Schwarze Serie hält an: TSV Breitengüßbach vor dem Abgrund - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 10.10.2006 um 15:58 Uhr
Schwarze Serie hält an: TSV Breitengüßbach vor dem Abgrund
Nach zwei zweiten Plätzen startete der TSV Breitengüßbach als einer der großen Favoriten in die diesjährige Punkterunde. Zwölf Spiele und magere zwölf Punkte später hat sich die Zielsetzung erheblich geändert. Es geht gegen den Abstieg!
Von Bernd Riemke
"Wir haben die Seuche, kommen da unten aber wieder raus", gibt sich Christian Martin zuversichtlich.
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Dabei spielen die Gelb-Schwarzen Relegationsverlierer gar nicht einmal schlecht, haben aber einfach das Pech an den Stiefeln kleben. Beinahe jeden Sonntag aufs Neue. 90 Minuten lang. Das positive Torverhältnis von +2 (19:17) ist nämlich ganz und gar nicht das eines Absteigers, zeigt aber Stärken und Schwächen der Elf von Trainer Christian Martin deutlich auf. Mit dem erfahrenen Thomas Überall zwischen den Pfosten und einer stabilen Abwehrkette davor, brennt in der Hintermannschaft kaum was an. Gleichzeitig treffen die Offensivspieler aber das Tor nicht. Die Offensivspieler - oder vielmehr das, was von ihnen übrig geblieben ist, denn der personelle Aderlass, der den TSV auch während der Saison ist horrend. Manfred Hoff konnte erst fünf Einsätze für seine Mannschaft bestreiten, da er seit längerer Zeit mit einer hartnäckigen Muskelverletzung ausfällt. Markus Förner, im vergangenen Jahr mit 19 Treffern noch Topptorjäger und auch in dieser Spielzeit schon sechsmal erfolgreich, hat es inzwischen beruflich nach Ingolstadt verschlagen. Zu allem Überfluss handelte sich Dirk Becker auch noch einen Platzverweis ein, der ihm sicherlich eine längere Sperre einbringt und so reduziert sich die Abteilung "Sturm" in Breitengüßbach derzeit beinahe alleine auf Dominik Herl. Der ist aber noch Jugendspieler und muss derzeit die Doppelbelastung Samstag A-Jugend und Sonntag 1. Mannschaft verkraften. Der Probleme nicht genug, zog es Keeper Überall ebenfalls aus beruflichen Gründen in württembergische Schwäbisch Gmünd und da Ersatztorhüter Christian Wich während der Saison die Stiefel an den Nagel hängte, wird sich Christian Martin wohl in den kommenden Spielen selbst aufstellen - obgleich seine aktive Zeit in der Bezirksliga bei Don Bosco Bamberg und später in Sassanfahrt auch schon längere Zeit vorbei ist.

Andere Voraussetzungen zum Saisonstart

"Jammern hilft nichts", bringt es der 37-jährige dennoch auf den Punkt, relativiert aber die vor der Saison gehegten Aufstiegsträume ob der anhaltenden Misere seiner Truppe. Im August sei man unter ganz anderen Voraussetzungen in die Serie gestartet, die durchaus berechtigte Hoffnungen auf einen erneuten Platz im Vorderfeld der Kreisklasse 1 versprachen. Nicht erst seit dem in der Entstehung glücklichen Punktgewinn gegen RSC Oberhaid warnt der Trainer davor, die missliche Lage zu verkennen. "Wir haben viele junge Spieler im Kader, die die Qualität haben, guten Fußball zu spielen, die aber nach zwei überaus erfolgreichen Jahren mit der momentanen Situation vielleicht nicht so gut umgehen können", nimmt Martin seine willigen und motivierten Kicker in Schutz, die bislang keineswegs enttäuscht haben, nun aber in einen Sog geraten sind, aus dem man nicht mehr so leicht herauskommt. Nur nicht in Hektik verfallen! Ruhe bewahren! Gemeinsam an einem Strang ziehen! Christian Martin weiß nur zu genau, dass es nicht nur gute Zeiten geben kann und dass mit dem einen kleinen Aha-Erlebnis die Wende zum Guten geschafft werden kann.

Spielleiter verzweifelt gesucht

Und auch wenn der ein oder andere Spieler, so Martin, es womöglich nicht verkraftet hat, zweimal in Folge denkbar knapp in der Relegation zum Kreisliga-Aufstieg gescheitert zu sein, so gilt nun das komplette Augenmerk dem Abstiegskampf. "Wir müssen so schnell wie möglich Punkte sammeln, um da unten rauszukommen", gibt sich der Übungsleiter kämpferisch. Auf das "Wir" kommt es eben an, auch wenn sich die immer dünner werdende Personaldecke nicht nur auf dem grünen Rasen bemerkbar macht. Reiner Martin, bis vor wenigen Wochen Spielleiter der 'Güßbacher und so nah an der Mannschaft wie kaum ein Zweiter, packte unlängst seine Koffer und nahm eine neuer berufliche Herausforderung in Übersee an - drei Jahre USA. Dass Christian Martin nicht gänzlich alleine in der Verantwortung steht, hat er derzeit Markus Zeller zu verdanken, der offiziell zwar keinen Posten im Verein bekleidet, aber seinen Trainer mit Herzblut unterstützt und versucht, die Fäden im Hintergrund so geschickt wie nur irgend möglich zu spinnen. "Ich habe als Spieler nie aufgegeben und werde es auch als Trainer nicht tun", versprüht Christian Martin den Optimismus der nötig ist, um sich rasch aus dem Tabellenkeller zu punkten.

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