffen: Die Bestandsaufnahme der beiden Spitzenteams
In der Kreisliga Nürnberg kristallisiert sich inzwischen ein klarer Zweikampf um die Meisterschaft heraus. Sowohl Spitzenreiter SC Germania als auch Herausforderer Turnerschaft Fürth können dabei auf beeindruckende Serien verweisen, welche die Grundlage der derzeitigen Erfolge bilden. Am Sonntagabend (18.30 Uhr) kommt es nun zum Gipfeltreffen - Grund genug, das Topspiel genauer unter die Lupe zu nehmen.
Von Michael Watzinger
Die Turnerschaft Fürth mit Trainer Adrian Mesek empfängt am Sonntag den Spitzenreiter SC Germania mit Coach Serdar Dinc zum Gipfeltreffen der Kreisliga Nürnberg.
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Welche Serie wird reißen?

Mit dem SC Germania Nürnberg und der Turnerschaft Fürth stehen zwei Teams verdientermaßen an der Tabellenspitze im Nürnberger Kreisoberhaus, die im Vorfeld der Runde nicht jeder so auf dem Zettel hatte. Germania als souveräner Aufsteiger aus der Kreisklasse 4 und die Turnerschaft, unter Trainer-Rückkehrer Adrian Mesek einer Erneuerungskur unterzogen, hielten sich jedoch mit beeindruckenden Serien an der Spitze des Teilnehmerfeldes und konnten so zuletzt Verfolger um Verfolger abschütteln.

Herausforderer Turnerschaft, derzeit drei Punkte hinter dem SCG liegend, erlaubte sich zuletzt überhaupt keine Schwäche mehr. Die letzten sieben Partien konnten allesamt gewonnen werden, 26 Tore stellen obendrein die Offensivstärke der Fürther zur schau. Kaum verwunderlich zeigt sich Coach Adrian Mesek mit der jüngsten Entwicklung zufrieden: "Wir haben im Laufe der Saison immer besser zueinander gefunden und verstehen immer mehr, was für uns zu tun ist. Wir gehen mit breiter Brust in das Spitzenspiel und wollen die tolle Serie weiter ausbauen!"

In den letzten sieben Ligaspielen war die Turnerschaft Fürth (hier in blau gegen die SGV Nürnberg-Fürth 1883) stets obenauf und sammelte perfekte 21 Zähler ein.
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Dem gegenüber kommt mit Spitzenreiter Germania nun eine Mannschaft nach Fürth, die das Verlieren scheinbar nicht mehr kennt: Seit inzwischen 17 Partien ist die Truppe von Serdar Dinc ungeschlagen - die letzte Niederlage datiert vom 15. August 2021! Auch wenn nach der Winterpause zuletzt zwei knappe 2:1-Siege mit reichlich Mühe verbunden waren, merkt der Erfolgscoach zurecht an: "Viele knappe Siege sind auch ein Zeichen von unbedingtem Siegeswillen und Qualität! Es ist kein Zufall, wenn man auf Dauer enge Partien regelmäßig für sich entscheiden kann. Gegen Burgfarrnbach und Buch II haben wir uns gegen einige Widrigkeiten durchgesetzt - und am Ende sind es ohnehin nur die drei Punkte, die zählen!"

Personelle Bestandsaufnahme

Beide Teams verfügen über einen breit aufgestellten Kader, der darüber hinaus mit individuell hochkarätigen Einzelkönnern bestückt ist. In der Winterpause wurde beidseitig noch einmal nachjustiert, auch wenn Germanias Dinc anmerkt: "Die Turnerschaft hat im Winter noch einmal drei Spieler von hoher Qualität und mit viel Spielpraxis hinzugewonnen - unsere Jungs kamen dagegen teilweise ohne großen Spielrhythmus zu uns. Dennoch haben auch wir einen Kader, der viele gute Spieler beinhaltet und aus meiner Sicht sogar noch ein Stück breiter aufgestellt ist."

Beide Teams können vor dem Gipfeltreffen derweil nahezu aus dem vollen Schöpfen: Auf Gästeseite werden lediglich Max Buttenhauser (Kniebeschwerden) und Tanju Tekin (Wadenprobleme) fehlen, während Mesek bei der Turnerschaft auf seinen rotgesperrten Keeper Jan Niedermeier verzichten muss, der nach einem Handspiel außerhalb des Strafraums am vergangenen Sonntag gegen die SpVgg Nürnberg zwei Partien zusehen muss. "Jan ist aus meiner Sicht der beste Torhüter der Liga, insofern tut uns sein Fehlen natürlich weh! Dennoch habe ich in Ulas Ersoy einen verlässlichen Backup, der schon bewiesen hat, was er kann. Ich mache mir daher absolut keine Sorgen", so Mesek.

Maximilian Buttenhauser ist einer von zwei Germania-Akteuren, auf die Trainer Serdar Dinc beim Gipfeltreffen verzichten muss. Der Turnerschaft Fürth wird hingegen Torhüter Jan Niedermeier mit einer Rotsperre fehlen.
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Man kennt sich, man schätzt sich

Interessant ist obendrein die Tatsache, dass einige Akteure bereits eine Vergangenheit und damit gute Beziehungen zum jeweils anderen Team besitzen. "Die Jungs kennen und schätzen sich, daher wird es ein respektvoller Umgang - auch wenn die Freundschaften für 90 Minuten ruhen müssen", sind sich beide Trainer der freundschaftlichen Bande bewusst.

Gerade ein Akteur sticht dabei sicherlich noch einmal heraus: SCG-Angreifer Akin Bölük, derzeit mit 24 Treffern führender der Torschützenliste, ist bei der Turnerschaft ein alter Bekannter und ehemaliger Spielertrainer. "Er ist auf Germania-Seite sicherlich ein zentraler Baustein in der Offensive, den wir in den Griff bekommen müssen", weiß Mesek.

Große Überraschungen sind indes nicht zu erwarten: "Die Jungs und auch wir beiden Trainer kennen uns gut - ich glaube, ich weiß in etwa was Adrian vorhat und auch er wird sich seine Gedanken gemacht haben. Wir wissen recht gut um die gegenseitigen Stärken und Schwächen und wollen diese einbringen beziehungsweise ausnutzen. Es wird ein enges Spiel, in dem Kleinigkeiten entscheiden werden. Im Endeffekt haben wir durch die drei Zähler ein bisschen weniger Druck - wenn man überhaupt von Druck sprechen möchte - wobei man solche Partien im Allgemeinen spielt, um sie zu gewinnen!", erörtert Germanias Dinc.

Für Germanias Torjäger Akin Bölük geht es am Sonntag gegen viele alte Bekannte. Kann der ehemalige Spielertrainer der Turnerschaft auch seinem Ex-Verein ein Tor einschenken?
Detlef Knispel

Respekt auf beiden Seiten

Auffällig ist vor dem Gipfeltreffen vor allem der respektvolle Umgang zwischen den beiden Teams. So findet Mesek nur lobende Worte für seinen Gegenüber Dinc: "Germania und wir pflegen eine gute Beziehung, wir haben beispielsweise eines unserer Spiele spontan auf deren Platz austragen dürfen. Serdar ist ein Trainer, den ich absolut respektiere und dessen Arbeit ich sehr schätze. Er hat bei Germania tolles geleistet und es ist schön, sich mit so einem erfahrenen Coach messen zu können. Es wird aus meiner Sicht ein Duell auf Augenhöhe werden."

Germanias Trainer-Urgestein sieht das ähnlich: "Wir verstehen uns gut! Adrian ist ein junger, aber bereits erfolgreicher Trainer, der sehr engagiert ist und seinen Weg sicher machen wird. Ich hoffe auf ein tolles Spiel, denn die Qualität dafür besitzen beide Mannschaften auf jeden Fall! Außerdem ist uns, so glaube ich, beiden bewusst, dass es auch in diesem Spiel nur um drei Zähler gehen wird - und die Saison nach dem Spitzenspiel noch lange nicht vorbei ist..."

Unterschiedliche Gedanken an das Hinspiel

Auf das erste Aufeinandertreffen blicken beide Trainer unterdessen mit unterschiedlichen Gefühlen - trotz einer 1:1-Punkteteilung. "Das Spiel war aus meiner Sicht katastrophal! Wir haben überhaupt nicht das gespielt, was wir uns vorgenommen hatten, haben so viele lange Bälle geschlagen. Ich habe dieses Spiel aufnehmen lassen und es hat uns per Videoanalyse immer wieder zur Fehlerbehebung gedient. Wir wollen es diesmal besser machen", gesteht Turnerschafts Coach Mesek.

Spielführer Yakup Mert (am Ball) und die Turnerschaft Fürth haben ihre Lehren aus dem Hinspiel gezogen und ihr Spiel im Laufe der Saison deutlich verbessert. Nun wollen Trainer Adrian Mesek und sein Team gegen den Spitzenreiter zeigen, wozu sie fähig sind.
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Bei Serdar Dinc hingegen blieb einiges Positives hängen: "Die ersten 30 Minuten waren ausgeglichen, dann haben wir einen Platzverweis bekommen. Trotz der langen Unterzahl haben wir aber weiter Fußball gespielt, an uns geglaubt und gingen nicht unverdient in Führung. Nachdem wir in der Schlussphase dann gar nur noch zu neunt waren, fiel der späte Ausgleich der Turnerschaft mit einem Distanzschuss aus rund 20 Metern. Auch wenn das Gegentor unglücklich für uns war, haben wir trotzdem gesehen, zu was wir mit der richtigen Einstellung zu leisten imstande sind."

Man darf gespannt sein, wie die Gemütslage nach dem neuerlichen Aufeinandertreffen aussehen wird. fussballn.de berichtet am Sonntagabend ausführlich im Topspiel vom Kunstrasenplatz in Fürth. Das Kreisliga-Gipfeltreffen kann kommen!

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22. Spieltag, Kreisliga Nürnberg

Sonntag, 03.04.2022
-
SpVgg Nürnberg
 5:1


Tabelle Kreisliga Nürnberg

Pl.
Team
Sp
Tore
Pkt
1
21
61:28
49
7
20
31:31
32
8
21
58:45
31
9
21
56:57
31
10
21
35:45
29
11
21
34:35
28
14
21
28:44
14
15
21
27:63
13
16
21
20:82
6
Direkter Vergleich bei Punktgleichheit

Formbarometer Kreisliga Nürnberg

Pl.
Team
Tore
Pkt
2
SC Germania
8:5
10
 
6:3
8
 
6:6
6
 
SpVgg Nürnberg
7:11
6
11
4:4
4
14
3:8
1
15
4:16
0
Punkte aus den letzten 4 Spielen. Rechtes Kästchen = letztes Spiel, 2. Kästchen v.r. = vorletztes Spiel usw. Farben: grün = Sieg, weiß = Unentschieden, rot = Niederlage, grau = kein Spiel.

Teamvergleich

 
vs
Tabellenplatz
3
 
1
gewonnene Spiele
17
 
20
Zu-Null-Spiele
7
 
4
Spiele ohne Treffer
3
 
2
Formbarometer*
7
 
3
erzielte Tore
68
 
86
versch. Torschützen
16
 
19
Direkte Duelle **
3
1
4
Team-Vergleich
2
:
6
* Punkte aus den letzten vier Spielen, ** nur Pflichtspiele berücksichtigt.

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