Merkendorf - Giech: Lazarett-Laune statt Derby-Fieber - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 24.09.2009 um 00:01 Uhr
Merkendorf - Giech: Lazarett-Laune statt Derby-Fieber
Ausfälle, so weit das Auge reicht. Die Verletztenlisten der beiden Derby-Gegner aus Merkendorf und Giech lesen sich wie das gemeine who-is-who der häufigsten Fußball-Blessuren. Wie die beiden Mannschaften dennoch eine schlagkräftige Truppe aufs Feld und den Gegner punktlos unter die Dusche schicken wollen, verrieten beide Trainer im Vorfeld.
Von Benni Hofmann

Muss mit hohen Erwartungen kämpfen: Manfred Drozd.
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Es hat etwas von Ironie, dass anpfiff den Trainer des SV Merkendorf telefonisch am Krankenbett erreicht. Anfang der Woche begab sich Manni Drozd aufgrund eines Bandscheibenvorfalls, der ihn seit mehreren Wochen quält, in die heilenden Hände der Schellerer-Klinik, um mit Infusionen die Wurzel des Übels zu bekämpfen. Noch schlimmer für ihn: seit Wochen hat er eine ganze Stange verletzungsbedingter Ausfälle zu beklagen: „Bastian Hecht und Andi Link laborieren noch an ihren Kreuzbandrissen, Bastian Felber hat einen Fußbruch erlitten. Im Prinzip geht das schon die ganze Saison so, dass wir an jedem Spieltag vier, fünf Stammkräfte ersetzen müssen.“ Neben diesen Schwerstverletzten wird am Wochenende auch Ralf Scharnagl fehlen, hinter Thomas Schiller und Daniel Eichhorn, mit fünf Treffern zweitbester Schütze des Tabellenneunten, steht ein Fragezeichen „und Torwart Alexander Gonzalez spielt seit Wochen trotz Rippenbruchs.“ Kurz gesagt, die personelle Situation ist bedrückend.

Hohe Erwartungen, viele Verletzte

Trotz Rippenbruchs im Tor: Alexander Gonzalez.
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Dabei habe das Umfeld seine Schützlinge schon auf dem Weg in die Kreisliga gesehen: „Sicher haben wir uns im Sommer nominell gut verstärkt. Doch man darf nicht vergessen, dass wir eine junge Mannschaft haben, die sich einspielen muss. Wie sollen die Neuen integriert werden, wenn durch Verletzungen ständig rotiert werden muss? Dass dann von aussen die Erwartungen geschürt werden und die Jungs so zusätzlich verunsichert werden, kann ich nicht verstehen,“ erklärt Drozd, der trotz seines derzeitigen Krankenstandes hofft, am Sonntag an der Seitenlinie stehen zu können. Mit Blick auf den Gegner stellt er den Gästen großes Entwicklungspotenzial aus: „Mit Spielertrainer Schütz als erfahrenem Akteur hinten und Haki Batushaj vorne haben sie eine Achse, an denen sich die jüngeren Spieler orientieren können. Dennoch gehe ich von einem defensiven Gegner aus, der über Konter seinen Erfolg suchen wird.“

"Können gegen jeden Gegner punkten"
 

"Merkendorf hat sich gut verstärkt": Markus Schütz.
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Defensiv gibt sich Markus Schütz, wenn er von den Saisonzielen seiner Mannschaft spricht: „Wir sind hier alle realistisch und wissen, dass das Primärziel Klassenerhalt heißt.“ Gerne wäre der Giecher Trainer diese Saison mit seinen Schützlingen mal in die Situation gekommen, von einem gesicherten Mittelfeldplatz aus frei aufspielen zu können, denn dann zeige sich, was wirklich in der Truppe stecke. Doch dass dies zunächst nicht der Fall sein dürfte, dafür ist der kapitale Fehlstart verantwortlich, der seinem FV null Punkte aus den ersten vier Partien bescherte. Dann kam Haki Batushaj aus dem Urlaub zurück und mit ihm wenigstens so etwas wie Torgefahr auf: „Haki ist ein enorm wichtiger Spieler für uns, unser einziger gelernter Stürmer. Leider fehlt er jedes Jahr urlaubsbedingt zum Saisonauftakt,“ erläutert Trainernovize Schütz die Gründe für den missratenen Auftakt. „In der Regel ziehen wir dann die offensiven Mittelfeldmänner in den Angriff, doch die Chancenverwertung ist dabei ein großes Manko.“ Umso wichtiger wäre ein Erfolgserlebnis im Derby: „Merkendorf hat sich zwar gut verstärkt, doch wir können gegen jeden punkten und wollen auf Sieg spielen.“

Die Batushaj-Bilanz


Wieder an Bord beim FV Giech: Haki Batushaj.
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Deren gab es nach der Batushaj-Rückkehr immerhin zwei, gefolgt von zwei mehr oder weniger einkalkulierbaren Niederlagen gegen die haushohen Favoriten aus Scheßlitz und Gunzendorf, ehe nun mit dem Remis gegen Teuchatz ein Achtungserfolg gelang. Doch gerade gegen Teuchatz wäre mehr drin gewesen, wie auch so manches andere Mal: „Mithalten können wir immer, nur bestrafen wir uns zu oft selbst oder verlieren den Faden.“ Der Grund – siehe oben. „Auch wir sind vom Verletzungspech verfolgt,“ beklagt der 37-Jährige Spielertrainer, den selbst seit geraumer Zeit Wadenprobleme plagen. Die jüngsten Fälle sind Dominik (Kapselriss) und Matthias Stretz (Kniescheibe), Paul Götz (Platzwunde) und Philipp Zenk (Muskelfasserriss). „Zudem fehlt Günther Greif berufsbedingt am Wochenende und unser Torwart Johannes Nießen befindet sich studienbedingt in Schweden. Glücklicherweise vertritt Alexander Dorsch ihn hervorragend.“ Statt Derbyfieber also eher Lazarett-Laune? Man darf gespannt sein.

anpfiff jedenfalls wird am Sonntag um 15.00 Uhr live aus Merkendorf berichten und ergründen, wer die zahlreichen Ausfälle besser wegsteckt. Wir wünschen ein spannendes Derby, viele Tore und vor allem eines: keine Verletzten!!!

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