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Artikel veröffentlicht am 11.09.2016 um 19:13 Uhr

Trainerstimmen des Tages: Gelb und Rot erhitzte die Gemüter

SPIELTAG AKTUELL Wenn die Null-Gegentore-Heimmannschaft auf die Null-Punkte-Auswärtsmannschaft trifft, dann scheint ein 4:1-Erfolg für die Gastgeber auf den ersten Blick ein folgerichtiges Ergebnis. Das Bezirksliga-Duell zwischen dem FC Oberhaid und dem TSV Schammelsdorf schrieb jedoch seine ganz eigene Geschichte...

Von Bernd Riemke

Auf heimischer Anlage hatte der FC Oberhaid bis dato eine blütenweiße Weste - und sollte diese auch behalten. Einziger kleiner Schönheitsfleck. Der zwischenzeitlich Ausgleich durch einen platzierten Kopfstoß von Jan Völkl kurz vor dem Seitenwechsel war der erste Gegentreffer des FCO vor eigenem Publikum. Dieses konnte schon in der 3. Minute die frühe Führung durch Youngster Dennis Dotterweich bejubeln und frohlockte nach der ersten Ampelkarte der Partie gegen Gäste-Spielertrainer Dominik Kauder (45.), dass die eigenen Farben in Überzahl die Begegnung zu ihren Gunsten entscheiden würden. Marcel Kutzelmann brachte blau-weiß tatsächlich sehenswert erneut in Front (56.), doch zur Beruhigung des eigenen Spiels trug dieser Treffer nicht zwingend bei. Selbst ein zweiter Feldverweis gegen Gäste-Spielführer Philipp Ohland - bei beiden Ampelkarten hieß der Gefoulte Marcel Kutzelmann - sorgte nicht für klare Verhältnisse. Erst in den Schlussminuten machten Kutzelmann (90.) und Björn Vogel (93.) bei zwei Konterangriffen den Deckel auf eine Auseinandersetzung, bei der vor allem die beiden Platzverweise noch nach Spielschluss für Gesprächsstoff sorgten.

Dennis Dotterweich (li.) brachte seine Farben früh in Führung, musste aber nicht nur in dieser Szene gegen Michael Massak auch immer wieder Abwehraufgaben erledigen.

anpfiff.info

Dominik Kauder bekam seinen gelben Karton nach einem taktischen Foul nach einer halben Stunde - eine Verwarnung der Sorte "muss man geben". Beim zweiten regelwidrigen Einsteigen auf Höhe der Mittellinie ohne jegliche Torgefahr promt gelb/rot zu zeigen ist eher die Kategorie "muss nicht sein". An der gelben Karte gegen Philipp Ohland gab es ebensowenig nichts zu rütteln. Zwanzig Meter vor dem eigenen Tor verliert er den Zweikampf gegen Marcel Kutzelmann und bringt den Angreifer anschließend zu Fall. Etwa eine Viertelstunde später kreuzten sich die Klingen der beiden Protagonisten erneut. Ohlands Grätsche schräg von der Seite trifft den Ball, kann aber getrost als gefährliches Einsteigen gewertet werden.

Beide Trainer standen anpfiff.info unmittelbar nach der Partie für eine Stellungnahme zur Verfügung.

Dominik Kauder (TSV Schammelsdorf): Obwohl wir nach 35 Minuten in Unterzahl geraten sind, waren wir weiterhin im Spiel und zwischenzeitlich dem nächsten Treffer näher als der Gegner. Eine weitere fragwürdige Scheidsrichterentscheidung brachte uns dann in doppelte Unterzahl. Ich bin niemand, der sich gegen Unparteiische stellt und nach so einem Spiel erst Recht nicht, aber heute habe ich ihm schon gesagt, dass er seine nicht vorhandene Linie konsequent durchgezogen hat. Dennoch: Bei zwei Mann Unterzahl und einem Tor Rückstand reicht ein Standard, um wieder ins Spiel zu kommen. Daher muss ich meiner Mannschaft ein Kompliment machen, wie sie bei diesen Temperaturen so gut dagegen gehalten hat.

Alexander Stretz (FC Oberhaid): Ich kann den Unmut von Dominik Kauder durchaus verstehen. Allerdings muss ich in der Bezirksliga auch wissen, dass Kutzelmann bärenstark am Ball ist und wenn ich so grätsche während er den Ball am Fuß hat, dann darf ich mich nicht wundern, wenn ich gelb/rot sehe. Für uns war es zwar schön, dass wir nach drei Minuten in Führung gegangen sind, doch das hat uns eher gelähmt als beflügelt. In Überzahl haben wir dann 20% weniger gegeben, der Gegner 20& mehr und dann kommt von uns eben ein schwaches Spiel zustande. In der Summe war der Sieg dennoch verdient, da wir auch nach dem 1:1 noch einige Hochkaräter hatten. Meine Anerkennung gilt dem TSV Schammelsdorf, der auch in doppelter Unterzahl nie aufgegeben hat.

So hielt zum Bedauern der Gäste nicht nur die Serie des FCO, der neben Aufsteiger TSV Breitengüßbach das einzige Team mit vier Heimsiegen aus vier Spielen ist, sondern eben auch die eigene. Neben dem FSV Unterleiterbach ist der TSV Schammelsdorf weiterhin das einzige Team, das in der Ferne noch null Punkte auf dem eigenen Konto stehen hat. - und nach dieser Niederlage erstmals in der laufenden Saison auf einen Relegationsplatz abrutscht.

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Spielstenogramm

1. FC Oberhaid

Schammelsdorf

4:1

1. FC Oberhaid: Griebel 2,3, Schmitt K. 1,8, Böhm 1,7, Dotterweich 2,3, Vogel M. 2,5 (89. Schrör), Vogel 2,2, Jameson 3,0 (72. Blechinger 2,5), Emig M. 2,7, Seidelmann P. 2,8 (82. Hümmer C.), Spath J. 1,8, Kutzelmann 1,8 / Auer C.

TSV Schammelsdorf: Schneider M., Brehm M., Ohland, Herbst R., Völkl, Massak M., Schmitt C., Pitzer (69. Sussner), Kauder, Herbst P. (46. Leßner Ma.), Cümen M. / Hochhalter, Christmayr, Zimmermann M., Naperkowski

Tore: 1:0 Dotterweich (3., Kutzelmann), 1:1 Völkl (43.), 2:1 Kutzelmann (56.), 3:1 Kutzelmann (90., Vogel), 4:1 Vogel (90.)

Gelbe Karten: Böhm - Halten/Trikotziehen (38.) / Kauder - Halten/Trikotziehen (30.), Ohland - Halten/Trikotziehen (54.), Schmitt C. - Foulspiel (62.), Herbst R. - Foulspiel (79.) | Gelb-rote Karten: - / Kauder - Foulspiel (45.), Ohland - Foulspiel (76.)

Zuschauer: 180 | Schiedsrichter: Michael Dotzel (TSV Heidenfeld) 2,0