Mit 86 Jahren einstellig werden: ESV hat genug vom Abstiegskampf - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 25.08.2008 um 12:20 Uhr
Mit 86 Jahren einstellig werden: ESV hat genug vom Abstiegskampf
Es war der totale Durchmarsch. Von der A-Klasse direkt ohne eine einzige Niederlage in die Kreisliga. Dieser letzte Aufstieg war im Sommer 2006, doch im Oberhaus des Spielkreises musste der ESV Lichtenfels bislang kleinere Brötchen backen und schrammte zweimal nur knapp am Abstieg vorbei. Dieses Saison nun soll frei von Sorgen sein.
Von Bernd Riemke
Gemeinsam mit Trainer Wolfgang Paschky hatte der ESV Lichtenfels im ersten Jahr nach dem Aufstieg in die Kreisliga erst in der Relegation den Klassenerhalt geschafft. Das verflixte zweite Jahr sollte indes keinen Deut einfacher werden. Am letzten Spieltag zogen die Eisenbahner den Kopf aus der Schlinge und schickten im direkten Vergleich die DJK/FC Seßlach in die undankbare Relegation.

Andre Roder (re. gegen den Heilgersdorfer Sven Grombach) ist einer der Stützen der Eisenbahner.
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Ein neuer zwischen den Pfosten sorgt für Ruhe

Trainer war zu diesem Zeitpunkt längst ein "vereinseigenes Duo", das sich inzwischen bewährt hat und die Korbstädter in der laufenden Spielzeit auf einen einstelligen Tabellenplatz führen soll. Markus Kellner ist das Urgestein des Vereins schlechthin. Mit einer einzigen kurzen Unterbrechung, als er für den Schwabthaler SV die Stiefel schnürte, durchlief Kellner sämtliche Schülermannschaften der Lichtenfelser und steht seit September 2007 gemeinsam mit Thomas Wachsmann in verantwortlicher Position. "Jeder Punkt ist ein Punkt gegen den Abstieg, aber wir wollen schon einen Schritt nach vorne machen und uns im vorderen Mittelfeld festigen", gibt Letzterer die Marschroute vor, die den ESV in ruhigere Fahrwasser bringen soll. Für dieses Unterfangen haben die Verantwortlichen auf dem Transfermarkt äußerst sinnvoll zugeschlagen. Vor allem die Torwartfrage galt es zu klären. "Da hatten wir ein echtes Problem", ist Wachsmann "Oldie" Uwe Hetzel zwar heute noch dankbar, dass er - der seine Karriere längst beendet hatte - sich noch einmal zwischen die Pfosten stellte, doch genauso wie Youngster Daniel Dorsch konnte er der Hintermannschaft nie die nötige Ruhe geben. "Ein guter Torwart ist die halbe Miete und das hat er schon in den ersten Partien bewiesen", ist Wachsmann voll des Lobes über Neuverpflichtung Leszek Lesny, der den Kasten sauber halten soll. Ein 46-jähriger Keeper, davor ein 42-jähriger Spielertrainer als Libero - an Erfahrung mangelt es den Kickern aus dem Seubelsdorfer Stadtteil sicher nicht.

Dynamisch zieht Vitaly Derivolkov (gegen Markus Schirling, SV Heilgersdorf) zum gegnerischen Tor. So soll die Neuverpflichtung aus Greiz die nötigen Treffer für einen Platz im Mittelfeld erzielen.
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Mannschaftliche Geschlossenheit das große Plus

Der Trainer weiß um die Stärken seines Teams. Mit Kapitän Oliver Kellner hat er einen äußerst erfahrenen Akteur als zentrale Figur im offensiven Mittelfeld, der von Stephan Kaufmann den Rücken freigehalten bekommt. Die linke Seite beackert Andre Roder, einer jener drei "erfahrenen Hasen", der zudem mit einem fulminanten linken Fuß ausgestattet ist. Dazu die Manndecker Philipp Utzmann und Viktor Fischer - fertig ist das Gerüst einer Elf, die jedoch den Weggang des torgefährlichsten Angreifers verschmerzen musste. Erbil Demirel zog es in die Bezirksoberliga zum FC Burgkunstadt. "Da haben uns die Kontakte unseres Uwe Hetzel sehr gut in die Karten gespielt", blickt Wachsmann auf seine zwei Neuverpflichtungen, die in vorderster Front die Lücke schließen sollen, die Demirel hinterlassen hat. Aus der thüringischen Bezirksliga kamen Mihai Ciorba und Vitaly Derivolkov, die auch bereits beide ihre Torgefahr unter Beweis stellen konnten. Die Stärken des Teams sind aber nicht unbedingt die überragenden Individualisten in den eigenen Reihen, sondern vielmehr der Teamgeist und die mannschaftliche Geschlossenheit. Mit diesen Tugenden soll es zielstrebig nach oben gehen. Thomas Wachsmann selbst könnte sich ein längeres Engagement durchaus vorstellen. Im September ist das Duo genau ein Jahr im Amt und es soll nicht unbedingt das letzte sein. "Wir wären auch bei einem Abstieg im Sommer geblieben", verspricht der Spielertrainer zwar Treue, möchte sich aber um die Kreisklasse bei seiner nächsten Vertragsverlängerung am liebsten keine Gedanken machen müssen...

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