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Artikel veröffentlicht am 11.06.2013 um 14:00 Uhr

Vorzeitiger Abschied: Hans Werner nicht mehr FC-Trainer

Ursprünglich wollte man erst zum Saisonende getrennte Wege gehen, der FC Coburg und sein Juniorencoach Hans Werner. Nach Meinungsverschiedenheiten wurde beim Bezirksoberligisten der Abgang des Trainerroutiniers aber bereits in den letzten Tagen vollzogen. Jetzt meldet sich der Ex-Trainer zu Wort.

Von Heiner Herold

Sertan Sener (re.) vor seinem ersten seiner mittlerweile 36 Treffer.

anpfiff.info

Markus Fischer als Nachfolger

Die Weichen für die neue Saison bei den Coburger A-Junioren, die in der Spitzengruppe der Bezirksoberliga zu finden sich, wurden schon vor mehreren Monaten gestellt. Mit Markus Fischer, der in der abgelaufenen Serie Spielertrainer beim FC Mitwitz war, wird der künftige Leiter des Coburger Nachwuchsleistungszentrum sich ab dem Sommer auch um die A-Junioren des FC kümmern. Trotz des vorprogrammierten Wechsels war es jetzt dennoch überraschend, dass Fischer den A-Jugendcoach Hans Werner bereits vor den letzten Punktspielen ablöst.

Streitpunkt Sertan Sener

Hans Werner (re.) musste nach dem Zwist mit Sascha Heuschkel gehen.

anpfiff.info

Auslöser des Wechsels war die Personalie Sertan Sener. Mit dem jungen Stürmer befindet sich der mit Abstand torgefährlichste Mann der Liga in den Reihen der Vestestädter. Bereits 36 Mal hat es der FC-Angreifer im gegnerischen Kasten klingeln lassen und dadurch mit dazu beigetragen, dass die Werner-Schützlinge im Kampf um die Meisterschaft immer noch im Rennen sind.
Freilich sind die Coburger Talente im Allgemeinen und der Torjäger im Besonderen natürlich sehr begehrt und ob sich die Auseinandersetzung zwischen dem Sportlichen Leiter Sascha Heuschkel und Sertan Sehner, der wie Rene Knie wohl auch nach Frohnlach wechseln wird, an der Abwanderung des Nachwuchsfußballers entzündet hat, ist im Rückblick eigentlich belanglos. Fakt ist jedenfalls, dass sich der Stürmer wohl etwas im Ton vergriffen hat, wenn Sascha Heuschkel wissen lässt: „Ich bin von ihm beleidigt worden und war auch Schmähungen via facebook ausgesetzt.“ Als Konsequenz daraus wurde der Angreifer mit sofortiger Wirkung vom Trainings- und Spielbetrieb des Nachwuchsteams suspendiert.

Einsatz trotz interner Sperre

Als die Coburger Junioren am vergangenen Sonntag zum Verfolgerduell in Memmelsdorf antreten mussten, ging es um eine Vorentscheidung, welcher der beiden Rivalen Spitzenreiter Lichtenfels möglicherweise doch noch gefährlich werden könnte. Vielleicht lag es am kleinen Kader der FC-Jugend, vielleicht an der individuellen Stärke von Sertan Sener. Jedenfalls wollte Coach Hans Werner nicht auf seinen stärksten Angreifer verzichten und als das Spiel zur Pause wegen eines starken Gewitters beim Stande von 1:0 für die Gastgeber abgebrochen wurde, hatte der junge Mann mitgespielt. Das führte dann umgehend zur Demission des Jugendtrainers. Sascha Heuschkel klärt auf: „Wir wollen saubere Prozesse und dazu gehört neben Transparenz und Menschlichkeit auch, dass man Hierarchien beachtet. Das ist wichtiger als kurzfristiger Erfolg.“ Freilich verhehlt der Sportliche Leiter des FC nicht, dass man sich bei dem leichten Restprogramm der Lichtenfelser ohnehin nur noch geringe Chancen auf den Aufstieg ausrechnet. Mit Markus Fischer soll jetzt zudem die neue Philosophie des Vereins umgesetzt werden, zu der auch der respektvolle Umgang miteinander gehört. Sascha Heuschkel jedenfalls kündigt schon einmal an: „Jetzt weht ein anderer Wind.“

Verständnis für die Entlassung

"Ich war mir bewusst, und das habe ich den Spielern vor der Sitzung auch gesagt, dass ich wohl gehen muss, wenn ich Sertan einsetzen werde", räumt Hans Werner ein, der nach dem disziplinarischen Vorfall bereits fünf Wochen auf den Angreifer verzichten musste. Allerdings wollte er in der heißen Endphase alle Möglichkeiten ausschöpfen, den Aufstieg doch noch zu packen. Bedauerlich findet er allerdings, dass er nur mit einem Satz am Telefon ohne Möglichkeit zur Antwort vor die Tür gesetzt wurde. Freilich scheint die neue Führung mit Markus Fischer, Philosophie hin oder her, auch sehr stark den Erfolg im Auge zu haben. Nur so ist es zu erklären, dass es bereits drei Stunden nach der Demission des Trainers ein klärendes Gespräch zwischen dem neuen Mann und dem intern gesperrten Stürmer gegeben haben soll. Doch trotz der Rückkehr des Torjägers und des Einsatzes von Yannik Teuchert, der in dwen letzten Monaten Stammspieler bei den Herren war, gab es bei den Kunstädtern eine empfindliche 3:2-Niederlage - womit der Aufstieg wohl endgültig in weite Ferne gerückt sein dürfte.