Komme was wolle: „Mein Herz hängt am TSV!“ - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 09.10.2008 um 12:47 Uhr
Komme was wolle: „Mein Herz hängt am TSV!“
Der souveräne Aufsteiger des vergangenen Jahres musste in der Kreisliga bislang einige Male Lehrgeld bezahlen. Der Start-Ziel-Sieg des TSV Hirschaid II aus der Vorsaison gehört der Vergangenheit an. Die Tristesse des Abstiegskampfes hat Einzug gehalten. Ein Kampf auf den Trainer Bernd Renner vorbereitet war…
Von Bernd Riemke
Herr Renner, der letzte Sieg in Memmelsdorf war fast schon überlebenswichtig, um den Anschluss nicht zu verlieren.
Bernd Renner: Es ist eigentlich unfassbar, dass wir beim SVM gewonnen haben. Wir sind dort mit einer Mannschaft angetreten, mit der man eigentlich auf Schadensbegrenzung aus sein muss. Drei Spieler der Alten Herren sind aufgelaufen, zwei Jugendspieler und einer, der seit zehn Wochen gegen keinen Ball mehr getreten hat. Da kann man jegliche taktische Marschroute gegen die Wand schmeißen – vor allem gegen eine Mannschaft die das 4-4-2-System wirklich hervorragend umsetzt. Dass wir den Dreier geholt haben ist Faszination pur! 

Sind die angesprochenen Personalprobleme denn der Grund für den letzten Tabellenplatz?
Bernd Renner:
Zum Teil schon. Ich muss permanent verschiedene Akteure aufbieten und kann eigentlich nie mit einer Elf spielen, die 100%-ig topfit ist. Mit Christian Fleischmann, Christian Übelein und Patrick Laske habe ich zudem drei Langzeitverletzte und bin froh, dass mir einige „alte Hasen“ immer wieder aushelfen.  

Zuversicht strahlt aus den Augen von Bernd Renner. Der "Dauertrainer" des TSV Hirschaid II gibt so schnell nicht auf...
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Tun die „alten Hasen“ ihren „jungen Wilden“ nicht sogar gut?

Bernd Renner: Natürlich. Nur mit jungen Spielern, wie wir es am Anfang probiert haben wird es schwer. Das Potenzial ist zwar da, reicht aber noch nicht aus, um sich in der Kreisliga durchzusetzen. Mit Gerhard Först, Gerhard Lamm und Juan Catalan konnten wir einige erfahrene Spieler gewinnen, die eine Mannschaft führen können.  

Ist das als Dauerlösung gedacht, den jungen Akteuren Alten Herren zur Seite zu stellen?

Bernd Renner:
Es ist schwer, einen vernünftigen Mittelweg zu finden. Bis zur Winterpause wird sich nicht viel ändern. Das ist Fakt. Ich würde mich beispielsweise freuen, wenn Juan Catalan auch darüber hinaus weitermacht. Die jungen Spieler müssen das akzeptieren, wenn sie dann mitunter auf der Bank sitzen. Von den erfahrenen Mitspielern können sich schließlich auch lernen.  

Zusätzliche Verstärkungen in der Winterpause wären eine andere Möglichkeit.

Bernd Renner:
Ich glaube nicht, dass wir das realisieren. Der Kader ist da, wir müssen die jungen Spieler nur in die richtigen Bahnen lenken. Kopf hoch und Zähne zusammenbeißen heißt da die Devise und nicht immer gleich lamentieren, wenn es mal nicht so läuft.  

... um sich am Saisonende vielleicht wieder so feiern zu lassen, wie nach dem Aufstieg in die Kreisliga im Sommer 2008.
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Dieses Unterfangen könnte am Saisonende auch schief gehen…

Bernd Renner:
Die nächsten Spiele gegen direkte Konkurrenten werden es zeigen. Wenn wir da gut abschneiden, können wir auf einer Augenhöhe mit den anderen Abstiegskandidaten bleiben. Haben wir am Ende vier Teams hinter uns gelassen, haben wir viel erreicht. Selbst bei einem Gang in die Kreisklasse wäre uns im Verein aber niemand böse.  

Das klingt nach einem Freifahrtschein.

Bernd Renner:
Der Verein steht absolut hinter mir und der Mannschaft. Dieses Vertrauen spüren wir und werden deswegen alles tun, um den Klassenerhalt zu schaffen. Die jungen Spieler engagieren sich ausnahmslos vorbildlich, doch uns fehlt einfach die Kontinuität, die uns letztes Jahr ausgezeichnet hat.  

Aus Ihren Worten klingt Kampfeslust. Haben Sie selber nie ans Aufgeben in dieser verzwickten Situation gedacht?

Bernd Renner: Daran werde ich auch nicht denken. Wir haben hier in den letzten zehn Jahren mit der 2. Mannschaft etwas Tolles aufgebaut und ich werde – egal was passiert – auf keinen Fall das Handtuch schmeißen. Dazu hängt mein Herz viel zu sehr am TSV.

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