"Ich stand bei einigen im Wort": Jürgen Scheuring ist der Neue beim SCK - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 30.06.2008 um 21:59 Uhr
"Ich stand bei einigen im Wort": Jürgen Scheuring ist der Neue beim SCK
Die Zeit schien dem SC Kemmern allmählich davon zu laufen. Nach dem vorzeitig angekündigten Abgang von Norbert Röhrer zum FC Eintracht Bamberg II schien die Neubesetzung des Trainerstuhls zur Farse zu verkommen, ehe der Bezirksligist einen vielversprechenden Übungsleiter aus dem Hut zauberte, der voller Tatendrang ist.
Von Bernd Riemke
"Wir haben sicher keinen schlechten Fang gemacht", ist Abteilungsleiter Bernhard Görtler davon überzeugt in Jürgen Scheuring einen mehr als kompetenten Nachfolger für den neu zu besetzenden Trainerstuhl gefunden zu haben. Wochenlang führten die Verantwortlichen etliche Gespräche mit potentiellen Kandidaten, doch der richtige wollte nicht dabei sein. Der Name Jürgen Scheuring - in der Saison 2006/07 zuletzt beim Kreisklassisten SpVgg Rattelsdorf im Amt - geisterte zwar schon lange in den Hinterköpfen der Führungsriege des SCK herum, doch es war ebenso bekannt, dass der 43-jährige sich eigentlich für längere Zeit vom aktiven Fußballgeschehen zurückziehen wollte.

Der erste "echte Trainer" seit sieben Jahren

"Er hat uns auch zuerst abgesagt und war am nächsten Tag doch interessiert, den Job zu übernehmen", freut sich Görtler über seinen engagierten neuen Trainer, wodurch erstmals seit der Saison 2000/2001 wieder ein echter "Mann an der Linie" steht. Seither hatte der SCK in Christian Wachter, Holger Baumgartl und Norbert Röhrer stets Spielertrainer unter Vertrag genommen. "Wir sind sehr froh, dass wir ihn haben", sprüht Görtler vor Zuversicht, dass auch mit Jürgen Scheuring die angestrebten Ziele frühzeitig realisiert werden können. In erster Linie ist das der Klassenerhalt in der Bezirksliga, der nach Möglichkeit nicht wie im Vorjahr erst auf der Zielgeraden sicher gestellt werden soll. "Frühzeitig 13 Siege oder 40 Punkte und am besten von Anfang an im Mittelfeld halten", gibt der Abteilungsleiter die Devise aus, die auch der neue Trainer als Messlatte verstanden wissen will, wie er im Gespräch mit anpfiff zu verstehen gibt.

Herr Scheuring, nach Ihrem Abschied aus Rattelsdorf wollten Sie eigentlich für einige Jahre in den "Vorruhestand" treten.
Jürgen Scheuring: So war das eigentlich auch gedacht, das stimmt. Ich stand jedoch bei einigen Spielern und unter anderem auch bei Bernhard Görtler im Wort, dass ich dem Verein helfe, wenn ich gebraucht werde. Vor allem mit Bernhard Görtler verstehe ich mich ausgezeichnet und ich wollte ihn in dieser Lage nicht hängen lassen.

Der SC Kemmern ist demnach für Sie eine Art Herzensangelegenheit?
Jürgen Scheuring: Ich kenne noch einige Spieler aus früheren Jahren. Roman Dorsch spielte in der Jugend bei Eintracht Bamberg schon bei mir und Marco Keller ist beispielsweise ein Weggefährte aus Rattelsdorfer Zeiten. Daher habe ich mich nach der Anfrage recht schnell entschieden und zugesagt. Andere Anrufe hatte ich in den letzten Monaten jedoch immer ohne großes Zögern abgesagt, weil ich zeitlich ziemlich eingespannt bin, da mir die Organisation der neuen Vier-Bahnen-Kegelanlage in Rattelsdorf obliegt.

Sie haben ein Jahr pausiert. Sind Sie noch auf dem Laufenden, was das regionale Fußballgeschehen angeht?
Jürgen Scheuring: Zunächst einmal kam die Verpflichtung für alle überraschend und insbesonder auf mich kommt viel zu obgleich ich sicher bin, dass wir das gemeinsam mit der nötigen Unterstützung schaffen werden. Im letzten Jahr hab ich zwar nur ein Spiel über 90 Minuten gesehen und zweimal eine Halbzeit, aber ich bin sicher nicht weg vom Schuss. Ich habe das Geschehen sehr wohl verfolgt und bin auf dem Laufenden. Wenn man das Ganze 20 Jahre lang gemacht hat und 13 Jahre Trainer war, verliert man das nicht so schnell aus den Augen.

Mit welchem Kader werden Sie in die neue Saison gehen?
Jürgen Scheuring: Der wird ziemlich unverändert sein. Tobias Haderlein verlässt uns Richtung Landesliga, ansonsten bleiben alle Mann an Bord. Auch Peter Altenbach und Wolfgang Walde werden noch eine Serie lang die Stiefel schnüren, so dass ich einige Erfahrene habe und viele junge Spieler, da auch aus der A-Jugend noch einige Nachwuchsspieler zum Kader stoßen. Wir setzen auf Eigengewächse. Das macht mir auch Spaß und ich freue mich auf die Arbeit.

Wolfgang Walde (li., hier gegen Ebings Sandro Schöpplein aus der abgelaufenen Saison) bleibt dem SC Kemmern ein weiteres Jahr treu. Er ist eine der wichtigen Stützen, auf die Jürgen Scheuring baut.
anpfiff.info

Bei der Sie vorerst "nur" den Klassenerhalt als Zielvorgabe bekommen haben...
Jürgen Scheuring: Das ist und bleibt auch unser vorrangiges Ziel. Wir haben eine gestandene Mannschaft und ich bin sicher, dass wir das auch erreichen können.

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