Die Top-Elf der Kreisliga : Ein Team, das vom Coach viel Mut erfordert - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 18.06.2023 um 18:00 Uhr
Die Top-Elf der Kreisliga : Ein Team, das vom Coach viel Mut erfordert
Es ist eine Mannschaft zum Zunge schnalzen, die die 16 Trainer der Kreisliga als Elf der Saison gewählt haben. Allerdings auch eine, bei der der Coach eine gehörige Portion Mut braucht, um so offensiv aufzustellen. Auffällig, gleich vier Akteure erhielten 14 von 16 möglichen Stimmen, darunter auch, was ungewöhnlich ist, ein Abwehrspieler.
Von Marco Heumann
208 Tore verteilt auf zehn Spieler – eine mehr als beachtliche Zahl. Erzielt haben sie in der abgelaufenen Runde die Feldspieler der Top-Elf in der Kreisliga Bamberg. Eine Mannschaft, die gewiss auch die eine oder andere Klasse höher bestehen könnte. Gesetzt dem Fall, dem Trainer würde es gelingen auch für eine gewisse defensive Balance zu sorgen.

Auf jeden Fall erfordert es von einem Coach Mut, sein Team in dieser Aufstellung auf den Rasen zu schicken, stünden dann doch sieben Akteure auf dem Feld, die in der abgelaufenen Runde mindestens 19 Mal getroffen und unzählige Mal zu Toren aufgelegt haben. Ein Beweis für die Offensivstärke, die im Bamberger Oberhaus vorhanden ist.

Erstmals seit Jahren gab es daher auch drei Spieler, die im Mittelfeld offensiv oder im Sturm u Hause sind und von fast allen Trainern nominiert wurden. Von 14 von 16 um genau zu sein. Insgesamt waren es 13 Mittelfeldspieler und zehn Stürmer, die in den Top-Elfen der Coaches auftauchten, die meisten mit einem Wirkungsbereich eher in der gegnerischen Hälfte. Um den Sprung ins im 3-4-3 aufgestellte Team zu schaffen, brauchte es mindestens fünf Stimmen. Die schaffte Pascal Seidelmann. Der Dörfleinser Spielertrainer ist damit der Top-Elf-Akteur, der am seltensten nominiert wurde. Auf der Strecke blieben Namen wie Jürgen Endres, Lukas Dütsch oder Alex Nicola.

In der Defensive standen nicht weniger als 25 Namen auf den Zetteln der Trainer. Dennoch gab es drei klare Sieger, unter anderem den vierten Akteur mit 14 von 16 möglichen Stimmen. Eng ging es dagegen im Tor zu, wo nur fünf Keeper nominiert wurden und zwei gleichauf lagen…

Die Top-Elf der Kreisliga Bamberg.
anpfiff.info

Tor

Benedikt Kauder (SV Pettstadt): Im Kasten gab es ein echtes Kopf-an-Kopf-Rennen. Sowohl Benedikt Kauder als auch den Sassanfahrter Keeper Daniel Schorr hatten jeweils vier Trainer auf dem Zettel. Wen aufstellen? Der eine – Benedikt Kauder – hat häufiger zu Null gespielt (acht Mal). Der andere – Daniel Schorr – hat weniger Gegentreffer kassiert (49 in 29 Spielen). Den Ausschlag für Benedikt Kauder gab letztendlich der Pokalsieg, an dem der 28-Jährige erheblichen Anteil hatte. Sowohl im Halbfinale als auch im Finale wurde er von den anpfiff.info-Reportern mit einer eins bewertet.

Abwehr


Marco Zeh (SC Reichmannsdorf): Das 21 Jahre alte Eigengewächs war einer von zahlreichen Abwehrspielern des Vizemeisters, die genannt wurden, aber der mit den mit Abstand meisten Stimmen. Als Innenverteidiger zeichnen ihn Zweikampfstärke und ein gutes Aufbauspiel auf. Herausragend sind jedoch auch seine zehn Treffer, die meisten unter den Defensivkräften der Liga. Und auch, wenn die Mehrzahl durch Elfmeter fiel, auch die muss man erst einmal verwandeln, was Marco Zeh zuverlässig tat, gegen den SC Kemmern sogar im Doppelpack.

Marcel Burkard (FC Röbersdorf): Für den Spielertrainer des FC Röbersdorf hätte sich bestimmt auch eine andere Position in der Top-Elf finden lassen. Der einstige Regionalliga-Spieler agierte auch im zentralen Mittelfeld, auf der Zehn oder wenn es sein musste auch als Sturmspitze. In der Abwehrkette besticht der 32 Jahre alte Routinier durch Körperlichkeit, gutes Auge und ein Gespür für den Raum. Dazu kommen mehr als beachtliche sechs Tore und vier Assists.

Pascal Nögel (TSV Hirschaid): Der Klassenprimus unter den Defensiven der Kreisliga. Einer von drei Spielern, die bei 14 von 16 Spielern auf dem Zettel standen. Und das mit Recht. Mit 24 Jahren legte er in seinem zweiten Hirschaider Jahr noch eine Schippe drauf und schaffte erneut den Sprung in die Top-Elf, nur diesmal eine Linie weiter hinten. Als Innenverteidiger war er einer der überragenden Akteure im Meisterteam. Einer, der mit Übersicht und Ruhe am Ball glänzt und im Zweikampf nur ganz selten die Grätsche braucht. Mit 18 Assists war er erneut einer der Top-Vorlagengeber der Liga.   

Mittelfeld „defensiv“

Pascal Seidelmann (SV Dörfleins): Ab jetzt wird es wild in der Top-Elf. Weder der Dörfleinser Spielertrainer noch sein Mit-Sechser sind für die Position im defensiven Mittelfeld prädestiniert. Dass sie der 32-Jährige, der den SVD vor der Runde übernommen hatte, bekleiden kann, daran gibt es aber keinen Zweifel. Er hat die nötige Passsicherheit und auch die Übersicht, um seine Mitspieler gut in Szene zu setzen. Davon zeugen auch die 19 Vorlagen, die in seiner anpfiff.info-Statistik verzeichnet sind. Dazu kommen auch noch 25 Tore.

Daniel Schäffler (TSV Hirschaid): Auch der Meister-Spielertrainer ist natürlich kein klassischer Sechser. Aber einer, der auch auf dieser Position bestehen und herausragen würde. Hatte der 34-Jährige die Nominierung für die Elf des Jahres in der vergangenen Runde noch knapp verpasst, gab es diesmal keinerlei Zweifel an seinem Platz im Team. 14 der 16 Trainer nominierten ihn. Zu prägend war der Ex-Regionalligaspieler für das Spiel des Titelträgers. Auch mit fast Mitte 30 ist Daniel Schäffler noch immer einer, der den Unterschied machen kann, gerade in den wichtigen Spielen. Was sein Doppelpack beim 2:0 vor über 1000 Zuschauern kurz vor der Winterpause gegen Röbersdorf und sein vorentscheidendes 2:0 im Meisterspiel gegen die DJK Teuchatz beweisen. Insgesamt bekleidete er die Rückkehr in die Bezirksliga mit stolzen 30 Toren und 19 Assists.

Mittelfeld offensiv

Nicolas Görtler (SC Kemmern): Im gesetzten Alter von 33 Jahren ist aus dem einstigen Mittelstürmer ein exzellenter Zehner und einer der prägenden Akteure der Kreisliga geworden. Auch Nicolas Görtler hatten 14 der 16 Trainer auf dem Zettel. Der Ex-Bamberger und -Schweinfurter ist die Seele des Spiels bei seinem Heimatverein. Dass er nicht mehr in vorderster Front agiert zeigen auch die „nur“ 19 Treffer, die er bei 27 Einsätzen erzielte. Dafür waren es 20 Vorlagen und damit herausragende 39 Scorerpunkte, die mitverantwortlich dafür waren, dass der SCK hinter dem Top-Trio zum „Best oft he rest“ der Kreisliga wurde.

Rafael Wolf (SV Pettstadt): Wie sein Partner im offensiven Mittelfeld schaffte auch Rafael Wolf zum zweiten Mal in Folge den Sprung in die Topelf. Der 28 Jahre alte Zehner knüpfte nahtlos an seine starke Premieren-Saison im Oberhaus an. Wieder glänzte er mit Abschlüssen und gutem Auge. 25 Tore und 20 Assists untermauern beides. Dass der SVP kaum Sorgen hatte, lag auch am spielenden Co, der zudem beim Pokaltriumph über den FC Oberhaid mit zwei Toren der überragende Akteur und zu Recht der anpfiff.info-Spieler des Spiels wurde.

Sturm

Sven Wenzel (SC Reichmannsdorf): Der spielende Trainer des SC Reichmannsdorf – in Personalunion mit Hans-Jürgen Heidenreich – legte im Vergleich zur Runde davor noch einmal eine Schippe drauf. Drei Tore (21) und vor allem 14 Assists mehr (26) zeigen seinen Wert für das Spiel des Vizemeisters. Über die Außenbahn oder als Teil einer Doppelspitze besticht der 29-Jährige mit toller Schusstechnik und einem guten Auge für seine Nebenleute. Bitter, dass er ausgerechnet im wichtigsten Spiel der Runde, dem gegen den TSV Meeder, nach 16 Minuten verletzt vom Platz musste. Sein Fehlen war dem ansonsten wie geölt laufenden Offensivspiel des SCR deutlich anzumerken.

Stanislaw Nikiforow (SC Reichmannsdorf): Wir lassen Zahlen sprechen. 48 Tore in 30 Begegnungen, dazu je zwei in den ersten beiden Relegationsspielen. Gerade einmal sieben Partien (inklusive Relegation ohne Tor). Dafür eines in dem er siebenmal geknipst hat, ein Vierer- und vier Dreierpacks. 13 Mal Schütze des 1:0 und von 41 Prozent aller Tore des SC Reichmannsdorf. Nummer eins der Goalgetter und der Scorer-Liste in der Kreisliga. Unter den Top 20 der Torjäger in allen Kreisligen Deutschlands (kicker-Torjäger-Kanone). Da ist es nur logisch, dass 14 der 16 Trainer den 29-Jährigen in ihre Top-Elf holten.

Stefan Reck (FC Röbersdorf): Mit 35 Jahren der „Oldie“ der Top-Elf und wenig wie ein guter Wein – er wird eher immer besser. Der einstige Regionallspieler des FC Eintracht Bamberg schaffte den Sprung aus der Elite der Kreisklasse in die der Kreisliga ohne Probleme. Ist er fit, ist und bleibt er einer, der Spiele im Alleingang entscheiden kann. Einer, der Bälle fordert, erfolgreich abschließt, aber auch den klugen Pass zum Nebenmann im Repertoire hat. Bei seinen 22 Einsätzen kam er auf 20 Tore und 14 Vorlagen. Bitter, dass er ausgerechnet im vielleicht wichtigsten Spiel der Runde, dem „Finale“ um Rang zwei gegen den SC Reichmannsdorf nicht dabei sein konnte.

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Tabelle Kreisliga 1 Bamberg

Pl.
Team
Sp
Tore
Pkt
1
30
109:18
81
3
30
101:37
72
4
30
85:52
57
5
30
80:63
54
6
30
65:56
48
7
30
65:55
43
9
30
68:73
41
10
30
42:51
39
11
30
59:72
36
13
30
47:79
28
14
30
43:74
26
15
30
24:106
14
16
30
16:138
5
Bei zwei punktgleichen Teams: Entscheidungsspiel / bei drei und mehr punktgleichen Teams: direkter Vergleich


Torschützen Kreisliga 1 Bamberg


Scorerpunkte Kreisliga 1 Bamberg


Torwarte mit Zu-Null-Spielen


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