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Artikel veröffentlicht am 30.08.2007 um 12:21 Uhr

RS(iggi)C(orintan) Oberhaid: Notnagel mit Lebensversicherung

Der Umbruch ist weiter im vollen Gange. Beim RSC Oberhaid bastelt man an der Zukunft. Doch in der Gegenwart sorgt ein Stürmer für Furore, der seine Stiefel längst an den Nagel gehängt hatte…

Von Bernd Riemke

Alle drei Tore beim 3:4 gegen SpVgg Trunstadt, drei Tore beim 4:4 in Gerach, drei Tore beim 7:3 in Priesendorf und zu guter Letzt noch einmal drei Tore beim 4:2 über die DJK Gaustadt. Wie Phönix aus der Asche entstieg Siggi Corintan zu Saisonbeginn dem „Fußball-Rentnerdasein“ und schoss seine Gelb-Schwarzen inzwischen beinahe im Alleingang zu sieben Zählern und einem beruhigenden Saisonstart. „Natürlich ist es ein Motivationsschub für die ganze Mannschaft, wenn nur der Name Siggi Corintan auf dem Mannschaftsbogen auftaucht“, weiß auch Trainer Alexander Stretz, doch die derzeitigen Erfolge allein an dem Goalgetter mit eingebauter Torgarantie festzumachen, wäre zu einfach.

Torhüterproblem gelöst?!

Augenscheinlich sind die umgedrehten Vorzeichen dennoch. Hieß es im vergangenen Jahr noch hinten hui, vorne pfui, wirft die Statistik nun ganz andere Daten aus. Neben der SpVgg Stegaurach II ist der RSC mit 20 Toren nach fünf Spieltagen die treffsicherste Elf. Dem stehen 17 Gegentore und eine nicht immer unverwundbare Hintermannschaft gegenüber. Eine Hintermannschaft, die sich ohnehin erst finden muss. Stammkeeper Michael Zenk verletzte sich bereits im Frühjahr schwer und muss mit einem Kreuzbandriss weiter pausieren, Markus Karl musste in der dritten Partie gegen SV Hallstadt zur Halbzeit ebenfalls verletzungsbedingt ausgetauscht werden, so dass nun mit Markus Heidenreich bereits Torhüter Nummer 3 zwischen den Pfosten steht. „Er entwickelt sich gut und wird nicht zuletzt aufgrund seiner guten Leistungen auch weiterhin zwischen den Pfosten stehen“, spricht der Coach seinem Newcomer das Vertrauen aus.

Die Jugend entwickelt sich prächtig


	Trainer Alexander Stretz bastelt weiter an der Mannschaft der Zukunft - mit Erfolg!
	anpfiff

Markus Heidenreich zählt zu der Gruppe der 18-21-jährigen im Kader. Das „Mittelalter“ fehlt beinahe gänzlich und so muss Stretz immer wieder auf die „altgedienten“ wie Frank oder Robert Görtler zurückgreifen, die die 30 bereits hinter sich gelassen haben. „Ein Abstieg wäre eine Katastrophe, weil die jungen noch nicht so weit sind, selbst das Heft in die Hand zu nehmen“, schätzt der Trainer die Routine der Arrivierten und vertraut darauf, dass der Nachwuchs im Schatten der „alten Haudegen“ reifen kann. Stefan Görtler ist einer dieser Kandidaten, Marco Schultz ebenso. „Wir dürfen sie nur nicht verheizen und darauf achten, dass sie sich Schritt für Schritt entwickeln.“ So wie beispielsweise Holger Heidenreich oder Florian Förtsch, die im zweiten Jahr im Herrenbereich schon deutliche Fortschritte verzeichnen. Siggi Corintan wird es gerne hören, denn so gern der 36-jährige in Zeiten der Personalnot für seinen RSC wieder auflief, so schnell möchte er sich auch wieder zurückziehen, wenn die Verletzungssorgen weniger werden. „Er möchte keinem jungen Spieler im Wege stehen“, weiß Alexander Stretz, dass die Einsätze seines Torjägers nicht von Dauer sein werden.

Klassenerhalt genießt oberste Priorität

Das oberste Ziel „Klassenerhalt“ möchte der Trainer, der inzwischen im dritten Jahr die Geschicke beim RSC leitet auch ohne Corintan, aber mit den altbewährten Tugenden realisieren. „Uns hat in den entscheidenden Spielen schon immer die Einstellung, Kameradschaft und der nötige Kampfeswillen ausgezeichnet. Wenn’s drauf ankommt, hält die Truppe fest zusammen“, wird Stretz in Anbetracht der bevorstehenden Aufgaben nicht bange. Je eher schließlich die nötigen Punkte für den Klassenerhalt beisammen sind, desto eher könnte auch der Trainer schon mit Weitblick auf die nächste Serie hinarbeiten, um „über kurz oder lang wieder andere Ziele in Angriff nehmen zu können“, als „nur“ den Klassenerhalt!