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Artikel veröffentlicht am 13.01.2008 um 20:13 Uhr

Ganz speziell: Interkulturell: Der besondere Flair eines Hallenturnieres

Hallenturniere sprießen gerade in diesem Winter wieder jedes Wochenende aufs Neue aus den Parkettböden, haben sportlich jede Menge Leckerbissen zu bieten und doch tummelt sich im Veranstaltungskalender ein Turnier, das sich etwas abhebt.

Von Bernd Riemke

Der Türk. SC Bamberg hatte zum Budenzauber geladen und einige der ganz großen Namen des Spielkreises Bamberg folgten der Einladung des kleinen A-Klassisten. Es ist durchaus nicht alltäglich, dass sich mit dem SV Memmelsdorf, ASV Gaustadt, FC Wacker Trailsdorf oder DJK Don Bosco Bamberg gleich mehrere höherklassige Teams, die allesamt auf Bezirksebene aktiv sind, bei so einem Turnier die Klingen kreuzen. Es ist aber auch keine alltägliche Veranstaltung, wenn der Türk. SC Bamberg zum "1. Interkulturellen Hallenturnier" bittet.

Programm wie aus 1001 Nacht

Da übernahm selbst der Oberbürgermeister der Stadt Bamberg, Andreas Starke, die Schirmherrschaft und zeigte sich überaus erfreut, dass der Türkische Sportclub "geleitet von dem Gedanken, dass Sport keine politischen, sozialen, konfessionellen oder kulturellen Grenzen kennt" ein solches Turnier veranstaltet. Die Organisatoren machten dem Namen des Turniers, das bereits im Dezember in der Seehofhalle in Memmelsdorf ausgetragen wurde, alle Ehre. Nicht nur, dass die Sängerin Aysun einen vielbejubelten Auftritt zu türkischer Folklore gab und dass es statt Wurstbrötchen, Bratwurst und Sauerkraut eben Köfte, Döner und Sac Kavurma gab um sich den Gaumen zu versüßen, sondern auch das Teilnehmerfeld wurde "interkulturell" gehalten. Aus der Kreisliga Forchheim reist der TKV Forchheim an und zu guter Letzt war es den Veranstaltern sogar gelungen aus dem entfernten Nordostoberfranken den Bezirksoberligisten FC Türk Hof nach Memmelsdorf zu lotsen.

Fußballtechnisch hohes Niveau in der Seehofhalle

Die Hofer waren es auch, die dem Turnier sportlich eine besondere Note verliehen und wohl den attrakivsten, weil technisch versiertesten und temporeichsten Fußball boten. Es war überhaupt bemerkenswert, dass die "großen Favoriten" auch groß aufspielten und sich keine Blöße geben wollten. Einzig der 1.FC Eintracht Bamberg schickte die dritte Garnitur und erntete die Quittung mit einem enttäuschenden 10. Platz. Es bestätigt den gehobenen Stellenwert der Veranstaltung, wenn auch die höherklassigen Teams ambitionierte Mannschaften aufbieten, um den Turniersieg anzustreben. Dies gelang beim "Heimspiel" dem Landesligisten SV Memmelsdorf am Besten. Im Finale behielt die von Manni Distler betreute Truppe gegen den ASV Gaustadt mit 4:0 die Oberhand. Die in der Vorrunde unbesiegte DJK Bamberg musste sich im kleinen Finale schließlich dem FC Türk Hof mit 2:4 geschlagen geben. Einem FC Türk Hof, der mit Serkan Avci den zum besten Spieler und Fuat Güzelyavuz zusätzlich den zum besten Torhüter des Turniers gewählten Akteur in ihren Reihen hatte. Auszeichnung genug für den BOL-Aufsteiger, der das Turnier sportlich aufwertete. Hinter dem SC 08 Bamberg und der DJK Türschengereuth lief der FC Wacker Trailsdorf, der mit Peter Hahner den treffsichersten Torschützen stellte auf dem 7. Rang ein, vor dem Ausrichter TSC Bamberg, TKV Forchheim, FCE Bamberg, SV Waizendorf und SV RW Gerach.

Einmal ist keinmal...


	Die Siegerehrung übernahmen (v.li.n.re.) Generalkonsul Mehmet Selim Kart, OB Andreas Starke und Mehmet Yardimci.
	TSC Bamberg

Bei der Siegerehrung fand dann auch Mehmet Selim Kartal, der geladene Generalkonsul der Türkischen Republik, lobende und anerkennde Worte für den Veranstalter auf der einen und die teilnehmenden Teams ob ihrer fairen Spielweise auf der anderen Seite. Es bleibt zu wünschen, dass der Türk. SC Bamberg, der zwischen 2003 und 2005 schon einmal drei Hallenturniere ausrichtete, an diesem Konzept festhält, damit der ersten noch viele weitere "interkulturelle Veranstaltungen" folgen werden, um den Sport und den Fußball im Besonderen zum Motor einer weiteren Integration werden zu lassen.