Burgebrach - Ebensfeld: Erneutes Gigantentreffen - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 08.04.2011 um 00:01 Uhr
Burgebrach - Ebensfeld: Erneutes Gigantentreffen
Wer am Sonntag als Spitzenreiter in den Kampf zwischen den beiden führenden Clubs der Kreisliga einsteigt, klärt sich erst am Freitag, wenn der TSV Burgebrach sein Nachholspiel im Derby beim FC Thüngfeld bestritten hat. Jedoch unabhängig vom Ausgang dieser Partie kann der TSV sich mit einer Wiederholung des Vorrundensieges gegen den TSV Ebensfeld auf alle Fälle vor seinen Gast setzen. Die Zuschauer dürfen innerhalb von zwei Wochen ein weiteres Mal den Vergleich zwischen Eins und Zwei im Steigerwaldstadion bestaunen. anpfiff ist erneut live vor Ort und berichtet exklusiv von der sich möglicherweise anbahnenden Vorentscheidung im Titelkampf.
Von Manfred Schmitt
Während die drei direkten Absteiger in die Kreisklassen nahezu feststehen, sorgten die Ergebnisse am vergangenen Wochenende auch für eine umfangreiche Veränderung der Chancen des Führungsquintetts. Nachdem sich der SV Würgau acht Spieltage vor Saisonschluss aus dem Kreis der unmittelbaren Aufstiegsaspiranten mit dem Remis im Derby bei der DJK Teuchatz (2:2) verabschiedet haben dürfte, ist auch der FSV Buttenheim um einen Rückschlag reicher und befindet sich auf dem besten Weg, die gesetzten Ziele nicht mehr zu erreichen. Mit 0:2 unterlag die „Phönix-Elf“ nach der Trennung von Trainer Christian Schneidereit beim FC Thüngfeld und verpasste damit  den Sprung auf Platz drei. Da auch die Nachholpartie in Trunstadt mit 0:1 verloren ging, dürfte für den FSV der Meisterschaftszug endgültig abgefahren sein.
 
Nur noch Titelzweikampf?
 
Der verrückte letzte Spieltag machte auch vor dem SV Hallstadt nicht halt. 15 Partien blieb der SVH ungeschlagen und führte bis zur 78. Minute beim TSV Ebensfeld mit 2:0, ehe er doch noch die Segel streichen musste. In der Schlussphase eliminierten sich die Hallstadter selbst und handelten sich eine Ampelkarte vor dem 2:2-Ausgleich und eine weitere unmittelbar danach ein. Die in Überzahl agierenden Ebensfelder nutzten die Gunst der Stunde, drehten ein schon verloren geglaubtes Spiel zum 3:2-Heimsieg und verteidigten damit die erst eine Woche zuvor übernommene Tabellenführung. Aus eigener Kraft können weder der SV Hallstadt noch der FSV Buttenheim und schon gar nicht der SV Würgau Platz eins erobern. Wird damit aus dem Titelfünfkampf nur noch ein Zweikampf zwischen Ebensfeld und Burgebrach? Oder schlägt die Kreisliga speziell in der vordersten Region ergebnistechnisch weiter über die Stränge?


Auf dem Vormarsch? Auch wenn Manuel Schwarm (li.) hier gegen den Hallstadter Mario Haßfurther strauchelt. Der TSV Burgebrach könnte mit einem Sieg im anpfiff-Topspiel die Tabellenführung in der Kreisliga übernehmen.
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Mehr Kraftreserven beim TSV Ebensfeld?
 
Wie verkraftet der TSV Burgebrach die Doppelbelastung an diesem Wochenende? Dies scheint nur eine der beißenden Fragen hinsichtlich der Einschätzung der Favoritenbürde im anpfiff-Topspiel. Kräftemäßig können sich die 90 Minuten vom Freitag in Thüngfeld schon negativ auswirken, da die Ebensfelder definitiv ausgeruhter ins „Big-Point-Match“ starten werden. Auch das jüngere Durchschnittsalter und der deutlich breitere Kader sprechen für den Gast aus dem Landkreis Lichtenfels. Große Bedeutung wird seitens der Burgebracher deren Defensivabteilung zukommen, die in 21 Punktspielen erst 14 Gegentreffer (Bestwert der Liga) zuließ, was ein ideales Fundament im Fußball für das Erringen von Meisterschaften darstellt. Dem gegenüber stellt sich die zweitbeste Offensive der Liga. 63-mal ließen es Dominik Kremer, Rainer Dierauf und Co. im gegnerischen Gehäuse klingeln, genauso ein Indikator für erfolgreichen Fußballsport und für Meisterschaftsmeriten geeignet.
 
Vorspiel endete mit einem Burgebracher Sieg
 
Am achten Spieltag traten die Burgebracher mit einer vorausgegangenen empfindlichen 2:3-Heimniederlage gegen den TSV Schammelsdorf im Gepäck die Reise nach Ebensfeld an. Mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch präsentierten sie sich bissig und unnachgiebig in den Zweikämpfen. Darüber hinaus warteten sie auch in punkto Cleverness stark verbessert auf und paarten diese mit hoher Laufbereitschaft. Nicht zuletzt wegen dieser lange Zeit nicht mehr an den Tag gelegten Eigenschaften zogen sie dem TSV Ebensfeld, der nicht zu gewohnter Leistungsstärke fand, an diesem Sonntag den Zahn. Florian Selig in Halbzeit eins und Christian Reiche nach dem Seitenwechsel sorgten für die entscheidenden Tore und für Wiedergutmachung der bis dorthin zweiten Heimpleite. Ebensfelds Urgestein Peter Zapf attestierte dem TSV Burgebrach damals einen verdienten Sieg. Wer am kommenden Sonntag die Nase vorne haben wird, hängt zum einen davon ab, wer sein taktisches Konzept durchbringen kann, und zum anderen, welch herausragender Mannschaftsteil im direkten Vergleich die Oberhand behält.
 
Einschätzung des Burgebracher Trainers Thomas „Johnny“ Winkler


Thomas Winkler hat großen Respekt vor Ebensfeld, will aber attackieren. 
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„Wir haben es selbst in der Hand und können mit zwei Siegen die Weichen optimal stellen“, erklärt der Burgebracher Spielertrainer und betont, ein Dreier im Nachholspiel beim FC Thüngfeld schaffe glänzende Voraussetzungen. „Da kannst du ganz anders in die Begegnung am Sonntag gehen.“ Auf der anderen Seite weiß er nur zu genau, dass seine Mannschaft gegen die Ebensfelder nicht defensiv agieren darf. „Ich kenne das Team sehr gut. Gerade im offensiven Bereich sind sie bärenstark, schnell, beweglich und durch die Bank sehr torgefährlich.“ Der ausgeprägte Respekt ist deutlich heraus zu hören. „Dort wird richtig gute Arbeit geleistet“, fällt auch ein zusätzliches Lob für den Kontrahenten ab. Thomas Winkler will hinsichtlich seiner Ausrichtung nicht zuviel verraten, ist sich aber völlig im Klaren darüber, dass die Erwartung der Fans und des Umfelds im eigenen Stadion nicht größer sein können. „Wir werden schon offensiv zu Werke gehen, wollen vorne bereits attackieren und den Gegner zu Fehlern zwingen“, lässt er sich doch eine Äußerung entlocken. Die Ausfälle schmerzen ihn sehr. Angreifer Thomas Schmidt muss passen. Die alte Leistenverletzung bereitet erneut Probleme, die einen Einsatz ausschließen. „Gerade er verfügt über eine hohe Qualität und kann mit einer einzigen Aktion ein Spiel in die richtige Bahn lenken“, urteilt Winkler enttäuscht, zumal er auch den Grippe geschwächten Christian Reiche ersetzten muss. „Ansonsten sind alle an Bord, auch Innenverteidiger Florian Rutkowsky, der in der Abwehrformation wieder für enorme Stabilität gesorgt hat“, ist Winkler froh über die starke Rückkehr des Abwehrturmes, der die komplette Vorbereitungsphase noch verletzungsbedingt versäumt hatte.
 
Wie geht Ebensfelds Coach Christian Kellner die Partie an?
 

Christian Kellner schiebt den Burgebrachern die Favoritenlast zu.
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Der 38-jährige Christian Kellner steht im vierten Jahr auf der Kommandobrücke des TSV Ebensfeld und schickt sich an, mit seinem Team den nächsten Entwicklungsprozess hinter sich zu lassen. Seine Spieler sind hungrig auf den Erfolg und lassen sich auch von Rückschlägen nicht aus der Bahn werfen. Die Moral im Team ist kaum zu übertreffen, was die Spitzenbegegnung der Vorwoche einmal mehr untermauerte. „Der SV Hallstadt war doch selbst schuld“, so Kellners kurze Anmerkung, der den 3:2-Sieg als verdient ansieht. „Wir können personell aus dem Völlen schöpfen“, spannt er sofort den Bogen zum nächsten Topspiel. „Die Burgebracher waren für mich von Anfang an der klare Favorit auf den Meistertitel. Die Mannschaft wurde nochmals sehr gut verstärkt und besitzt zweifelsfrei das größte Potenzial. Wir dagegen verfügen ausschließlich über junge Leute aus dem eigenen Nachwuchsbereich, die alle erst das zweite Jahr Kreisliga spielen“, schiebt er dem Gegner die Favoritenbürde auch für den direkten Vergleich uneingeschränkt zu. Auch die Frage, wie er seine Elf einstellen wird, beantwortet er nüchtern und souverän. „Wir werden kein besonderes Augenmerk auf einzelne Spieler legen.“ Alle Burgebracher müssen entsprechend bekämpft werden, wenn man erfolgreich sein wolle. An einen möglichen Bezirksligaaufstieg verschwendet der Übungsleiter noch keine Gedanken. „Wir nehmen alles, wie es kommt“, schränkt aber sofort ein, dass  „sowieso  noch genug schwere Spiele vor der Brust sind“.
 
Vorentscheidung i m Titelkampf?
 
Die Verantwortlichen beider Vereine wissen um die Bedeutung dieses Spitzenkampfes und glauben jeweils an ihre Siegchance. Gewinnt eines der beiden Teams, zieht es auch den psychologischen Vorteil im Endspurt um die Meisterschaft auf seine Seite. Der Ausgang der Partie erscheint völlig offen, weshalb ein Remis kaum verwunderlich wäre.

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