"Haarsträubende Fehler": SV Würgau mit mehr Sicherheit zum Klassenerhalt - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 03.03.2008 um 15:39 Uhr
"Haarsträubende Fehler": SV Würgau mit mehr Sicherheit zum Klassenerhalt
Es gibt einiges zu feiern im Jahr 2008 beim SV Würgau. Das 60-jährige Bestehen zum Beispiel und wenn es nach Trainer Josef Geyer geht damit verbunden auch der Klassenerhalt in der Bezirksliga, von dem der neue Coach trotz der prekären Situation felsenfest überzeugt ist.
Von Bernd Riemke
Zwei Siege zum Saisonbeginn hätten der Mannschaft nach einer guten Vorbereitung auf die Runde 2007/08 eigentlich einen positiven Schub geben sollen. Es sollten für lange Zeit die einzigen beiden Siege bleiben. Hätten die Grün-Weißen vor der Winterpause nicht noch zwei Dreier eingefahren - unter anderem im so wichtigen Derby gegen den ASV Stübig - wäre die Lage beim Bezirksligisten wohl beinahe schon aussichtlos gewesen.

Die Erfahrenen mehr in die Verantwortung nehmen

Grund zur Freude - wie hier Stefan Grasser nach einem Torerfolg - hatte der SV Würgau nur zu Beginn und zum Ende der Vorrunde.
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Natürlich war der Klassenerhalt nach der Ära Linz auch vor dieser Saison das klar ausgegebene Ziel und von den beiden Auftaktsiegen ließ sich weder Mannschaft noch Trainer blenden, doch dass im Anschluss eine Strecke von zwölf sieglosen Partien folgen würde, hätten wohl selbst die allergrößten Pessimisten nicht erwartet. Nach dem 10. Spieltag und dem ernüchternden 0:5 bei der SpVgg Ebing rutschte Würgau folgerichtig zum ersten Mal auf einem Abstiegsplatz, wo sie seit dem zwölften Spieltag inzwischen ununterbrochen stehen und aktuell drei Zähler Rückstand zum Schleuderplatz aufweisen. "Die jungen Spieler brauchen einfach Zeit, um gestandene Bezirksligakicker zu werden", nimmt Trainer Geyer seine Jungs zwar in Schutz, weiß aber auch, dass gerade die älteren, erfahrenen Akteure in der Vorrunde bei weitem nicht ihr Leistungsvermögen abrufen konnten und so als Führungsspieler für die junge Garde ausfielen. Selbst Kapitän und Leader Thorsten Barth sowie Leitfigur Waldemar Türkon agierten nicht immer in der für sie zugedachten Souverenität, so dass Würgau in manch entscheidenden Situationen einfach derjenige gefehlt hat, der noch einmal das Heft in die Hand und das Ruder herumreißen kann.

Taktische Defizite abstellen

"Wir haben oft 1:0 geführt und hätten dann einfach mehr Ruhe auf dem Platz ausstrahlen müssen", bemängelt Geyer den Hurra-Stil seiner Elf, die es über weite Strecken nicht verstand ihre "haarsträubenden Fehler" abzustellen. Nach einer Führung habe das Team vielmehr munter weiter nach vorne gespielt und es dem Gegner dadurch leicht gemacht, selbst Tore zu erzielen, da die taktischen Vorgaben nicht konsequent genug umgesetzt wurden. "Trotz zwei Sechsern im Mittelfeld sind wir meist zu offensiv aufgetreten", weiß der Trainer um die taktischen Defizite seiner Truppe, die es in der Wintervorbereitung abzustellen galt. Spielerisch war der SV Würgau kaum einem Gegner wirklich deutlich unterlegen und nicht nur diese Tatsache stimmt Geyer zuversichtlich. "Die Mannschaft hat sich nie aufgegeben, war auch im Training immer voll dabei und will in ihrer Entwickung weiterkommen", sieht er durchaus positive Ansätze, die ihn optimistisch auf die bevorstehenden Aufgaben blicken lassen. Schließlich hat der Kader auch eine gewisse Blutauffrischung erfahren. Thomas Voll, aus ehemaligen Bezirksoberligazeiten kein Unbekannter in Würgau, kehrt vom SV Frensdorf zurück und mit Torhüter Marcel Stark vom Ligakonkurrenten FC Wacker Trailsdorf hat der SVW eine Nummer 1 verpflichtet, die der wackelnden Abwehr mehr Stabilität verleihen soll. "Er ist ein riesiges Talent, klebt nicht nur auf der Linie klebt, sondern kann auch mitspielen", spart Geyer nicht mit Vorschusslorbeeren für seinen neuen Keeper.

Erneuten Abstieg unbedingt vermeiden

Gehörig strecken muss sich nicht nur Josef Lorber (rechts), um das gesteckte Ziel "Klassenerhalt" noch zu erreichen.
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Das neue Personal war wohl auch dringend nötig, weiß Geyer, denn die Konkurrenz vor allem aus Scheuerfeld und Steinbach war in der Winterpause ebensowenig untätig. "Auf den hinteren Rängen hat sich noch keiner aufgegeben", schickt Geyer zugleich eine Warnung an all diejenigen Vereine, die sich womöglich schon zu sicher im Mittelfeld des Tableaus fühlen. Vom eigenen Klasenerhalt ist der Übungsleiter auf jeden Fall felsenfest überzeugt. "Wenn wir uns auf unsere alten Tugenden besinnen, werden wir uns aus der Abstiegszone 'raushauen", verspricht Geyer einen kämpferischen SV Würgau in den verbleibenden Partien. Der Anschluss ans hintere Mittelfeld wurde durch die zwei Siege zum Abschluss hergestellt und auch wenn das "verflixte 2. Jahr" für einen Aufsteiger oft das schwierigere darstellt, so ist die Bezirksliga für Würgau wahrlich kein Neuland. Es gilt nun alles daran zu setzen, dass die Feierlichkeiten zum 60-jährigen Bestehen nicht mit dem bitteren Beigeschmack des zweiten Abstiegs in die Kreisliga nach 2004 versehen werden!

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