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Artikel veröffentlicht am 07.04.2016 um 06:00 Uhr

Herbstmeister auf dem Prüfstand: Roland Bleil: "Die Highlights kommen jetzt erst"

Bis zur Winterpause schien es, dass die U19-Kicker der SG Kemmern die Konkurrenz hinter sich lassen und schnurstracks Richtung Bezirksoberliga steuern können. Doch bereits bei der Auftaktniederlage haben die zahlreichen Verletzten ins Kontor geschlagen und auch nach der Spielpause hat sich die Situation kaum gebessert. Dazu kommen hausgemachte Probleme.

Von Hans-Jürgen Wunder

Der Nachwuchs aus und um Kemmern sorgte für die große Überraschung in der Vorrunde der U19-Kreisliga. Unter dem langjährigen Ebinger Roland Bleil, der die Nachfolge von Michael Gareis angetreten war, starteten die Nachwuchskicker gleich einmal mit acht Dreiern in die neue Serie. Dabei spricht für die Willensstärke der Bleil-Schützlinge, dass fünf Partien davon nur mit einem Treffer Unterschied für sich entschieden wurde. Und auch nachdem es die erste Niederlage beim 1:2 in Hirschaid gegen die JFG Deichelbach-Regnitzau nach spätem Anschlusstreffer durch Simon Bergmann setzte, zeigte sich der Vorjahresachte anschließend unbeeindruckt. Beim der letzten Partie des Vorjahres, dem 2:1-Sieg gegen die JFG Main-Aurachtal, kehrten die Kicker aus Kemmern und Umgebung schnell wieder in die Erfolgsspur zurück und durften in der kalten Jahreszeit auf dem Platz an der Sonne überwintern. "Ich kann jetzt schon sagen, dass ich mit der Saison sehr zufrieden bin, egal, wie sie noch läuft", zollt der SG-Coach seinen Schützlingen Respekt für die bisherigen Leistungen und nimmt gleichzeitig den Druck für die kommenden, entscheidenden Partien.

Ebenfalls aus der Mannschaft herausgefallen: Dominik Ortlauf (vorne) hat es am Knöchel erwischt.

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Gut gefülltes Lazarett

Bereits zum Rückrundenauftakt in Altenplos beim Verfolger JFG Bayreuth West plagten Roland Bleil große Personalsorgen. Sebastian Nein und Max Dormann sind mit Kniebeschwerden ebenso langzeitverletzt wie Yannik Dörnenburg, der mit Wadenproblemen zu kämpfen hat. Dazu fällt Trainersohn Christoph Bleil mit Leistenbruch aus, während bei Philipp Röming der Rücken schmerzt und Dominik Ortlauf einen lädierten Knöchel hat. Trotzdem war man bei der 1:3-Niederlage bei den Westlern nicht völlig chancenlos, als man eine Viertelstunde vor dem Ende noch den 1:2-Anschlusstreffer schaffte. Allerdings war der Substanzverlust bei den SG-Kickern deutlich anzumerken, so dass man keinen Druck mehr aufbauen konnte. Mit dem 3:0-Erfolg knapp eine Woche später gegen die JFG Giechburg hatte man aber seine Chancen im Titelrennen gewahrt, als Dominik Ortlauf, Sebastian Derra und Simon Bergmann schon vor der Pause alles klar gemacht hatten. Trotzdem ist Roland Bleil nicht besonders zufrieden, weil er, statt dass die Truppe bei der schwierigen Personalsituation zusammenrückt, Probleme hat, die Truppe zusammen zu halten. "Ich habe oft den Eindruck, Fußball steht bei mehreren Spielern nicht an erster Stelle. Beim Training waren mitunter nicht mehr als sechs oder sieben Mann anwesend und ohne B-Jugendliche wäre es sicher nicht gegangen."

Einfach gegenseitig unterstützen: Thomas Schuberth (li.) und Nicolas Hornung ergänzen sich bereits bestens.

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Dank nach Hummelgau

Dass man sich überhaupt noch Chancen im Titelrennen ausrechnen darf, liegt auch an der JFG Hummelgau. "Wir hatten vor dem Spiel gegen diese Mannschaft auch noch zwei Grippekranke und die B-Jugend musste zeitgleich ran. Normalerweise hätten wir absagen müssen und der Gegner hätte die Punkte bekommen. Aber die JFG hat sich freundlicherweise kurzfristig bereit erklärt, die Partie zu verlegen. Das ist sicher keine Selbstverständlichkeit", freut sich der SG-Trainer über das gelebte Fair Play unter Jugendteams. Allerdings wird die Atmosphäre in den nächsten Begegnungen wohl deutlich rauher werden. Gegen Fichtelgebirge und Leitenbachtal wird sich zeigen, ob die Bleil-Schützlinge auch ersatzgeschwächt in der Lage sind, einen der vorderen Ränge zu behaupten. "Das sind für mich die Highlights und die absoluten Schlüsselspiele. Besonders die Leitenbachtaler, gegen die die Chancen bei 50 zu 50 stehen dürften, erwarte ich am Ende noch mit ganz vorne", spekuliert der Jugendcoach, der nicht verhehlt, dass es für ihn eine große Enttäuschung wäre, nach starker Vorrunde aus dem Aufstiegsrennen auszuscheiden. Dennoch möchte er, sofern es beruflich möglich ist, sich auch in der kommenden Saison um die Nachwuchs kümmern. Sofern es aber in die Bezirksoberliga gehen sollte, wäre aus seiner Sicht Handlungsbedarf angesagt. "Da müssten wir sicher noch versuchen, einige Jungs zu holen - denn Abschießen lassen möchte ich mich dort nicht."

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