Dieses war der zweite Streich: Neuling TSV Lonnerstadt mit Traumstart - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 14.08.2007 um 19:05 Uhr
Dieses war der zweite Streich: Neuling TSV Lonnerstadt mit Traumstart
In der Saison 2003/04 spielte der TSV Lonnerstadt zuletzt im Oberhaus des Spielkreises. Es sollte ein kurzes, einjähriges Gastspiel werden. Nun sind die Grün-Weißen zurück und wurden vor Rundenbeginn von vielen wieder als Abstiegskandidat Nummer 1 gehandelt. Doch der Auftakt war verhißungsvoll. anpfiff bat Trainer Erich Kaiser zum Gespräch.
Von Bernd Riemke
Herr Kaiser, den Saisonauftakt hätten Sie sich besser nicht wünschen können.
Erich Kaiser: Das war natürlich optimal. Gegen TKV Forchheim haben wir so gespielt, wie es der Mannschaft nicht behagt. Der TKV hat hervorragende Einzelspieler in seinen Reihen, aber diesmal haben wir als Mannschaft besser funktioniert. Nach unserer 2:0-Führung war der hohe Favorit sichtlich geschockt. Als der Anschlusstreffer fiel mussten wir noch einmal zittern. Wir waren in der Schlussphase verstänlicherweise ziemlich platt, weil wir natürlich über die 90 Minuten gesehen viel mehr Aufwand betreiben mussten als die Gäste.

Werden Sie nun zum Favoritenschreck oder was darf man von Ihrer Elf im weiteren Saisonverlauf noch erwarten?
Erich Kaiser: Für uns gibt es nichts anderes als die Klasse zu halten. Unsere Mannschaft, die ja schon als "Milchbubis" tituliert wurde steckt noch voll in der Entwicklung. Jede Mannschaft, die am Ende hinter uns ranigert, ist gut für uns. Da man mindestens Zwölfter werden muss, um die Klasse zu halten, wird auf Dauer gesehen wohl die Hälfte der Liga gefährdet sein.

Ihre Mannschaft und Sie darf man wohl getrost als "verschworenen Haufen" bezeichnen.
Erich Kaiser: Ich kenn die Jungs eigentlich alle. Ich habe 14 Jahre lang die A-Jugend, die unser großes Kapital im Verein ist, trainiert. Nachdem der Prophet im eigenen Lande ja bekanntlich nichts zählt habe ich mich lange gesträubt und mich dann doch breitschlagen lassen, die Senioren zu übernehmen. Das war zu einem Zeitpunkt, als wir Gefahr liefen, alles Erreichte in den Sand zu setzen. Viele Spieler haben aufgehört und wir waren förmlich gezwungen, die jungen Spieler ins Feuer zu schmeißen.

Der Erfolg gibt Ihnen aber Recht.
Erich Kaiser: Dass es so gut laufen würde hat wirklich keiner für möglich gehalten. Schon im ersten Jahr mussten die Jungs Verantwortung übernehmen. Nach dem Aufstieg starten wir wieder ohne Druck. Jeder erwartet eigentlich, dass wir absteigen. Wir sind sehr gerne der Underdog.

Sie gehen mit einem nahezu unveränderten Kader in die Kreisligaserie. Kann die Unerfahrenheit Ihres Teams zum Nachteil werden?
Erich Kaiser: Ein Spieler wie Bernd Derrer fehlt uns natürlich schon. Er war der Macher auf dem Feld und hat auch entscheidende Tore erzielt. Mit seinen 28 Jahren bräuchten wir ihn von der Altersstruktur her in jedem Fall in unserer Mannschaft, um die jungen Akteure auf dem Feld zu führen. Aber Trauern hilft uns nicht weiter. Jeder identifiziert sich hier mit dem Verein und wir sind stolz darauf, viele Eigengewächse in der 1. Mannschaft zu haben.

Eigengewächse im doppelten Sinn des Wortes, denn die meisten Spieler gingen eben schon in der Jugend durch Ihre Trainerschule.
Erich Kaiser: Ich habe einige in der Tat schon 7-8 Jahre unter meinen Fittichen und traue ihnen im positiven Sinn fast alles zu. Mit Verletzungen oder Sperren kommt man schnell mal in eine Negativserie, aber ich kenne den Charakter der Truppe und wir werden alles geben, um die Klasse zu halten.

Den Klassenerhalt vorausgesetzt, gehört dieser jungen Mannschaft die Zukunft. Denken Sie schon an das Fernziel Bezirksliga?
Erich Kaiser: Für uns ist es wichtig, dass wir uns zunächst etablieren. Sollten wir den Klassenerhalt schaffen, muss das nächste Ziel lauten, sich weiter ins Mittelfeld zu schieben, um mit dem Abstieg gar nicht erst in Berührung zu kommen. Dann wäre es schön, wenn vielleicht sogar der ein oder andere "Verflossene" wieder zu seinem Heimatverein zurückkehrt. Aber zuerst sind wir heiß und hungrig, den Klassenerhalt in dieser Saison zu schaffen.

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