Frank Faulhabers dritter Meistercup: Krönender Abschluss der Saison - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 01.06.2015 um 13:00 Uhr
Frank Faulhabers dritter Meistercup: Krönender Abschluss der Saison
Eindrucksvoll reparierte der Post-SV Sieboldshöhe seinen Betriebsunfall, nachdem er in nur zwei Jahren von der Bezirksliga in die Kreisklasse durchgereicht worden war. Souverän marschierte die Mannschaft von Trainer Frank Faulhaber zur Meisterschaft und spielt demnächst wieder in der Kreisliga. Bevor es an die Vorbereitung geht, steht als krönender Saisonabschluss noch der ERDINGER Meistercup auf dem Programm.
Von Alexander Rausch
Kaum ein Meister im Würzburger Spielkreis kann so einen hohen Punkteschnitt aufweisen wie der Post-SV Sieboldshöhe. Satte 23 Siege aus 28 Spielen feierten die Schützlinge von Frank Faulhaber in dieser Saison und kehrten der Kreisklasse nach nur einem Jahr wieder den Rücken. Trotz der Dominanz stand der Titelgewinn erst am letzten Spieltag fest, da sich bereits früh ein hartnäckiger Konkurrent herauskristallisierte: „Mit der Saison bin ich hochzufrieden. Allerdings war mir bereits zum Hinrundenende klar, dass uns nur der FV Fatihspor gefährlich werden kann.“

Souveräner Meister

Dass dies aber nicht der Fall sein sollte, dafür sorgten die Postler am letzten Spieltag selbst. Denn mit einem Kantersieg gegen den FV Stetten/Binsfeld-Müdesheim sicherte sich die Faulhaber-Elf souverän den Titel. Nur, dass die Kicker vom Hubland gegen einen schwachen Gegner erneut nicht ohne Gegentor blieb, ärgerte den Übungsleiter: „Immer wenn ich in der Halbzeitpause nichts zu kritisieren hatte und darauf pochte, dass wir ohne Gegentor bleiben, bekamen wir meist irgendwelche krummen Dinger. Das war in mehreren Spielen so.“ Deshalb hat sich der PSV-Coach auch vorgenommen, solche Worte zu vermeiden.

Frank Faulhaber
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Bei nur 28 Gegentreffern und 125 selbst erzielten Toren allerdings kaum der Rede wert. Denn Faulhaber ist unheimlich stolz auf die Leistung seiner Spieler, die sich nach dem zweiten Abstieg in Folge an der Ehre gepackt sahen und den Betriebsunfall wieder reparieren wollten. „Der Kader ist größtenteils zusammengeblieben. Die Jungs haben dieses Jahr endlich verstanden, worum es geht und das Abenteuer Kreisklasse voll angenommen“, betont der ehemalige Kickers-Trainer bewusst, denn auch im Vorjahr galt der Abstieg aus der Bezirksliga als Ausrutscher, welcher schnell wieder ausgebügelt werden würde. So mangelte es einigen Akteuren an der Identifikation mit der Kreisliga, da der Anspruch Bezirksliga hieß.

Unnötiger Abstieg

Dennoch bezeichnet auch Faulhaber den Abstieg aus der Kreisliga als „sehr bitter“ und verweist darauf, dass man mit der erreichten Punktzahl in jeder anderen Kreisliga in Bayern den sicheren Klassenerhalt gefeiert hätte: „Wir wären anderswo im Mittelfeld der Tabelle gelandet. Nur bei uns war die Leistungsdichte so hoch, dass wir wie Eibelstadt auf schmerzliche Weise runter mussten.“ Wie stark auch die Truppe aus dem Weinort war, zeigt ebenfalls deren fulminante Rückkehr. Ähnlich wie der Post-SV marschierte Eibelstadt, das zudem erst in der Relegation scheiterte, vorneweg und spielt in der kommenden Saison wieder in der höchsten Spielklasse im Kreis Würzburg.

Neben der individuellen Stärke der Hublandkicker bestätigte der direkte Wiederaufstieg aber auch die Arbeit von Frank Faulhaber, der die Mannschaft, damals von Oliver Bayer, im Jahr des Bezirksligaabstiegs übernahm. „Natürlich zweifelt man an sich. Aber der Verein stärkte mir immer wieder den Rücken. Daraus schöpft man sehr viel Kraft. Auch die Spieler standen hinter mir“, wusste Faulhaber immer um die Unterstützung des Vereins, der allerdings seine Philosophie ebenfalls etwas veränderte. Denn im Vorjahr arbeitete Faulhaber noch mit Jochen Reinhart als Trainerduo, was gründlich misslang. Aber auch in Sachen Jugendarbeit hat sich der Post-SV, der durch die beiden Abstiege deutlich an Prestige verloren hat, neu aufgestellt.

Felix Horn und der Post-SV Siebolshöhe übersprangen in der Kreisklasse alle Hürden.
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Jugendarbeit forcieren

Seit einem Jahr läuft das Projekt der Juventus Soccer School und findet großen Anklang. „Man muss sich als Verein schon hinterfragen, wenn man in einer JFG spielt und keine A-Jugend mehr stellen kann. Deshalb haben wir auch im Jugendkonzept etwas verändert“, weiß Faulhaber, der in den kommenden Jahren aufgrund des Alters seines aktuellen Kaders wohl einen größeren Umbruch vornehmen muss. So glaubt der 45-Jährige auch, dass der Post-SV verspieltes Prestige bald wieder zurückerobert und seinem Anspruch über kurz oder lange wieder gerecht wird.

„Wir wollen natürlich irgendwann wieder zurück in die Bezirksliga. Das ist unser klares Ziel. Allerdings, so schön wie diese Saison war, es war eine große Fahrerei, was in der Bezirksliga auch der Fall sein würde.“ Einen genauen Zeitplan für die Rückkehr in die höchste unterfränkische Spielklasse hat der PSV-Coach allerdings nicht und findet auch Gefallen an der Kreisliga. Denn diese verspricht „viele Derbys und kürzere Fahrtstrecken“. Bevor es allerdings in die neue Saison geht, soll der ERDINGER Meister-Cup für einen gebührenden Abschluss sorgen. „Es wird ein gutes Event. Ich war mit den Kickers schon zweimal dort. Das Wichtigste ist aber das Drei-Liter-Weizenglas, weil man ja so gerne feiert.“ Und das haben die Kicker vom Hubland schließlich auch in den kommenden Jahren wieder vor.


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Bezirksliga Unterfranken 1
 

Daten Post-SV Sieboldshöhe

Post-SV Sieboldshöhe
Gründung: 1996
Auflösung: 2017
Mitglieder: 350
Farben: Rot-Grün
Abteilungen: Fußball, Gymnastik, Turnen, Karate, Kraftsport, Leichtathletik, Sportschießen

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