Jeder Zuschauer trägt bei: Helfen mit dem BFV-"Sozial-Euro" - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 10.06.2017 um 15:00 Uhr
Jeder Zuschauer trägt bei: Helfen mit dem BFV-"Sozial-Euro"
Die Relegation ist zu Ende. Und sie führte, wie jedes Jahr, zu Diskussionen. Auch über den Sozialeuro, von dem noch immer manche Zuschauer nicht wissen, warum sie auf den Eintritt bei Relegationsspielen einen Euro Aufschlag bezahlen bzw. wofür dieser Euro schlussendlich verwendet wird.
Von Markus Schütz
Damit werden, von der Solidargemeinschaft der Zuschauer, bedürftige Fußballer oder Funktionäre und ihre Angehörigen, wie kürzlich beim Relegationsspiel in Strullendorf, unterstützt.
"Die Relegationsspiele im Spielkreis Bamberg stellen den Amateur-Fußball hinlänglich in den Mittelpunkt. Aber: Fußball ist mehr als nur das Spiel auf dem Platz“, so Kreisvorsitzender Manfred Neumeister (Hollfeld). "Von uns und dem Verband wird weit mehr erwartet, als nur die reine Organisation des Spielbetriebs."

Mit dem bei den Relegationsspielen erhobenen Sozialeuro werden unverschuldet in Not geratene Personen aus der Fußballfamilie finanziell unterstützt, so wie hier Andreas Kreyßig
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14-tägige Relegation

"Die 14 Tage Relegation wurden mit klarer Mehrheit der Vereine auf den Tagungen so gefasst, wie sie nun auch ausgetragen wurde. Die Kritiker jedoch bleiben nicht aus und so möchten wir noch einmal den Stellenwert herausarbeiten. Mehrheiten in einer Demokratie bedeuten, auch die Entscheidungen zu akzeptieren. Nicht die, die am lautesten sprechen sind unsere Ansprechpartner“, so der Kreisvorsitzende, der ebenso mit den Einzelinteressen von Vereinen konfrontiert wird.

Der Sozialeuro

Ein immer wieder diskutierter Aspekt der Relegation ist der Sozialeuro, der bei den einzelnen Spielen zusätzlich zum festgelegten Eintrittspreis erhoben wird. Dieser fließt in die BFV-Sozialstiftung! Wozu braucht der BFV eine Sozialstiftung?
"In den Vereinen und bei den Funktionären des Kreises wird größtenteils ehrenamtliche Tätigkeit von den Mitarbeitern vorausgesetzt. Es geht auch darum, den Fußballsport sozial und gesellschaftlich zu fördern. Mit dem 1 Euro, der durch die Zuschauer bei den Entscheidungs- und Relegationsspielen eingenommen wird, wollen wir unsere Mitglieder der bayerischen Fußballfamilie in Notsituationen helfen und auch Projekte unterstützen.“ Das Besondere daran ist, erklärt der Kreisvorsitzende, "dass ohne großen Verwaltungsaufwand alles eins zu eins in die Hilfe fließt. Wer diese Hilfe bekommt liegt ebenso in den Händen der Vereine und Mitglieder, die an die Stiftung ihre Anträge stellen."

Lotte Nüßlein nimmt in Strullendorf den Scheck für ihren Mann Wolfgang aus den Händen von Kreisspielleiter Manfred Neumeister, Strullendorfs Bürgermeister Wolfgang Desel und Richard Rödel vom 1. FC Strullendorf entgegen.
Andrea Spörlein

3.000 Euro Unterstützung

Wolfgang Nüßlein, Ehrenmitglied des 1. FC Strullendorf, ist seit 1986 ununterbrochen für „seinen Verein“ in verschiedenen Positionen und Funktionen ehrenamtlich engagiert gewesen. Gleiches gilt für seine Ehefrau Lotte, die jahrelang beim „Hüttendienst“ mitgearbeitet hat. Anfang 2016 erkrankte er schwer und liegt seitdem im Strullendorfer Pflegeheim. Die älteren Vereinsmitglieder und Vorstand Richard Rödel besuchen ihn dort regelmäßig und hoffen, dass es ihm vielleicht auch einmal wieder besser gehen wird.

Im Rahmen des Relegationsspiels zwischen dem FC Altendorf und der DJK Teutonia Gaustadt und vor über 750 Zuschauern, nahm Lotte Nüßlein sichtlich gerührt den obligatorischen Scheck entgegen. Ihr Dank galt insbesondere dem Kreisvorsitzenden Manfred Neumeister, dem Kreisehrenamtsbeauftragte Stefan Schmitt, sowie Richard Rödel und allen Verantwortlichen des 1. FC Strullendorf. "Das ist ein Bespiel aus den vergangenen fünf Jahren Sozialstiftung. Dabei spielt Transparenz eine große Rolle.", so Manfred Neumeister, der einen Auszug von BFV-Schatzmeister Jürgen Faltenbacher zitiert: "Es ist uns ganz wichtig, dass die "BFV-Sozialstiftung" kein geheimnisvolles Konstrukt ist, bei dem Entscheidungen in irgendwelchen Hinterzimmern fallen und keiner weiß, was zum Beispiel mit seiner Spende passiert. Grundsätzlich wird ein Stiftungsrat mit bis zu 15 Mitgliedern darüber wachen, was genau passiert und diesem Rat werden neben dem Vorsitzenden, seinem Stellvertreter und bis zu drei BFV-Vertretern auch voraussichtlich fünf Vertreter aus den Mitgliedsvereinen des BFV und fünf Persönlichkeiten aus dem öffentlichen Leben angehören. Alle Personen werden auf der Homepage der Stiftung bekannt gemacht und alle Entscheidungen dieses unabhängigen Gremiums werden dort auch transparent kommuniziert. Jeder gespendete Euro fließt wie bisher auch eins zu eins in die Projekte. Auch das wird dokumentiert. Zudem wird jeder Verein, jeder Vereinsmitarbeiter oder Funktionär die Möglichkeit haben, Vorschläge einzubringen, wo das Geld der Stiftung eingesetzt werden soll. Soziale Verantwortung kann man nur gemeinsam übernehmen. Alle müssen an einem Strang ziehen. Da ist Glaubwürdigkeit von zentraler Bedeutung.“

Die "BFV-Sozialstiftung" startet mit einem sogenannten Grundstockvermögen, das der Bayerische Fußball-Verband einbringt. "In Zukunft wollen wir dieses Vermögen natürlich weiter erhöhen. Das heißt durch Spenden, Zuwendungen oder beispielsweise eben mit dem Sozial-Euro, der seit 2012 bei den bayerischen Relegations- und Entscheidungsspielen im Erwachsenenbereich erhoben wird. Der tut dem einzelnen Zuschauer nicht weh, in der Summe ist aber Großes möglich. Vor allem geht es ja um den guten Zweck." Wichtig erscheint vor allem, dass der Zuschauer weiß, was mit dem Euro überhaupt passiert und warum er erhoben wird. Das scheint manchem Zuschauer bislang noch nicht klar gewesen zu sein. 

Im Kreis Bamberg/Bayreuth/Kulmbach wurden in den letzten vier Jahren 22 Vereine, 2 Einrichtungen und 5 Einzelpersonen unterstützt. In der Integrationsarbeit erhielten zudem die Vereine je 500 Euro aus der DFB Egidius Braun-Stiftung als Starthilfe
Kreisvorsitzender Manfred Neumeister ist nicht nur im Fußball in jene Aufgaben von Unterstützung gegenüber den Schwachen involviert, sondern vielmehr auch als Fraktionsvorsitzender der Grünen im Landkreis Bayreuth in der Bewilligungsorganisation von „Demokratie leben!“, das vom Familienministerium sich für ein Miteinander in unserer Gesellschaft auszeichnet. So wurde das 24-Stunden-Turnier von Fußball und Schwimmen mit über 3.500 Euro im Frühjahr in Hollfeld mit über 20 Vereinen und fast 1.000 Teilnehmern gefördert.

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