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Artikel veröffentlicht am 06.03.2018 um 12:00 Uhr

Nach erfolgreicher Halbserie: "Wollen den einen Schritt noch machen"

HALBZEIT-BILANZ Es ist die dritte Kreisligasaison in Folge für die Damen des SCW Obermain. Noch nie zuvor musste der aktuelle Tabellenzweite gegen weniger Gegner antreten, als in diesem Spieljahr. Dementsprechend eng geht es im Aufstiegsrennen zu, aus dem die Weismainerinnen am Ende triumphierend herausgehen möchten. anpfiff.info bat den langjährigen Trainer Norbert Ziegmann kürzlich zum Interview.

Von Sebastian Pflaum

Noch kein Spiel ohne Punkte

SCW-Trainer Norbert Ziegmann

anpfiff.info

Es ist eine gelungene Saison, die der SCW Obermain bislang absolviert hat. Sechs Spiele bestritt die Mannschaft von Norbert Ziegmann, vier Siege und zwei Unentschieden sprangen dabei heraus. Das macht unter dem Strich Tabellenplatz zwei zur Winterpause - mit besten Chancen auf den Meistertitel. Nur ein Zähler ist es, der die Weismainerinnen vom aktuellen Spitzenreiter aus Staffelstein trennt.
„Unsere Ausgeglichenheit ist ein wesentlicher Aspekt, dass wir da oben stehen“, erklärt Trainer Norbert Ziegmann, der mittlerweile in seiner vierten Spielzeit als Trainer der Damenmannschaft steht. Und tatsächlich: Gleich mehrere Statistiken bestätigen die Aussage des 52-Jährigen. Da wäre zum einen eine konstante Angriffsreihe, die bislang in jedem Ligaspiel mindestens einen Treffer erzielen konnte, oft sogar mehr. Mit insgesamt 19 Toren aus den bisherigen sechs Partien stellt der SCW Obermain in dieser Aufzählung die zweitstärkste Elf der Liga - nur Staffelstein ist noch zwei Treffer besser.
Fast die Hälfte aller Buden erzielt die 21-jährige Sarah Henkel. Ihr gelang es beim 8:1-Auswärtserfolg in Redwitz unglaubliche sechsmal, das Leder im Ziel unterzubringen. Als weitere Zutat des Erfolgsrezepts steht zudem die Konstanz im Spielerkader. Mit nur 19 verschiedenen eingesetzten Spielerinnen stehen die Weismainer Mädels in dieser Statistik ebenfalls auf dem zweiten Rang - auch hier ist nur Staffelstein besser. Die Zahlen und Fakten sprechen folgerichtig eine klare Sprache: Der SCW Obermain zählt zum klaren Favoritenkreis im Kampf um den Aufstieg.

Sarah Henkel (links) erzielte in der Vorrunde 47% der Weismainer Tore.

anpfiff.info

Erfolg durch mannschaftliche Geschlossenheit

Fragt man Norbert Ziegmann nach seinen Highlights der Vorrunde, so fallen im direkt zwei Ligaspiele ein: „Wir haben dem Tabellenführer seine bislang einzige Niederlage beigebracht“, freut sich der 52-Jährige über den knappen 3:2-Heimerfolg gegen die Spielgemeinschaft aus Staffelstein. „Und auch das Unentschieden gegen die SG Neuses/Gehülz hatte was an sich, auch wenn es uns kurz vorher selbst die Tabellenführung gekostet hat. Das Duell war eine tolle Werbung für den Frauenfußball. Wir haben unter Flutlicht im Weismainer Waldstadion gespielt“, schwärmt der Trainer weiter, der - wie er berichtet - im Vergleich zum Vorjahr an den Stellschrauben gar nicht so viel gedreht hat und getreu dem Motto „Ohne Schweiß kein Preis!“ auf eine hervorragende Sommervorbereitung zurückblicken kann.
Einzeln hervorheben möchte Ziegmann jedoch niemanden aus dem Team: „Wir betreiben einen Mannschaftssport. Ich betone immer, dass jeder einzelne wichtig ist, damit die Mannschaft am Ende etwas erreichen kann. Da gehören selbstverständlich Auswechselspieler, Verletzte oder zurzeit nicht Aktive genauso dazu, wie die vermeintlichen Stammspielerinnen.“

Rückrundenauftakt schon im Februar

Zwar dauert es noch eine ganze Weile, bis es in der Kreisliga Nord wieder um Tore und Punkte geht, allerdings starteten die Weismainerinnen bereits am 20. Februar mit der Vorbereitung für die Rückrunde - mit einem klar definierten Ziel vor Augen: „Wir wollen diesen einen Schritt noch machen und Meister werden!“
Mit dieser Aussage möchte Ziegmann seine Mannschaft allerdings nicht unter Druck setzen, wie er noch einmal bestärkt: „Wenn wir es schaffen sollten, wäre das natürlich super. Wenn nicht, geht die Welt aber auch nicht unter.“ Neben den sportlichen Zielen hofft der Trainer gleichzeitig auf eine verletzungsfreie Rückserie und darauf, dass das Glück den Weismainerinnen etwas in die Karten spielt, denn „das gehört halt auch mit dazu“.
Im Kader verändert sich zur Winterpause nicht viel beim SCW. Einzig Anastasia Fendel schloss sich kürzlich dem Nachbarverein FC Baiersdorf an. Ansonsten bliebe alles beim Alten.
Abschließend wollten wir noch wissen, wie es für den 52-Jährigen Trainer und seinen derzeitigen Assistenten Reik Henkel im Sommer weitergeht - natürlich unabhängig von der Abschlusstabelle. „Von Vereinsseite aus wird man froh sein, wenn wir weiter machen“, schätzt Ziegmann. „Denn Ehrenamtliche sind ja nicht gerade wie Sand am Meer vorhanden.“ Eine genaue Antwort jedoch konnte er nicht geben, weshalb sein Fazit zu dieser Frage mit einem überlegten „Schau mer mal!“ ausfiel.