SV Heilgersdorf - TSV Coburg-Scheuerfeld: "Formpfeil" zeigt steil nach oben - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 08.10.2009 um 14:30 Uhr
SV Heilgersdorf - TSV Coburg-Scheuerfeld: "Formpfeil" zeigt steil nach oben
Am Samstag schon muss sich der neue Tabellenführer SV Heilgersdorf beweisen, wenn er auf den TSV Coburg-Scheuerfeld trifft. Der Gastgeber ist schon seit Wochen ungeschlagen und trifft in Person der Schramm-Brüder nach Belieben - als Belohnung steht man nun wieder mal ganz oben, wohingegen die Gäste aus Coburg punktemäßig noch immer nicht so recht in Fahrt kommen. anpfiff hat für den Gast einen ehemaligen BOL Spieler und auf Seiten des SVH einen Ex-Landesligaspieler zum anstehenden Topspiel der Woche befragt. Ob das alles dann auch eintrifft, überprüft anpfiff ab 16:00 Uhr in Heilgersdorf selbst vor Ort...
Von Muammer Demirel
Bei den Gästen ist zur Zeit nicht zu übersehen, dass das Glück der letzten Saison und die spielerische Leichtigkeit noch nicht zum Tragen kommt. Auch wenn das Team sich massiv verstärkt hat und mit Dirk Runge nur einen einzigen Abgang kompensieren musste. Kein Wunder also, dass bei allen Trainern der TSV Coburg-Scheuerfeld auf der Favoritenliste ganz oben gelandet ist. Die überragende Rückrunde der Vorsaison hatte schon aufgezeigt, wie schwierig es ist, gegen diesen äußerst schwer zu spielenden Gegner zu bestehen. Doch die Erwartungen in das Team wurden bisher noch nicht erfüllt - gerade wenn man sich die Spiele ohne Einsatzwillen gegen Ahorn (1:2 verloren) oder gegen Eicha (1:4 zuhause verloren) betrachtet. Doch die Leistungen stimmen seit dieser Niederlage wieder, was man am Schützenfest gegen Creidlitz (8:0) oder an der starken Partie gegen die Bayernliga-Reserve aus Frohnlach zeigte. Nur das entscheidende Führungstor möchte noch nicht so recht fallen und so hoffen die Gäste weiterhin auf den Beginn einer ähnlich überragenden Serie wie im letzten Jahr mit fast 20 ungeschlagenen Spielen am Stück. Woran das ganze liegen könnte und was sich der TSV Scheuerfeld am Wochenende vorgenommen hat, haben wir Nico Günther gefragt, der vor der Saison vom Bezirksoberligisten FC Burgkunstadt gewechselt ist.

Nico Günther ist vor der Saison vom FC Burgkunstadt nach Scheuerfeld gewechselt.
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Nico, wie schaut am Wochenende eure Personalsituation aus für das schwere Spiel gegen den SV Heilgersdorf?
Nico Günther: Am Ende des Tunnels sieht man mittlerweile ein wenig Licht bei uns, aber die Situation ist weiterhin sehr angespannt. Wir haben bisher sehr viel Verletzungspech, so dass teilweise sogar unser Trainer Knut Rosenbauer mit eingreifen musste. Die beiden Endres-Brüder sind noch nicht zu 100% fit und auch Heiko Oppel war in den letzten beiden Spielen nicht dabei. Ob er am Wochenende spielen kann, ist sehr fraglich. Ich selbst fühle mich nun wieder gut. Meine Verletzung scheint ausgeheilt, so dass ich wieder schmerzfrei spielen kann. Natürlich fehlt da noch ein wenig die Luft, aber die holt man sich bekanntlich im Spiel am Besten.

Ihr seid momentan nur auf einem Mittelfeldplatz! Siehst du die Verletzungen als Hauptschuldigen eures bisher mäßigen Abschneidens?
Nico Günther: Ganz klar. Wenn alle von Beginn an fit gewesen wären, dann hätten wir einen richtig breiten Kader zur Verfügung, der spielerisch ganz starken Fußball bieten kann. Da kommt dann natürlich auch dazu, dass wir jede Woche umstellen müssen oder teilweise Spieler nicht auf ihren angestammten Positionen spielen können.

Vor der Saison galt dein Verein als Aufstiegsaspirant neben Staffelstein und Heilgersdorf. Deswegen bist du sicherlich auch aus der BOL in die Kreisliga gewechselt oder?
Nico Günther: Auf jeden Fall, mein Ziel ist auch weiterhin der Aufstieg. Unser Ziel war es oben mitzuspielen und das können wir auch noch erreichen. Zur Meisterschaft brauchst du allerdings auch ein wenig Glück, aber spielerisch gehören wir sicherlich zu den Top drei der Kreisliga. Die Saison schreitet natürlich immer mehr voran, so dass wir nun gegen Heilgersdorf und Staffelstein punkten müssen um eine Serie zu starten. Der Formpfeil selbst zeigt aber ganz klar nach oben, wenn ich das Spiel gegen den VfL Frohnlach betrachte, bei dem wir am Ende hätten gewinnen müssen. Der Wechsel zum TSV war aber nicht nur deswegen. Ich kannte schon vorher viele aus der Mannschaft und hab gesehen, dass dieses Team großes Potential hat.

Der Verteidiger Nico Günther (am Boden) wird auch am Wochenende alles geben müssen um Tobias Schramm aus dem Spiel zu nehmen.
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Euer großes Problem scheinen auch die schwankenden Leistungen zu sein, wie beim 2:2 gegen Grub, darauf aber wieder ein Schützenfest gegen Niederfüllbach. Letzes Jahr war die Konstanz aber gerade eure Stärke. Was meinst du dazu?
Nico Günther: Woran das liegt, wissen wir selbst nicht so recht. Aber klar ist, dass das nicht passieren darf, wenn man ganz oben mitspielen möchte. Im letzten Jahr hatten wir ab der Winterpause nichts mehr zu verlieren und da spielt es sich um einiges leichter. Als Topfavorit in der neuen Saison jedoch lässt es sich um einiges schwerer spielen, da die Gegner natürlich hochkonzentriert und bissig in die Spiele gehen.

Wie lautet dein Tipp für das anstehende Spiel?
Nico Günther: Wir haben die Woche über sehr gut und intensiv trainiert und die Mannschaft ist gut drauf. Auch die letzten beiden Spiele haben gezeigt, dass wir richtig stark sind, wenn wir annähernd unsere Leistungen abrufen. Mein Tipp lautet ein knappes 1:0 für uns, wenn wir hinten kompakt stehen können und dabei die Schramm Brüder ausschalten können.

Auf der anderen Seite steht der Gastgeber SV Heilgersdorf. Beim SVH könnte es momentan nicht besser laufen, weil die Offensivleute von Udo Scharpf nach Belieben treffen und am laufenden Band wichtige Punkte holen. Doch nun stehen auch für den neuen Tabellenführer wichtige Spiele an, wenn es nun gegen Eicha, gegen Marktzeuln und eben den TSV Scheuerfeld geht. Angst braucht der Klassenprimus jedoch nicht haben, gerade weil die Schramm Brüder in der Torschützenliste mit zwölf und zehn Toren ganz oben stehen und jeden Gegner spielerisch zerlegen können, wie der ESV Lichtenfels in nur 45 Minuten bei sechs Toren der Brüder schmerzlich erleben durfte. anpfiff hat den seit Wochen in bestechender Form spielenden Marco Schramm befragt, wohin der Weg des SV Heilgersdorf in dieser Saison führt.

Marco Schramm trifft momentan fast nach Belieben. Der offensive Mittelfeldspieler hat mittlerweile schon zehn Tore auf seinem Konto.
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Wie ist schaut es bei eurer Verletztenliste aus? Sind am Wochenende alle Mann an Bord?
Marco Schramm: Nein, leider nicht. Unser zum Saisonbeginn bombig aufgetretenes Sturmduo mit Andre Korn und Tobias Schramm wurde schon auseinandergerissen, weil Andre Korn sich gegen den TSV Scherneck verletzt hat. Das ist sehr schade, weil er mittlerweile schon sieben Tore auf seinem Konto hatte und in jedem Spiel traf.

Wie sehr schmerzt euch der knapp verpasste Aufstieg in der letzten Saison? Man hat das Gefühl, dass ihr es immer wieder auf´s Neue versucht, am Ende aber das Quäntchen Glück fehlt.
Marco Schramm: Das war in der letzten Saison wirklich ein kleiner Knacks. Nicht nur meine Verletzung war da schmerzlich. Auch andere wichtige Spieler gingen auf dem Zahnfleisch oder haben gänzlich gefehlt. Und das konnten wir dann mit unserem kleinen Kader nicht mehr auffangen. Ärgerlich war es schon, da wir ja zum Schluss mit vier Punkten Vorsprung die Tabelle angeführt haben. Unentschieden hätten uns gegen die direkten Verfolger schon gereicht, aber es sollte nicht sein.

Und wohin führt der Weg nun im siebten Anlauf? Absteiger gibt es keine und die Verfolger scheinen zumindest hin und wieder zu schwächeln.
Marco Schramm: Wir stehen nicht unter Druck unbedingt aufsteigen zu müssen. Wenn ich beispielsweise Staffelstein und Eicha sehe, die haben es auf Dauer gesehen leichter in der Bezirksliga zu spielen, weil unser Team von der Mannschaftsstruktur her viel älter ist. Da hören natürlich in den nächsten Jahr einige Spieler auf. Sollten wir den Aufstieg aber meistern, nehmen wir das Geschenk gerne mit und freuen uns darüber. Allerdings stehen jetzt für uns schwierige und entscheidende Wochen an mit Spielen gegen direkte Verfolger. In vier Wochen wissen wir alle mehr, wie stark wir heuer wirklich sind.

Hat der SV Heilgersdorf heuer überhaupt eine Schwäche?
Marco Schramm: Momentan läuft es schon richtig gut, weil wir auch das nötige Glück haben in Spielen wie gegen Grub oder Ahorn trotzdem zu punkten. Aber da zeigt sich auch unsere Schwäche. Wir spielen noch lange nicht souverän genug, gerade mit einer 2:0 Führung. Da müssten wir viel besser den Ball im Mittelfeld laufen lassen. Aber auch die Torschützen müssen auf mehr Schultern verteilt werden. Es müssen noch mehr Spieler Verantwortung übernehmen, das ist ganz wichtig.

Wie sehr ist der SVH von den Brüdern Schramm auf dem Platz abhängig?
Marco Schramm: Es hängt nicht nur an unserer Person, dass wir so gut dastehen. Da gehören auch andere Spieler dazu. Gerade als ich vor ein paar Wochen gefehlt habe, hat das Team ja trotzdem punkten können. Klar wären wir ein wenig schwächer, aber das trifft bei jedem anderen Ausfall auch zu, wenn zB uns eben ein Andre Korn im Sturm ausfällt. Sowas zu kompensieren ist auf Dauer gesehen für jede andere Mannschaft auch nicht leicht.

Wie lautet dein Tipp zum Spiel?
Marco Schramm: Die Heimspiele im Oktober kommen uns ganz gut entgegen, denn da ist es nicht mehr so heiß. Aber auch körperlich präsentiert sich mein Team sehr stark. Wir werden auf jeden Fall 100% geben und den Scheuerfeldern das Leben sehr schwer machen. Mein Tipp lautet 2:0 für uns und dabei ist es egal, wer die Tore schießt. Hauptsache wir sind kämpferisch voll dabei und bieten den Zuschauern eine guten Fußball.

Herzlichen Dank an beide Spieler! anpfiff wünscht beiden Mannschaften am Wochenende eine faire und spannende Partie mit einem würdigen Sieger am Ende.

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