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Artikel veröffentlicht am 19.12.2008 um 16:06 Uhr

Naisa II zur Halbzeit: "Projekt braucht Zeit"

In ihrer ersten Saison im aufstiegsberechtigten Bereich hat die Reserve des ASV Naisa Höhen und Tiefen durchlebt. Vom Derbysieg zum Auftakt bis hin zu einer Serie von 13 Spielen ohne Sieg, die Mannen von Ralf Günthner nahmen alles mit. anpfiff bat den Spielertrainer zur Halbzeitbilanz, die sich dem allgemeinen Tenor der A-Klassisten in der unteren Tabellenhälfte anschliesst: das Spiel stimmt, die Ergebnisse oft nicht. Potenzial sei da, doch müssen man s nun ausschöpfen, so Güthner.

Von Benni Hofmann

Herr Günthner, nur Platz 14 zu Weihnachten, dafür aber selten hohe Niederlagen. Wie sieht Ihr persönliches Fazit für die Hinserie aus?
Ralf Günthner: „Generell haben wir ja mit dem Derbysieg gegen Schammelsdorf II gut begonnen, doch dann ging es rapide bergab mit der langen Serie ohne Sieg (13 Spiele, d. Red). Vom aktuellen Tabellenplatz darf man sich aber nicht abschrecken lassen, wir haben selten schlecht gespielt, oft unglücklich verloren.“

Eine Reserve ist stets ein bisschen Ausbildungsbetrieb – hat einer Ihrer Spieler den Sprung in die Erste geschafft?
Ralf Günthner: „Von den Leuten, die nicht schon vorher auch Erste gespielt haben, hat es keiner geschafft, nein.“

Und wie sieht es mit Ihren Leistungsträgern aus?
Ralf Günthner: „Lukas Galazka hat schon vier Kreisligaeinsätze absolviert und dabei zwei Treffer erzielt. Bartosz Galazka und Frank Dötschel, der mit mir aus Merkendorf kam, würde ich auch zu wichtigen Säulen des Teams zählen.“

Die Tabellensituation der Reserven in der A-Klasse 4 legt die Vermutung nahe, dass man kaum konkurrenzfähig ist. Wie sehen Sie diese Problematik?
Ralf Günthner: „Sicherlich sind die Ersten meist besser besetzt, aber nicht konkurrenzfähig würde ich nicht sagen. Wir sind doch das beste Beispiel.“

Leistungsträger: Frank Dötschel.

anpfiff.info
Inwiefern?
Ralf Günthner: „Wir haben unter anderem Zeckendorf geschlagen, zweifelsohne eine Spitzenmannschaft. Oder nehmen Sie die Partie gegen Wernsdorf. Da haben wir zur Pause 2:0 geführt und haben dann noch 8:3 verloren. Über einen bestimmten Zeitraum können wir immer mithalten, doch gerade in einer Reserve ist es oft so, dass durch Spielerabstellungen die Konstanz fehlt. Wir haben in dieser Serie bereits 27 verschiedene Spieler eingesetzt, die auch aus der AH kommen. Drei, vier Akteure haben heuer erst mit dem Fußballspielen begonnen.“

Wie machen die sich?
Ralf Günthner: „Man muss schon anerkennen, dass der ein oder andere durchaus Talent hat. Aber das dauert freilich seine Zeit. Das gilt für das ganze Projekt zweite Mannschaft. Das muss alles behutsam zusammenwachsen.“

Zum jetzigen Zeitpunkt: wird es eine Reserve des ASV Naisa im aufstiegsberechtigten Bereich auch in der nächsten Saison geben?
Ralf Günthner: „Puuh, da fragen Sie etwas. Insgesamt ist ja die Situation mit den Reserven in der Schwebe, ich weiß gar nicht genau, wie das in Zukunft dann aussehen wird. Aus unserer Sicht kann ich jetzt noch gar nichts dazu sagen, das habe ohnehin nicht ich alleine zu entscheiden. Es war ja vor der Saison auch alles recht kurzfristig. Ich war aus Merkendorf zurückgekehrt, wollte aber aufgrund von Verletzungsproblemen selbst gar nicht mehr spielen. Dann kam der Verein mit der Idee der Zweiten als Betreuer auf mich zu.“

Zum Abschluss ein Resümee. Sind Sie zufrieden mit dem bisherigen Saisonverlauf?
Ralf Günthner: „Die Mannschaft hat in jedem Fall mehr Potenzial als der jetzige Tabellenplatz aussagt. Ich denke, wir können in der Rückrunde sicherlich noch die ein oder andere Position gutmachen und den Anschluss an das hintere Mittelfeld herstellen.“

Vielen Dank für das Gespräch und schöne Feiertage!