ESV Lichtenfels - 1. FC Lichtenfels II: It's Derbytime! - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 04.11.2010 um 15:00 Uhr
ESV Lichtenfels - 1. FC Lichtenfels II: It's Derbytime!
Wenn man seine Gegenspieler auf dem Platz nicht nur aus anpfiff-Anaylsen oder Zeitungsberichten kennt, sondern ihnen schon beim morgendlichen Brötchen holen oder abendlichen Bierchen trinken begegnet ist, dann heißt das meist: It`s Derbytime! So auch am Samstag um 14 Uhr, wenn sich auf dem Sportgelände in Seubeldorf der heimische ESV und die Reserve des 1.FC Lichtenfels II zum Kreisliga-Topspiel der Woche gegenüberstehen. anpfiff hat die beiden Teams vor dem ersten Rückrundenspieltag einem Formcheck unterzogen und einen Ergebnistipp gewagt.
Von Andreas Schmitt
Der ESV Lichtenfels belegt momentan den sechsten Rang der Kreisliga Coburg-Lichtenfels. Den Kontakt zur Spitzengruppe hat das Team von Spielertrainer Oliver Kellner zwar mit acht Punkten Rückstand auf den zweiten Platz schon etwas verloren, doch im Vergleich zur schwachen Vorsaison, in welcher die Eisenbahner lange gegen den Abstieg kämpften und letztlich als Zwölfter einliefen, hat der ESV sein Leistungsniveau deutlich anheben können. Der Verein kickt nun schon im fünften Jahr in der höchsten Klasse des Spielkreises, nachdem man 2004 die A-Klassen-Meisterschaft und 2005 den Kreisklassentitel einfahren und so einen Durchmarsch hinlegen konnte. Im Kreisoberhaus war bislang ein elfter Platz (2007/08 und 2008/09) die beste Platzierung des Teams.


Oliver Kellner (li.) ist seit Mai dieses Jahres Spielertrainer beim ESV Lichtenfels. Bislang zeigt seine Bilanz nach oben, der Vorjahreszwölfte beginnt die Rückrunde auf dem sechsten Tabellenplatz. Auf unserem Bild vom April 2009 hat es Kellner mit Gerald Büttner vom TSV Staffelstein zu tun.
Foto: Jens Gundermann (anpfiff.info)

Der 1. FC Lichtenfels II rangiert momentan vier Punkte und einen Rang vor seinem Stadtrivalen. Zwar büßte man am letzten Spieltag eine Position ein, ist aber mit nur vier Punkten Rückstand auf den Tabellenzweiten weiterhin in Schlagdistanz zu den Aufstiegsrängen. Ein Fakt, den man beim FCL II so vor der Serie nicht erwarten konnte, schließlich stieg die Elf erst im letzten Jahr als Meister der Kreisklasse 2 in die Kreisliga auf. Und schließlich würde ein erneuter Aufstieg wahrscheinlich daran scheitern, dass die erste Mannschaft des Clubs nach derzeitigem Tabellenstand wohl auch im nächsten Jahr in der Bezirksliga kickt. Doch wie bereits angedeutet, kann ein Aufstieg nicht das Ziel der Truppe um Spielertrainer Torsten Hellmuth sein. Erst einmal ist man darüber froh, dass die Reservisten nach sechs langen Jahren, in denen sie in der Kreisklasse immer unter den Top 5 standen – zweimal verlor man als Vizemeister sogar die Relegationspartie – endlich in der Kreisliga angekommen sind und sich dort prächtig entwickeln. Vor dieser Saison kickte eine FCL II-Reserve zuletzt 2001/02 im Kreisoberhau! Doch genug von der Historie: anpfiff analysiert nun die aktuelle Lage vor dem Stadtderby.

Das Formbarometer der letzten vier Partien

Die Tabelle der letzten vier Spieltage spricht eindeutig für den 1. FC Lichtenfels II. Immerhin fuhren die Rot-Schwarzen sieben Punkte ein, die Torbilanz lautete 6:7. Nach einem etwas schwächeren Spiel beim 1:1 beim SVM Untermerzbach konnten die FC-ler beim 1:0-Auswärtserfolg in Ahorn und beim 3:2-Sieg im Kreisduell gegen den TSV Marktzeuln vollkommen überzeugen. Jüngst musste man zwar eine 1:4-Auswärtsniederlage in Eicha einstecken, wobei die Hellmuth-Schützlinge weitgehend chancenlos waren, es jedoch auch mit einem der absoluten Topfavoriten zu tun hatten.

Der 1. FCL II ist gut in Form und wird durch die Niederlage nicht aus der Bahn geworfen!


Torsten Hellmuth (li.) ist nun in seiner zweiten Saison Spielertrainer des 1. FC Lichtenfels II. Nach der Meisterschaft in der Kreisklasse 2 führte er den Aufsteiger zum Ende der Hinrunde auf einen hervorragenden fünften Platz im Kreisoberhaus. Unser Bild zeigt ihn im Mai 2009 noch als Kicker des FCL I in der Bezirksliga.
Foto: Bernd Riemke (anpfiff.info)

Der ESV Lichtenfels hingegen schwächelte zuletzte ein wenig im Vergleich zu den überraschend starken Leistungen der ersten Saisonspiele. Beim 2:4 in Heldritt standen die Lichtenfelser meist sehr tief und bauten auf Konter. Doch an diesem Tag zeigte man nicht den gleichen Kampfgeist wie der Gegners und ging deshalb leer aus. Glücklos waren die Eisenbahner auch bei der 0:1-Niederlage gegen Dietersdorf. Zwar war man die bessere Mannschaft, aber das Tor der Gäste schien wie vernagelt. Beim 0:4 im Derby beim TSV Staffelstein traf man verletzungsgeschwächt auf einen übermächtigen Gegner, der die Seubelsdorfer an die Wand spielte. Nach diesen Rückschlägen kam das jüngste 4:2 im Heimspiel gegen den SVM Untermwerzbach einem Befreiungsschlag gleich. Mit einer soliden Leistung gewann der ESV verdient gegen den Tabellenletzten.

Der ESV hat am vergangenen Wochenende mit drei extrem wichtigen Punkten seinen leichten Abwärtstrend gestoppt. Insgesamt scheint der 1.FCL II in den letzten Wochen allerdings besser in Form zu sein. 
0:1 für den 1.FCL II.

Heim- und Auswärtsbilanz

Beide Mannschaften haben in ihren Heimspielen bereits 17 Punkte einfahren können. Beim Gastgeber vom Samstag, dem ESV, sind dies immerhin 73,9% aller seiner eingefahrenen Punkte. Die Seubelsdorfer haben schon drei Heimspiele mit mindestens drei Toren Abstand gewonnen (3:0 gegen Marktzeuln, 6:1 gegen Ahorn und 4:1 gegen Ketschendorf) und in ihren acht Spielen neben den Bahngleisen im Schnitt 2,6 Tore erzielt. Der 1. FC Lichtenfels II hat ebenfalls 17 Punte zuhause geholt, alllerdings auswärts auch schon zehn, der ESV nur sechs. Immerhin konnte der FCL auswärts schon dreimal siegen (3:1 in Ketschendorf, 6:1 in Dietersdorf und 1:0 in Ahorn) und dabei im Durchschnitt zwei Treffer erzielen.

Obwohl der 1. FCL II auswärts nicht gerade Kanonenfutter ist, dürfte der Heimvorteil für den heimstarken ESV sprechen. 
Ausgleich zum 1:1.

Erfahrung


Ob ESV-Co-Trainer Heinz Losert auch am Samstag ab 14 Uhr gegen seinen Ex-Club 1. FC Lichtenfels II so jubeln kann?
Foto: Jens Gundermann (anpfiff.info)
Die Mannschaft des 1. FC Lichtenfels II stellt einen bunten Mix aus erfahrenen Akteuren, welche vor wenigen Jahren noch in der Ersten zum Einsatz kamen oder immer noch kommen (Torsten Hellmuth, Thorsten Krappmann, Oliver Klecker, Thomas Kohlase) und jungen Wilden (Oliver Schütz, Daniel Ruck, Felix Friedlein) dar. Der ESV Lichtenfels hat ebenfalls erfahrene Spieler in seinen Reihen, die sich schon seit Jahren über die Grenzen der Korbstadt hinaus einen guten Ruf erarbeitet haben (Oliver Kellner, Stephan Kaufmann, Marc Fonfara). Doch auch die anderen Akteure, welche nicht so stark im Fokus stehen, sind keine Jungspunde mehr, sondern haben schon auf einigen Fußballplätzen gehörige Erfahrung gesammelt. So könnten also Akteure im mittleren Alter wie Christian Gromm, Markus Schneider oder Marius Mitruica den Ausschlag geben. Und einen weiteren Faktor darf man nich unterschlagen. Mit Heinz Losert als Co-Trainer haben die ESV-ler einen wahren Fachmann der Lichtenfelser Fußballszene in ihren Reihen – sicher kein Nachteil vor so einem Derby. Einige FCL-Kicker von jetzt werden sich noch zu gut an die Saison 2008/09 erinnern, als der langjährige FCL-Spieler als Trainer des 1. FC Altenkunstadt im Kampf um den Aufstieg in die Kreisliga am Ende hauchdünn die Nase vor dem FCL II hatte und die Elf somit in die Relegation schickte. 

Ob dies ein Vorteil ist? 
anpfiff spekuliert darauf und tippt ein knappes 2:1 für den ESV.

Ob der ESV die Hinspielniederlage von 1:2 beim 1. FCL II wettmachen kann oder die jungen Wilden den Kontakt zur Spitzengruppe halten, erfahren Sie wie immer zuerst auf anpfiff.info. Die Redaktion wünscht allen Beteiligten am Topspiel der Woche Viel Spaß!

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