Vorsicht, Vereine!: Sportheime wieder vermehrt Ziel von Langfingern - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 02.11.2020 um 14:00 Uhr
Vorsicht, Vereine!: Sportheime wieder vermehrt Ziel von Langfingern
Einige Leser wiesen uns darauf hin, dass im Spielkreis in der jüngeren Vergangenheit wieder Sportheime das Ziel von Langfingern wurden. Ein leider alle Jahre wiederkehrendes Phänomen, das Schaden, Verlust, Unsicherheit und Scherereien mit sich bringt. In Lichteneiche, Mürsbach, Ebing, Schammelsdorf und Kemmern wurde bereits eingebrochen. Also gilt, wie im Spiel: Augen offen halten!
Von Markus Schütz

In 2019 verzeichnete die Polizeit deutschlandweit 87145 Einbrüche, davon wurden knappp über 15000 aufgeklärt. Meist suchen sich die Verbrecher eine "Schwachstelle" und steigen - oft mit brachialer Gewalt - in die Objekte ein. Und als Objekt eignen sich leider die Vereinsheime, die wie die Fußballplätze meist am Ortsrand platziert sind, aufgrund ihrer abseitigen Lage und der Tatsache, dass sie nicht bewohnt sind, besonders. Schließlich fällt einer der effektivsten Schutzmaßnahmen, nämlich aufmerksame Nachbarn, in den meisten Fällen weg. So gibt es mittlerweile zahlreiche Vereine, die nicht nur einmal heimgesucht wurden.  

Sportheime meist keine "lohnenden" Objekte 

Und damit immer wieder Ziel "unerlaubten Eindringens in einen abgegrenzten Bereich bei Überwindung eines Hindernisses oder einer besonderen Sicherung gegen Wegnahme" werden, wie es im Fachjargon heißt. Die häufigste Form ist der Einbruchsdiebstahl. Also das Eindringen, um Wertgegenstände zu entwenden. Längst sind die Vereine deshalb dazu übergegangen, in ihren Sportheimen während der Abwesenheit von Sportlern, Mitgliedern und Personal möglichst wenig zu belassen, das attraktiv für Verbrecher sein könnte. Bargeld wird in keinem Sportheim zu finden sein - die richtig fette Beute ist also längst nicht mehr zu machen! Allerdings wird mitgenommen, was nicht niet- und nagelfest ist. Und alleine der angerichtete Schaden - nicht nur der, der beim Eindringen entsteht, sondern auch der durch oftmals mit einhergehende Zerstörungswut - und das entstandene Gefühl der Unsicherheit, sind mehr als ärgerlich, um es milde auszudrücken.

Die eingeschlagene Scheibe der Tür zum Kabinentrakt der SpVgg Ebing. 
anpfiff.info


Meist hoher Sachschaden

In Mürsbach (von Sonntag 25.10. auf Montag 26.10.9 wurde der Flachbildfernseher von der Wand des Wirtschaftsraumes gerissen, auch in der Lichteneiche (von Mittwoch 28.10. auf Donnerstag 29.10.) wurden ein TV-Gerät und ein Bluetooth -Lautsprecher entwendet, insgesamt entstand dort ein Sachschaden von 1000 bis 1500 und ein Entwendungsschaden von ca. 600 Euro. Nachdem mit einem hydraulischen Spreizer die Stahltüre geöffnet wurde. In Ebing (Donnerstag 29.10 auf Freitag 30.10. zw. 0 Uhr und 7 Uhr) scheiterten die Täter zwar an der Sicherheitstür des Hauptgebäudes, drangen dann aber in den Kabinentrakt bzw. Ballraum ein.
Ein enormer Sachschaden in Höhe von ca. 5000 Euro wurde beim TSV Schammelsdorf (Sonntag 25.10. auf Montag 26.10.) an den Sicherheitstüren verursacht. Entwendet wurden dort u.a. zwei Lautsprecher-Boxen im Gesamtwert 800 Euro.
Ein weiterer Vorfall ereignete sich beim SC Kemmern, ebenfalls von diesem Donnerstag auf Freitag (29.10. auf 30.10.). Dort beträgt der Entwendungsschaden (TV, Getränke, Wein und Schnaps, Desinfektionsmittel, Kabeltrommel, Verteiler...) in etwa 2000 Euro, der angerichtete Sachschaden gar 6000 Euro. Das alles nur zum Teil von der Versicherung abgedeckt. 
   
Wer Angaben zu den bisherigen Einbrüchen machen kann, von denen einige in der gleichen Nacht stattfanden, der wendet sich an die Polizeiinspektion Bamberg Land unter der Telefonnummer 0951/9129-310.

Wie schützen?

Am Effektivsten sind technische Schutzsysteme, wie spezielle Sicherheitsfenster und -türen, idealerweise ergänzt durch Einbruchmeldetechnik wie Alarmanlagen oder Videokameras, was allerdings für manche Vereine finanziell schwer zu stemmen ist. So wird wohl quasi der passive Schutz meistens zum Einsatz kommen: Möglichst alles raus, was attraktiv für die Einbrecher sein könnte. Vielleicht sind ja auch die Ganoven untereinander vernetzt oder es spricht sich herum, dass gerade in Vereinsheimen kaum mehr etwas zu holen ist. Insbesondere natürlich, was Bargeld angeht. Kein Verein lässt seine Kasse mehr im Sportheim. Ansonsten gilt es, die Augen offen zu halten und der Polizei verdächtige Wahrnehmungen zu melden. Sollte es zu einem direkten Kontakt mit den Einbrechern kommen, rät die Polizei, jede Konfrontation zu vermeiden. Stattdessen sollten sich Beobachtungen zum Täter und einem eventuellen Fluchtfahrzeug möglichst genau eingeprägt und sofort die 110 gewählt werden!

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