Sonntag beim Kreistag: Manfred Neumeister strebt Wiederwahl an - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 29.03.2022 um 14:00 Uhr
Sonntag beim Kreistag: Manfred Neumeister strebt Wiederwahl an
Die Vereine des Kreises 1 sind am Sonntag, 03. April um 14 Uhr, nach Bayreuth ins Hans-Walter-Wild-Stadion eingeladen. Es steht der Kreistag an - diesmal auch eine Wahl: Denn Harald Griebel hat seine Kandidatur zum KV bekanntgegeben. Ebenso wie Amtsinhaber Manfred Neumeister, der in seine dritte Amtsperiode gehen möchte. Wir sprachen mit ihm.
Von Markus Schütz
Manfred Neumeister auf dem letzten Kreistag im Jahr 2018.
privat
Herr Neumeister, seit wann sind Sie für den Verband tätig und wie fällt Ihre bisherige Bilanz aus?
Manfred Neumeister: Mit dem Zusammenschluss der Teilkreise in 2006 bin ich als Quereinsteiger zum Verband gekommen. Mein Antrieb war, die Interessen der Vereine im Verband zu vertreten. Zuvor war ich Fußballer, Trainer und Vorstandsmitglied bim ASV Hollfeld. Ich habe in 2006 meine erste Wahl gegen Hans-Georg Maciejoncyzk verloren. Es war aber selbstverständlich für mich, weiterzumachen, weil es beim Zusammenschluss eben einen Kandidaten von Bamberg und von Bayreuth gab. Acht Jahre lang war ich dann als Gruppenspielleiter im Einsatz. Die Zusammenführung der Gebiete Bamberg/Bayreuth-Kulmbach lag uns in dieser Zeit am Herzen. Ich durfte von Hans-Georg viel mitnehmen und lernen. Er war Berater und in seinem Führungsstil väterlich. In 2012 übergab er nach einer schweren Erkrankung das Amt. Sein Vorschlag, mich zum Kreisspielleiter zu benennen, wurde einstimmig vom gesamtem Kreisausschuss in Burgebrach beschlossen. 

In diese Zeit fiel auch das neu geschaffene Amt des Kreisvorsitzenden!? 
Manfred Neumeister: Ja. Und so war ich nun von Anbeginn in der Doppelposition Kreisspielleiter und Kreisvorsitzender tätig. Mir war es wichtig, mit einem funktionierenden Team den Spielbetrieb mitzugestalten und gleichzeitig als Vorsitzender sportpolitische Akzente für unsere Vereine zu setzen. Mein Netzwerk zu allen politischen Ebenen ist gewachsen. So wurde ich zweimal - 2014 und 2018 - in dieser Doppeltätigkeit von den Vereinen bestätigt. Heute darf ich sagen, dass wir uns stets im Austausch mit den Vereinen stark aufgestellt haben. Die Ligenstruktur konnte erhalten bleiben. Die Teilkreis-Wechsel mit bspw. Kasendorf, Memmelsdorf und Königsfeld in nicht gewünschte Spielkreise haben wir lösen können. Heute sind die Spielklassen attraktiv aufgestellt und die Vereine profitieren davon. Fast in allen Spielklassen können wir an den Wochenenden viele Derbys miterleben. Auf vielfachen Wunsch haben wir mit der Wiedereinführung der Reservemannschaften den Spielbetrieb stärken können. Bei all den Sorgen haben wir im Mitarbeiterteam ein kommunikatives Miteinander geführt, die Probleme der Vereine ernstgenommen und offen besprochen. Und wir haben so als Dienstleiter stets lösungsorientiert fungiert. Nervig waren die ständigen Veränderungen im Satzungswerk des Verbandes. Unser Credo zusammen mit den Verein ist: 'Wir alle wollen einfach nur Fußballspielen'. Der Sonntag beginnt mit dem Gottesdienst und danach zum Frühschoppen. Mittag der Schweinsbraten mit Kloß und am Nachmittag auf den Fußballplatz. Danach im Sportheim mit Spieler, Gegner und Fans den Sonntag gemeinsam abschließen.   

Stellt sich am 03. April zur Wiederwahl als KV und wäre im Falle der Wahl auch weiterhin KSL: Manfred Neumeister (Bild aus 2019). 
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Warum treten Sie für eine weitere Amtszeit an? Was sind Ihre Ziele, welche Vorhaben gibt es?
Manfred Neumeister: Gerne möchte in meine Erfahrung in eine dritte Amtsperiode als Kreisvorsitzender einbringen. Möglichst mit Harald und Gerd zusammen. Ich glaube, dass ich das auch verdient habe, denn so viel verkehrt habe ich wohl nicht gemacht. Als Kreisspielleiter ist ein starkes Team gefragt, denn unsere Aufgaben in der neuen Amtsperiode werden uns noch mehr fordern. Als Information für den Außenstehenden sei gesagt, dass ein neu gewählter Kreisvorsitzender dann nicht mehr im Spielbetrieb mitgestalten kann. In Bayern gibt es insgesamt noch sechs Funktionäre in dieser Doppelfunktion. Fünf Kreisvorsitzende im Alt-Recht wurden in ihren Doppelfunktionen wiedergewählt. Wenn es gut geht, dann könnt ich als Sechster im Amt die Bestätigung erhalten. Bei einer Abwahl müsste ich beide Ämter abgeben. Der neue Kreisvorsitzende darf dann keine Doppelfunktion mehr ausführen und müsste einen neuen Kreisspielleiter wählen lassen. Meine Motivation ist gerade in dieser schwierigen Zeit groß. Das Vertrauen zu den Vereinen, ob in Bamberg, Bayreuth oder Kulmbach, schätze ich hoch ein.

Wie bewerten Sie die Tatsache, dass es diesmal mit dem derzeitigen GSL Harald Griebel einen Mitbewerber um das Amt des Kreisvorsitzenden gibt?
Manfred Neumeister: Harald ist ein sehr guter Spielleiter. Er strebt im Verband nach höheren Aufgaben und das Alter spricht für ihn. In den ersten vier Jahren seiner Tätigkeit als Spielleiter haben wir hervorragend zusammengearbeitet. Diesen Wunsch habe ich auch nach dem Sonntag noch. Dazu gehört aber auch Gerd Rieß, der ein hohes Ansehen bei unseren Verein genießt. Vielleicht gibt es noch eine Lösung.
  
Wie sähe Ihre Mannschaft aus bei Wiederwahl? 
Manfred Neumeister: In der Kreisspielleitung der Herren wäre Franz Berry, der bereits als Jugendspielleiter beim BFV tätig war und beim TSV Hirschaid als 1. Vorsitzender sehr gute Arbeit geleistet hat, der Nachfolger. Gerd Rieß, unser Experte in Rechtsangelegenheiten und in der Digitalisierung, macht im Team wieder für unsere Vereine mit. Neu im Spielausschuss wird Ramona Linder für Christine Endres sein. Beide haben sich ausgetauscht, da Christine eine Verschnaufpause einlegen möchte. Unterstützt aber Ramona im neuen Amt. Auch ein Harald Griebel hätte da übrigens noch einen Platz, falls ich die Wahl gewinnen sollte. Denn wir sind jetzt schon aufgrund der Größe unseres im Vergleich mit anderen Spielkreisen unterbesetzt.   

Was würde passieren, wenn Sie nicht wiedergewählt werden? 
Manfred Neumeister: Dann muss ich leider von Bord gehen. Natürlich bin ich dann enttäuscht, weil meine aufopferungsvolle Arbeit in all der Zeit beendet ist. Der Einsatz aus meiner Sicht keine Belohnung hat und meine Energie auch einmal gegen die Stimmen des Verbands zu argumentieren, ein Ende hat. Gerd, Franz und Ramona haben in einer Kreisausschusssitzung betont, dass auch sie dann nicht oder nicht mehr zur Verfügung stehen würden. Nicht nur aus Solidarität, sondern vielmehr weil sie in einem starken Team gemeinsam für die Vereine da sein wollen.    

Manfred Neumeister kam 2006 zum Verband und stellt sich nach 2014 und 2018 jetzt zum dritten Mal in seinen momentanen Funktionen zur Wiederwahl.
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Kommen wir zum Kreistag: Sonntag um 14 Uhr ist eine unangenehme Zeit für Fußballer oder Funktionäre...  
Manfred Neumeister: Es war ausdrücklich auch nicht mein Wunschtermin. Der wurde ursprünglich vom Verband angesetzt, um Präsident Koch die Teilnahme zu ermöglichen. Nach der Absage des Präsidenten und meiner Anfrage erhielt ich die Antwort, dass eine Vorverschiebung auf 10:00 Uhr rechtlich nicht mehr möglich wäre. Ein Indiz, wie wenig flexibel unsere Strukturen im Verband sind... Da habe ich in den politischen Gremien mit hinreichenden Beschlüsse in jedem Fall bessere Erfahrung gemacht. Selbst Europa- und Weltmeisterschaften hat man verschieben können. Ein Entgegenkommen in Richtung der Vereine, den Kreistag am Vormittag eines regulären Spieltags zu machen, soll jedoch nicht möglich sein?! Hier sollten wir für die Zukunft die Satzung entsprechend vereinsfreundlicher gestalten!

Was erwarten Sie für Sonntag - wenn man nach Hof blickt, da waren nicht mal die Hälfte der Vereine anwesend?! 
Manfred Neumeister: Alles auf die Pandemie zu schieben, wäre falsch. Die Termine sind und bleiben für die Vereine einfach unfreundlich. So werden auch wir damit rechnen müssen, dass Vereine gerade wegen einer solch unfreundlichen Terminierung wegbleiben. Und das, obwohl es ja gerade um die Interessen der Vereine geht.  

Wie werden die Rahmenbedingungen vor Ort aussehen, wie ist der Ablauf der Veranstaltung für die Vereinsvertreter?
Manfred Neumeister: Mit einem kurzfristigen Verbandsbeschluss hat man den eigentlichen Ablauf jetzt schon wieder geändert. So soll nur ein Vertreter je Verein zum Kreistag kommen dürfen. Folge wäre, die Wahlbeteiligung wird automatisch niedrig sein. Nach Beschlusslage des Präsidiums würde eine 2G- Regelung gelten, obwohl es sich hier ja nicht um eine Sportveranstaltung handelt. Der Kreistag ist nach dem Versammlungsrecht zu betrachten, wir sind zudem im Freien und am Samstag werden alle Maßnahmen aufgehoben. Es gilt dann das Bundesgesetz und so werden wir den Kreistag dann auch durchführen. Wir werden aber natürlich mit Augenmaß handeln und entsprechend der Hygiene-Regeln alle Vorkehrungen treffen und einhalten. Viel schlimmer finde ich, dass vier Ehrengäste ausgeschlossen werden sollen. Es sind dies der Hausherr, Oberbürgermeister Thomas Ebersberger, Landrat Florian Wiedemann, MdL Tim Pargent als finanzpolitischer Sprecher und die Integrationsbeauftrage MdL Gudrun Brendel-Fischer. Ich werde mit ihnen sprechen. Wir werden auch hier eine Lösung finden, sie bleiben weiterhin eingeladen, denn für unseren Kreis und für unsere Vereine sind gerade diese Politiker von großer Wichtigkeit.    

Können Sie die Chancen auf eine Wiederwahl einschätzen?
Manfred Neumeister: In der heutigen Zeit hat sich viel verändert. Insbesondere bei Wahlen. Ich kann es wirklich nicht einschätzen. Fest steht, dass ich mich über eine Wiederwahl sehr freuen würde. Vielleicht lässt sich ja auch noch das 'Problem' mit Harald lösen und wir finden einen Weg, wie beide dem Verband und vor allem den Vereinen erhalten bleiben. Jedenfalls gab und gibt es innerhalb unseres Zirkels kein böses Wort.

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Interview mit Harald Griebel

Auch mit Harald Griebel haben wir bereits ein Interview geführt, nachzulesen ist es  HIER 


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