Michelau macht die Hundert voll: Das letzte Jubiläum?! - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 10.04.2011 um 14:13 Uhr
Michelau macht die Hundert voll: Das letzte Jubiläum?!
Am gestrigen Samstag absolvierte der FC Michelau sein 100. Pflichtspiel in der Frauen-Bezirksoberliga. Es sollte ein tristes Jubiläum sein, denn nach der neuerlichen Niederlage in einem Sechs-Punkte-Spiel droht den Kickereinnen vom Maindamm der Abstieg…
Von Bernd Riemke
„Es besteht in der Tat nur noch wenig Hoffnung.“ Melanie Stettner hat die Zeichen der Zeit nach den beiden letzten richtungsweisenden Partien erkannt. Zum Auftakt nach der Winterpause standen für die Blau-Weißen zwei Spiele gegen unmittelbare Konkurrenten um den Klassenerhalt an. Nach den Niederlagen in Eicha (1:2) und auf heimischem Gelände gegen Hollfeld (0:2) ziert der FCM nun das Tabellenende und weist sechs Spieltage vor Saisonende bereits einen Rückstand von fünf Zählern zum rettenden Ufer auf. Womöglich wird es eine letzte Abschiedstournee durch die höchste Liga Oberfrankens, zu deren Gründungsmitgliedern der FCM zählte und seither auch fester Bestandteil ist. Nur eine Spielzeit lang fehlten die Korbmacherinnen als sie den größten Erfolg der Vereinsgeschichte feierten und sogar ein einjähriges Gastspiel in der Landesliga gaben. Nun droht der Fahrstuhl in die andere Richtung zu sinken.


Lisa Schütz (re. im Pokalspiel gegen Staffelstein) führt mit vier Treffern die vereinsinterne Torjägerliste an... 
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Dem Nachwuchs Zeit geben

„Unser Problem ist, dass wir kaum eigene Tore schießen“, weiß Melanie Stettner um die vermeintlichen Schwächen im eigenen Team. Und in der Tat sind 23 Gegentore bei zwölf ausgetragenen Spielen ligaweit sogar eine recht gute Marke. Lediglich acht eigene Treffer und immerhin sechs Partien ohne eigenen Torerfolg legen die Gründe für den Misserfolg dagegen offen zu Tage. „Wir haben niemand in unseren Reihen, der sich vorne wirklich entscheidend durchsetzen kann“, blickt Stettner fast ein wenig wehmütig auf die Zeiten zurück, in denen mit Tina Stammberger oder Anna Illmer Stürmerinnen am Maindamm aufliefen, die immer für einen Treffer gut waren. Parodie des Schicksals, dass ausgerechnet Letztere – inzwischen in Diensten der SpVg Eicha - mit ihrem Tor vor Wochenfrist den FC Michelau wieder ein Stückchen näher an den Abgrund schoss. Die jungen Nachwuchsspielerinnen nimmt Stettner jedoch ausdrücklich in Schutz. Sie seien es, die endlich wieder ein wenig Stimmung in die Mannschaft gebracht hätten und im wahrsten Sinne des Wortes für frischen Schwung sorgen. Um in der Bezirksoberliga jedoch auf Anhieb für Furore zu sorgen, reicht die Erfahrung womöglich noch nicht aus. Lisa Schütz, die nach einem Kreuzbandriss ihre erste volle Saison spielt, deutete mit bislang vier Toren ihre Klasse bereits an und auch Alisa Simniok (17) reift aufgrund ihres zweikampfstarken und laufintensiven Spiels im Mittelfeld zu einer Stütze heran. Doch die jungen Spielerinnen brauchen Zeit. Zeit, die dem FCM in der aktuellen Spielzeit davonzulaufen scheint. Zu allem Überfluss fällt nun auch noch die Abteilung Routine aus. Kerstin Ruscher kehrte in Eicha nach langer Verletzungspause wieder zwischen die Pfosten zurück und verdrehte sich prompt wieder das lädierte Knie. Melanie Stettner selbst musste ihr dauerhaftes Comeback nach einer langwierigen Bronchitis im Frühjahr ebenso auf unbekannte Zeit verschieben.


... und ist gemeinsam mit der 17-jährigen Alisa Simniok eine der Hoffnungsträgerinnen für die Zukunft. 
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Abstieg kein Beinbruch


Nach dem um haaresbreite geglückten Klassenerhalt im Vorjahr stehen die Zeichen zum jetzigen Zeitpunkt eher auf Abstieg. „Der guten Stimmung tut das keinen Abbruch. Die Kameradschaft stimmt. Um wieder in die Erfolgsspur zurückzukehren müssten wir endlich einmal wieder das erste Tor schießen“, so Stettner, die die Hoffnung zwar noch nicht aufgegeben hat, einen möglichen Gang in die Bezirksliga jedoch nicht als Katastrophe betrachten würde. Der Leistungsunterschied zwischen beiden Ligen sei nicht sonderlich groß. Weshalb man zwar im Unterhaus nicht per se sofort um den Wiederaufstieg mitspielen würde, gerade dem starken Nachwuchs jedoch eine gute Plattform bieten könnte, um sich Schritt für Schritt weiterzuentwickeln.

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