Kreisliga Süd: Neulinge beleben das Geschäft - anpfiff.info
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Artikel veröffentlicht am 15.06.2010 um 00:00 Uhr
Kreisliga Süd:
Neulinge beleben das Geschäft
Nicht weniger als fünf Neulinge nahm die Kreisliga Süd zu Beginn der Saison 2009/10 auf. Wer in Folge dessen jedoch einen Durchmarsch der arrivierten Kräfte vermutete, sah sich schnell getäuscht, denn die Newcomer überzeugten mit guten Leistungen – und nicht nur die…
Von
Bernd Riemke
Das unangetastete Maß aller Dinge war jedoch der Vorjahresdritte TSV Staffelstein, der mit beeindruckenden 17 Siegen und nur einer Niederlage durch die Saison spazierte. Diesen einen „Nuller“ setzte es zwar ausgerechnet im Derby gegen schwabthaler SV II, doch abgesehen von diesem Schönheitsfleck blieb die Weste der Badstädterinnen strahlend weiß. Das Offensivduo Julia Hagen als Vorbereiterin und Christin Hensel als zuverlässige Vollstreckerin war von den gegnerischen Abwehrreihen kaum zu kontrollieren. Da auch die Defensive um Svenja Hagel einem Bollwerk glich baute der TSV, der am zweiten Spieltag die Spitzenposition übernahm, seinen Platz an der Sonne sukzessive aus und feierte am vorletzten Spieltag mit einem überzeugenden 11:0-Sieg über DJK Stappenbach II die vorzeitige Meisterschaft.
Lisa Kokott (li.) spielte eine starke Saison für den SC Prölsdorf, doch an Toptorjägerin Kathrin Stücklein (DJK Teuchatz) gab es kein Vorbeikommen.
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Der Kampf um die Kronprinzessinnen-Rolle
Den Weg zur Vizemeisterschaft sollte sich schließlich die DJK Teuchatz mit der überragenden Kathrin Stöcklein in ihren Reihen ebnen. Die 27-Jährige sicherte sich mit stolzen 37 Toren die Torjägerkanone der Kreisliga-Süd und war aus dem Mittelfeld heraus Stabilisatorin und Antreiberin in einer Person. Von ihren Vorlagen profitierte vor allem die erst 17-jährige Marina Lukard, die sich dynamisch und zweikampfstark im Angriff durchsetzen konnte und so selbst zu 18 Treffern kam. Teuchatz startete verhalten, kassierte in den ersten vier Spielen bereits zwei Niederlagen, blieb in der Folge jedoch elfmal ohne jeglichen Punktverlust und konnte somit ein Polster zwischen sich und die Verfolger legen, das Platz zwei sicherte. Zu jenem ärgsten Verfolger schwang sich der SV Memmelsdorf/Ufr. auf, der erst zu Saisonbeginn seine Mannschaft zum aufstiegsberechtigten Punktspielbetrieb meldete. Im gesamten Saisonverlauf nie schlechter als Rang vier positioniert stellte die Mannschaft von Trainer Thomas Rampel schon am zweiten Spieltag ihre Klasse unter Beweis man gegen den späteren Meister zwar eine 2:3-Niederlage quittieren musste, den Adam Riese Städterinnen jedoch alles abverlangte. Die torgefährliche Stefanie Buss aus dem Mittelfeld heraus sowie Dagmar Gwarek in vorderster Front zählten ohne Zweifel zu den tragenden Säulen im Spiel der Grün-Weißen, die mit Tina Eichler zudem über einen soliden Libero verfügten und mit Andrea Herr über eine gleichsam routinierte wie erfahrene Mittelfeldstrategin, die das Tempo im Spiel des SVM lenken konnte. Tempofußball zeigte auch der FC Fortuna Roth, der in Vanessa Scholz eine überragende Torjägerin (23 Treffer) in den eigenen Reihen wusste. Nach einem guten Auftakt mit fünf Spielen ohne Punktverluste nährten die Fortunen die Hoffnung auf mehr, doch insbesondere in der Rückrunde gingen die entscheidenden Partien gegen die direkten Konkurrenten verloren. Durch die 0:2-Niederlage am letzten Spieltag musste die Elf von Trainer Dieter Zeis den „Bronze-Rang“ schließlich wieder abtreten, beendete die Spielzeit jedoch auf einem ausgezeichneten vierten Platz.
Engen Kontakt hatten der FC Fortuna Roth (mit Michaela Mahr, li.) und der SV Memmelsdorf/Ufr. (Andrea Herr, re.) während der ganzen Saison. Am Ende trennte beide Vereine nur ein Rang.
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Starke Reserven und eine solide SG
Der Schwabthaler SV II darf sich nicht nur den einzigen Sieg gegen den späteren Meister ans Revers heften, sondern auch das Prädikat zuschreiben, diejenige Mannschaft zu sein, die mit Toren am sparsamsten umging. Wenn die BOL-Reserve antrat fielen durchschnittlich „nur“ vier Treffer pro Partie, wobei man auch in End wusste, wo das gegnerische Tor steht. 8:0-Auswärtserfolge in Ebing und Roth-Mainroth legen davon eindrucksvoll Zeugnis ab. Trainer Heiko Seelmann setzte im Lauf der Serie sage und schreibe 34 unterschiedliche Akteurinnen ein, womit das enorme Potential des SSV deutlich zum Vorschein kommt. Im Jahr 2010 blieb der SSV II als einziges Team ohne Niederlage und Erfolge in Roth, gegen Memmelsdorf sowie eine Punkteteilung bei der heimstarken DJK Teuchatz ließen Schwabthal auf einem guten fünften Rang einlaufen. Einen Platz und acht Zähler vor der zweiten Reserve aus Stappenbach. Auch die DJK brachte es auf 32 verschiedene Spielerinnen im Laufe der Saison wobei vor allem die 18-jährige Carmen Then mit zwölf Toren – fünf davon allein in einer Partie gegen die SpVgg Ebing – herausstach. Wie wankelmütig die DJK mitunter in ihren Leistungen auftrat belegen zum einen das achtbare 4:4 gegen Memmelsdorf/Ufr. und auf der anderen Seite das torlose Remis bei Schlusslicht SpVgg Ebing. Bis auf zwei Unentschieden hielt sich die SG Roth-Mainroth gegen die Teams vom Tabellenende schadlos und sicherte sich daher einen siebten Rang im Endklassement. Neben Nadine Heberlein, die in vorderster Front für die Tore verantwortlich zeichnete, zählt unter anderem die 18-jährige Jasmin Teschner zu den Stützen im Team, die auf dem Liberoposten dafür sorgte, dass in sieben Spielen höchstens ein Gegentor zugelassen wurde. Auch wenn es gegen die Spitzenteams der Liga nicht zu einem Punktgewinn reichte, so ragt der 11:0-Heimerfolg gegen die SpVgg Ebing aus der Saisonbilanz doch heraus.
Kathrin Endres (re.) und die DJK Stappenbach II ärgerten so manchen Favoriten, doch auch Elena Schmidt und der SV Würgau wussten positive Akzente zu setzen.
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Newcomer mit Achtungserfolgen
Auf den hinteren Plätzen befinden sich zwar drei der Teams, die ihre Mannschaft erst zum Rundenbeginn erstmalig gemeldet haben, doch die Tatsache, dass alle drei im Laufe der Serie ihre Pluspunkte gesammelt haben ist Beleg genug dafür, dass sowohl der SV Würgau, wie auch der SC Prölsdorf und die SpVgg Ebing eine Bereicherung für die Liga darstellten. Der erste Sieg gelang dem SV Würgau dabei bereits am zweiten Spieltag, wurde aufgrund des regelwidrigen Einsatzes einer Nachwuchsspielerin am grünen Tisch jedoch wieder aberkannt. Jenes 2:1 gegen die SpVgg Ebing deutete aber bereits an, dass die von Patrick Linz trainierte Elf in der Vorbereitung ihre Hausaufgaben gemacht hat. Auch wenn der Auftakt mit einem 0:15 bei der DJK Stappenbach II noch wenig vielversprechend war, so zog sich Würgau auch gegen die stärkere Konkurrenz zunehmend achtbar aus der Affäre und feierte wenig später mit dem 1:0 gegen Schwabthaler SV II einen bemerkenswerten Erfolg. Die erst 17-jährige Ines Greif trug sich dabei in die Annalen ein, als sie beim 7:1-Erfolg in Ebing gleich sechsmal ins gegnerische Netz traf und sich fortan mit insgesamt zwölf Treffern die vereinsinterne Torjägerkrone sichern sollte. Mit einem umkämpften 5:4 beim SC Prölsdorf am vorletzten Spieltag sprang der SVW schließlich auf Rang acht – unmittelbar vor dem in die Knie gezwungenen Kontrahenten. Bei diesem wiederum brachen am 11. Oktober alle Dämme, als der erste Dreier beim Gastspiel im Hinspiel in Würgau eingefahren werden konnte. Nicht nur aufgrund dieses Sieges durfte sich der SC Prölsdorf auf eine treue Fangemeinde verlassen. Nicht selten pilgerten mehr als 100 Zuschauer zu den begeisternden Auftritten der Elf von Trainer Daniel Hetzel, die in Mittelfeld-Regisseurin Eva Möhring, Libero Bianca Hofmann, der flinken Christina Danish, der versierten Julia Achtziger sowie der kompromisslosen Lisa Kokott sicher ihre Eckpfeiler im Team wusste. Kämpferisch wusste die Mannschaft in jeglicher Hinsicht zu überzeugen, auch wenn ihr auf der Zielgeraden etwas die Luft auszugehen schien. Im Jahr 2010 konnte der SCP keinen Punkt mehr auf seinem Konto verbuchen und musste am letzten Spieltag die SpVgg Ebing gleichziehen lassen. Jene Elf von Trainer Raimund Landgraf zierte zwar seit dem achten Spieltag das Tabellenende und musste im Saisonverlauf einige deftige Packungen verkraften, doch diese waren mitunter dem dünnen Kader geschuldet, so dass Ebing häufig die personellen Alternativen fehlten. Der 16-jährigen Jenny Stade gelangen dabei drei der sechs Ebinger Tore. Das jüngste Team der Liga mit einem Altersdurchschnitt von genau 18,0 Jahren wurde angeführt von Nadine Steurer, die vom Liberoposten immer wieder auch bemüht war, das eigene Spiel anzukurbeln.
Auch wenn die sportlichen Entscheidungen früh gefallen waren, so boten die Kreisliga Süd nichtsdestotrotz abwechslungsreichen und spannenden Fußballsport, dem es an Überraschungen nicht mangelte. Mit dem RSC/FC Oberhaid wird in der kommenden Saison mindestens ein weiterer Neuling dazustoßen, der sicher ebenso positiv auf sich aufmerksam machen wird.
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