FC Eintracht II: Trennung von Roman Herl: "Hätten ohne Mannschaft dagestanden" - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 12.12.2009 um 13:13 Uhr
FC Eintracht II: Trennung von Roman Herl: "Hätten ohne Mannschaft dagestanden"
Trainerwechsel beim FC Eintracht Bamberg II. Der Landesligist trennte am Donnerstag von seinem Trainer Roman Herl. Als Grund wurden vom sportlichen Leiter Gerd Schimmer vor allem Differenzen zwischen Mannschaft und dem Coach angegeben. Nachdem das letzte Spiel vor der Winterpause am Sonntag in Hollfeld nicht stattfindet, soll nach der Winterpause mit einem neuen Trainer das Unternehmen Klassenerhalt in Angriff genommen werden.
Von Marco Heumann
„Irgendwie tut es mir für Roman auch leid.“ Gerd Schimmer weiß um die Verdienste des entlassenen Reservetrainers für den Verein. „In der Jugendarbeit hat er tolle Arbeit geleistet.“ Von der U 13 bis zur U 19 formte der 50-Jährige achteinhalb Jahre lang die Talente des Regionalligisten. Seit knapp einem Jahr stand er als Trainer der Zweiten in der Landesliga in der Verantwortung. Am Donnerstag wurde die Zusammenarbeit vom Verein beendet. Roman Herl ist im Herrenbereich zunächst einmal gescheitert.

"Es hat nicht mehr funktioniert"


Als Trainer der Zweiten entlassen: Roman Herl.
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„Es hat einfach nicht mehr funktioniert“, erklärt Gerd Schimmer. „Das Miteinander von Team und Trainer hat nicht mehr gestimmt.“ Mit wachsender Sorge blickte der sportliche Leiter des FC Eintracht Bamberg in den letzten Wochen auf die Geschehnisse in der und rund um die Mannschaft. Drei Spieler (Andreas Muckelbauer zum SC Eltersdorf, Christopher Dilzer und Christopher Kratz zum ASV Gaustadt) sind bereits gewechselt oder haben ihren Abschied angekündigt. Andere kommen seit Wochen nicht mehr zum Training. „Es gab Unstimmigkeiten“, erklärt Gerd Schimmer. Die gipfelten jetzt in der Ankündigung von drei weiteren Akteuren, in der Winterpause um die Freigabe zu bitten. „Zudem haben einige Spieler mir gegenüber angekündigt, dass sie in jedem Fall am Saisonende gehen, wenn der Trainer bleibt“, berichtet der sportliche Leiter.  Eine Situation, in der eine Trennung von Roman Herl die einzig gangbare Lösung zu sein schien. „Wir hätten ohne Mannschaft dagestanden.“ Am Mittwoch wurde die Trennung zur Winterpause in der Vorstandschaft beschlossen. Am Donnerstag wurde dem Coach diese Entscheidung mitgeteilt. „Wir hätten es ihm überlassen, ob er die Mannschaft im letzten Spiel gegen den ASV Hollfeld noch betreuen will“, erklärt Gerd Schimmer. Ein Angebot, das Roman Herl ablehnte.
Mit seiner Entlassung endet nach knapp einem Jahr der Versuch, mit einem Trainer aus der eigenen Nachwuchsabteilung die Lücke zwischen Jugend und Regionalliga zu schließen. In den ersten Monaten schien die Rechnung aufzugehen. Roman Herl schaffte im Frühjahr nicht nur den Klassenerhalt in der Landesliga, sondern führte die Talente Nicolas Görtler, Michael Mirschberger und Markus Fischer, die er zuvor schon in der U 19 betreut hatte, an den Herrenbereich heran. Auch in dieser Saison sollte der Spagat zwischen Talentförderung und dem Erhalt der Landesliga gelingen. Nach einem katastrophalen Start mit nur einem Punkt aus sechs Spielen, kämpfte sich das Team mit einer Serie von ungeschlagenen Begegnungen aus dem Tabellenkeller heraus und stand zeitweise sogar im Mittelfeld der Landesliga. Aktuell liegt die Mannschaft auf dem Relegationsplatz.

"Gerade noch im grünen Bereich"

Nachfolgekan-didat?: Friesens Ex Carlo Werner.
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„Gerade noch im grünen Bereich“, nennt der sportliche Leiter diesen Rang am Rande der Abstiegszone in der Landesliga. „Die Punkte wurden aber meistens nur mit Unterstützung aus dem Regionalliga-Kader geholt“, gibt er zu bedenken. Auf die wird auch ein Nachfolger setzen. Wer es wird, steht aktuell noch nicht fest. Die  Verantwortlichen um Gerd Schimmer wollen sich in aller Ruhe auf die Suche nach dem neuen Mann für die zweite Mannschaft machen. Nachdem das Experiment mit einem Coach aus den eigenen Reihen seit Donnerstag als gescheitert gelten darf, wird diesmal nach einer externen Lösung gesucht, nach einem Mann, der es versteht mit jungen Spielern zu arbeiten. In den Fokus dürften dabei vor allem verfügbare Übungsleiter, wie A-Scheininhaber Achim Heisig, der in Friesen entlassene Carlo Werner oder der inzwischen in Haßfurt beheimatete Ex-Profi Dieter Trunk, der an seinem Hallstadter Stützpunkt Talentförderung betreibt, rücken. Aber genauso gut könnte auch ein neues, unverbrauchtes Gesicht auf der Bamberger Trainerbank auftauchen.

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