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Artikel veröffentlicht am 06.03.2015 um 06:00 Uhr

Frohsinnige Neubürger: "Die Stimmung ist, als ob wir Erster wären"

Der harte Abstiegskampf, der dem Nachwuchs aus Glashütten, Mistelgau und Obernsees prognostiziert wurde, hat nicht lange auf sich warten lassen. Besonders im Angriff hatte die Truppe von Simon Krauß große Probleme, Zeichen zu setzen. Jetzt soll ein Rückkehrer zu neuem Schwung verhelfen und die Moral in der verschworenen Truppe war ohnehin stets tadellos.

Von Hans-Jürgen Wunder

Ein Team muss am Ende der Saison ganz sicher in den sauren Apfel des Abstieges beißen, bis zu vier Mannschaften könnten zusätzlich, je nach Situation in der Landesliga, dem Tabellenletzten folgen. Höchst gefährdet ist dabei auch die JFG Neubürg, die nach dem BOL-Aufstieg 2013 gleich einen respektablen 7. Platz in der ersten Spielzeit schafften. Doch wie so oft bei den Jugendteams kam danach der Umbruch und auch auf der Trainerposition löste der jugendliche Simon Krauß den erfahrenen Uwe Geßlein ab. "Wir haben oft gut mithalten können, viele Spiele waren völlig offen. Aber leider hatten wir durch unseren kleinen Kader nur sehr wenige Möglichkeiten," zieht der neue Coach ein klares Halbzeitfazit.

Der Glashüttener Simon Krauß (2.v.r.) ist als JFG-Coach mit viel Herzblut bei der Sache.

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Starker Rückhalt

"Wahrscheinlich kommt der beste Torwart in der Liga von uns. Nicht umsonst haben wir dem Tabellenführer aus Coburg den einzigen Punktverlust beigefügt, als der FC regelrecht an unserem Schlussmann Lukas Koza verzweifelt ist," berichtet Simon Krauß. Überhaupt ist es zu Saisonbeginn besser gelaufen, als man erwarten durfte. Beim 1:1 in Coburg und beim 0:0 gegen Steigerwald trotze man zwei Spitzenmannschaften ein Remis ab, was nicht unbedingt einkalkuliert war. Freilich offenbarte sich auch hier wie in anderen Begegnungen bereits das große JFG-Manko: "Hinten stehen wir eigentlich ganz gut. Aber in der Offensivabteilung sind wir nicht so schlagkräftig. Das liegt aber auch daran, dass wir hier Spieler vom jüngeren Jahrgang einsetzen, die Probleme haben, sich gegen ihre körperlich robusteren und älteren Kontrahenten durchzusetzen," lautet die Analyse des Glashüttener Abwehrspielers. Oft fehlte nicht viel, wie bei den knappen Niederlagen mit nur einem Tor Unterschied gegen die JFGs vom Frankenwald und Rödeltal oder dem TSV Weissenbrunn. Allerdings musste die Krauß-Elf bis zum vorletzten Spieltag der Vorrunde auf den ersten Dreier warten, als die Tirschenreuther mit 2:0 bezwungen wurden. Von Depression war dennoch wenig zu spüren. "Wir wussten ja, dass es schwer werden würde. Aber wir haben eine klasse Truppe, die voll motiviert ist. Manchmal denkst du bei der Stimmung, wir wären Erster. Und richtig hoch her gegangen ist es beim Kabinenfest, als auch die Trainer was trinken durften," lässt Krauß einen gesellschaftlichen Höhepunkt des abgelaufenen Jahres Revue passieren.

Beherzte Abwehrarbeit, wie hier von Marvin Holtz (re.), ist einer der Trümpfe der Neubürger.

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Unterstützung im Abstiegskampf

"Wir werden künftig wieder auf Jan Seidler zurückgreifen können, der unser Offensivspiel sicher beleben wird. Jan hat berufsbedingt pausieren müssen, steht aber jetzt weder voll zur Verfügung," freut sich der JFG-Übungsleiter. Obwohl es bereits acht Zähler Abstand zu dem Platz sind, der den sicheren Ligaerhalt garantieren würde, ist man weit davon entfernt, die Flinte ins Korn zu werden. Bereits in der Vergangenheit haben drei oder vier gute B-Jugendliche immer wieder den 17-köpfigen Kader ergänzt. Wenn es in der Rückrunde eng werden sollte, will man, so der Plan, auch auf den Glashüttener Marco Psotta oder die Mistelgauer Fabian Ort oder Pascal Wickles zurückgreifen, die alle bereits Stammspieler bei den jeweiligen Herrenteams sind. Gespielt und trainiert werden soll dann vorwiegend in Glashütten, zumal zahlreiche Kicker aus diesem Stammverein kommen. Allerdings fiel die Trainingsbeteiligung durch Krankheit oder Skiurlaub teilweise auf unter zehn Mann, hat aber jetzt wieder kräftig angezogen. Ein großes Fragezeichen steht dennoch vor der weiteren Entwicklung des U19-Teams der JFG Neubürg, und zwar nicht nur in Bezug auf die Spielklasse. Trainer Simon Krauß wird, wie bereits im letzten Sommer angekündigt, nach der Spielzeit nicht mehr zur Verfügung stehen und möchte zunächst pausieren. Dennoch scheidet er etwas mit Wehmut, und das betrifft sicherlich auch seine Schützlinge, wenn er prophezeit: "Wenn wir am Saisonende auseinander gehen, wird es bestimmt auch ein paar Tränen geben."