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Artikel veröffentlicht am 03.09.2023 um 11:22 Uhr

Remis beim Primus und nah am Dreier: Feucht überrascht in Cham

Der 1. SC Feucht überraschte am Samstagnachmittag auswärts bei Spitzenreiter ASV Cham und ergatterte einen Zähler. SC-Kapitän Tarik Sormaz brachte seine Farben, die in der Folge gar den zweiten Streich verpassten, in Front. Im Spielverlauf wurde dann der Chamer Druck so groß, dass man zwar noch den Ausgleich hinnehmen musste, aber auf eine starke Leistung für die kommenden Wochen aufbauen kann.

Von Dirk Meier / FS

Der 1. SC Feucht hat am Samstag im Auswärtsspiel des 9. Runde beim Tabellenführer ASV Cham am ersten Saisonsieg geschnuppert. Die Zeidler führten bis kurz vor dem Ende mit 1:0, den Treffer hatte Kapitän Tarik Sormaz erzielt (28.). Der SC verpasste es eine der zahlreichen Konterchancen zum 2:0 zu nutzen. So wurde der Druck der Oberpfälzer immer größer, die doch noch zum 1:1 durch einen Schuss aus der Distanz von Felix Voigt zum insgesamt aber verdienten Ausgleich kamen und somit im 100. Bayernliga-Jubiläumsspiel noch einen Punkt retten konnten. Immerhin war es ein kleines Erfolgserlebnis für das Schlusslicht, das den Platz am Kappenberger Sportzentrum vor 500 Zuschauern erhobenen Hauptes verlassen konnte.

Wenn der ungeschlagene Erste den sieglosen Letzten zu Gast hat, dann sollte das eine klare Angelegenheit sein. Feuchts Trainer Dominik Haußner schwante daher nichts Gutes und hatte sich überlegt, wie sein junges Team die beste Offensive der Liga in den Griff bekommen kann. Fakt war, dass das dem SC über weite Strecken gelungen ist, wenngleich Feucht die Stürmer der Oberpfälzer nicht gänzlich ausschalten konnte. Aber auch nach vorne konnte der SC Akzente setzen und das war so nicht unbedingt zu erwarten gewesen. Großen Anteil daran hatte SC-Coach Dominik Haußner, der den Eindruck machte, als hätte er sein Team in der Hand, das seine Vorgaben vollständig umsetzen konnte.

Der Gang nach Cham glich für die Feuchter um Coach Dominik Haußner einer Mammutaufgabe, die er mit seiner Truppe aber unerwartet gut meistern sollte.

Dirk Meier

Die Chamer begannen wie erwartet dominant, kamen auch gleich zu Torchancen. Ediz Medineli (4.) und Thomas Stowasser (5.) versuchten sich Andreas Kalteis traf den Pfosten, den Abpraller verpasste Stowasser knapp (13.). Marko Korene verletzte sich nach einem Tritt am Fuß, musste mit einer Prellung ausgewechselt werden, für ihn kam Julian Arnold (22.). Die Mittelfranken überstanden diese Anfangsphase und begannen sich ab der 25. Minute zu befreien. Nach einem Freistoß von der Außenlinie rechts von Tarkan Ücüncü kam der Ball zu Jannik Kiebler, der zu zwei Schüssen kam, aber der Erfolg stellte sich noch nicht ein (25.). Einen Schuss von Ücüncü konnte Julio Peutler im Chamer Tor abwehren (26.). Und dann war es Kiebler, der nochmals Peutler prüfte, es gab Eckball (27.). “Da hatte sich gezeigt, dass wir das Gegentor anziehen”, stellte nach der Partie ASV-Trainer Faruk Maloku fest. Aus dieser Ecke heraus setzte sich SC-Kapitän Tarik Sormaz an der rechten Außenlinie durch, schoss aus spitzem Winkel und Valentin Seebauer lenkte bei seiner Klärung den Ball ins eigene Tor (28.). Es war der dritte Saisontreffer des SC.

Cham versuchte noch vor der Pause den Ausgleich zu erzielen. So traf Ediz Medineli von links nur den Pfosten (38.). Und nach einem Flankenball von Andreas Kalteis war es Stowasser, der Tormann Lukas Peterson anschoss, der bester Mann seines Teams war (42.). Zur Pause rieben sich die Besucher die Augen und Feucht ging erstmals mit einer Führung in dieser Spielzeit in die Pause.

“Wir wussten, dass Cham nach dem Seitenwechsel Druck machen würde”, sagte Haußner und so kam es dann auch. Denn die Oberpfälzer versuchten alles, um den Heimnimbus zu wahren und die erste Saisonniederlage noch abzuwenden. Medineli traf die Latte und Cihangir Özlokman verpasste den Abpraller (49.). Feucht verteidigte gut, kam zu Kontergelegenheiten, spielte diese aber nicht clever genug aus. Da fehlte es dem Gast noch an der Abgeklärtheit, denn ein zweites Tor hätte schon die Entscheidung sein können. Felix Voigt versuchte es für den ASV aus der Distanz, traf die Latte, das war bereits das vierte Mal Aluminium in diesem Match (69.). Als sich Özlokman durch die gesamte SC-Abwehr spielte und quer legte, fand er keinen Abnehmer (71.).

Erleichterung herrscht beim Chamer Spitzenreiter nach dem späten 1:1-Ausgleichstreffer.

Dirk Meier

Der eingewechselte Benjamin Tolks bediente Özlokman, der ins lange Eck traf, der Abseitspfiff kam für alle überraschend (76.). Artur Matusiants hatte bei einem Konter eine Doppelchance für das 2:0, dann wäre der ersten Feuchter Saisonsieg perfekt gewesen (87.). Doch dann war es Voigt, der nicht recht wusste, wen er anspielen sollte. Der Hofer zog aus 18 Metern beherzt ab und traf zum 1:1-Ausgleich (89.). In der Nachspielzeit köpfte Chams Kapitän Michael Plänitz eine Freistoß-Flanke knapp am Tor vorbei.

Immerhin wurde es für die Zeidler ein Teilerfolg und Haußner stellte fest: “Das 1:1 ist für Cham mehr als verdient. Wir haben eine gute erste Halbzeit gespielt. Nach der Pause hat Cham enormen Druck gemacht, hatte brutale Torchancen und wir hatten mehrfach Glück, haben aber auch Möglichkeiten für das zweite Tor liegengelassen. Es wäre sehr glücklich gewesen, wenn wir das 1:0 über die Zeit gebracht hätten.” Der SC bleibt trotz des Punktgewinns weiter Schlusslicht, hat aber ansteigende Form erkennen lassen, die es am Dienstag im Heimderby gegen den TSV Kornburg zu bestätigen gilt, Anpfiff im Waldstadion ist um 19 Uhr.

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