„Wir haben doch gar nicht die Möglichkeiten, die mal schnell und einfach 5:0 oder 6:0 wegzuhauen.“ Auch wenn die Erfolgsserie der SpVgg Stegaurach jetzt schon viereinhalb Monate hält, ist Henry Schwinn nicht so verwegen sein Team für eine Übermannschaft zu halten. „Wir spielen gut, keine Frage“, macht er klar. Aber andere haben eben bessere Möglichkeiten.
Zum Beispiel der letzte Gegner. „Wen wir vor der Saison gesagt hätten, wir holen gegen den FC Sand einen Punkt, hätte das keiner geglaubt.“ Am Freitag vor einer Woche ist es dennoch passiert. „Die Freude in der Mannschaft war groß.“ Schließlich ist das vom Trainer ausgegebene große Saisonziel 40 Punkte zum Greifen nah. Nur noch ein Sieg fehlt.
Ob der am Sonntag in Karlburg geholt werden kann? „Sicher sind wir da Favorit“, erkennt Schwinn. Beim Tabellenvorletzten läuft wenig zusammen. Nach der Winterpause gab es noch keinen Sieg. Im Pokal gab es am Mittwoch eine 1:6-Klatsche gegen den FV Würzburg. In der Liga liegt rettende Ufer bei sieben Punkten Rückstand auf den Relegationsrang fast schon unerreichbar weit entfernt.
Kampf um die letzte Chance
Gerade deswegen erwartet der SpVgg-Coach kein einfaches Spiel. „Die kämpfen gegen uns um ihre letzte Chance.“ Seiner Mannschaft gibt er die Aufgabe mit auf den Weg, den Kontrahenten auf Abstand zu halten. „Die dürfen uns in der Tabelle nicht näher kommen.“ Sprich, mit einem Punkt wäre Schwinn zufrieden. Auch in Karlburg setzt der Trainer dabei auf das Prunkstück der letzten Wochen, seine Hintermannschaft.
Seit der Winterpause gab es in sechs Spielen erst fünf Gegentreffer. Die Basis des Erfolgs. „Die Jungs haben sich richtig gut eingespielt.“ Deswegen sei es für die Spieler in der zweiten Reihe momentan auch schwer, in die Elf zu kommen. „Aber die gut bestückte Bank macht uns auch stark.“ Knackpunkt für die Hintermannschaft war wohl die Verletzung von Routinier Rainer Pflaum. Für ihn rückte Stephan Winterstein in die Abwehrkette. Zusammen mit Jochen Horbelt („Toll was der mit 19 Jahren schon für ein Stellungsspiel hat.“) und Michael Winkler bildet er ein fast unüberwindbares Bollwerk. Wobei Winkler als „Terrier“ (Schwinn) für den gegnerischen Stoßstürmer eine entscheidende Bedeutung zukommt.
Am Sonntag wird er es mit David Schydlowski zu tun bekommen. Der ist mit sechs Treffern der Top-Torjäger der Truppe von Harald Funsch. „Ein wirklich Guter, der nur leider oft allein auf weiter Flur steht“, urteilt Schwinn. Außerdem ist ihm aus dem Vorspiel Christian Mathea (fünf Treffer) in Erinnerung geblieben. Der spielt auf der linken Seite und ist für den SpVgg-Trainer der Kopf der Karlburger Mannschaft.
Thomas Weller angeschlagen
Aber zurück zum Stegauracher Bollwerk. Zudem gehört mit Thomas Weller auch ein exzellenter Keeper. „Für mich ist er nach Manni Distler die Nummer zwei im Landkreis Bamberg“, lobt Schwinn seinen Schlussmann. Der droht aber am Sonntag auszufallen, da er sich im Training am Ellenbogen verletzt hat. Hinter Marian Diehl (Knie) und Stefan Reck (Leiste) steht ein Fragezeichen.
Auch ohne dieses Trio sollte aber ein Dreier in Karlburg drin sein. Es muss ja nicht gleich ein 5:0 werden.
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