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Artikel veröffentlicht am 22.04.2022 um 18:00 Uhr

Trainerwechsel bei der Spieli: "Ich bin jetzt sieben Tage die Woche am Platz"

Die A-Jugend der SpVgg Erlangen erreichte die Qualifikation zur Landesliga. Für diese Aufgabe bekamen die jungen Talente einen neuen Trainer. Das Engagement hielt jedoch nicht lange, so dass nun eine Erlanger Allzweckswaffe in Doppelfunktion aushilft.

Von Uwe Kellner

Nachdem A-Jugendtrainer Lukas Gerstle zum Coach der ersten Mannschaft befördert wurde, stellte die SpVgg Erlangen Andreas Schweidler als dessen Nachfolger vor. Die Nachwuchsmannschaft der Spieli hatte gerade souverän den Einzug in die Qualifikationsrunde zur Landesliga erreicht. Andreas Schweidler wollte in dieser Frühjahrsrunde bestehen. Das heißt, einen Platz unter den ersten vier Mannschaften ergattern, damit die Spieli in der neuen Saison Landesligist ist. Allerdings gingen die ersten beiden Begegnungen, von insgesamt nur sieben Stück, verloren. Darüber hinaus erreichte der neue Trainer die Mannschaft nicht mehr, so dass er sich zu einem Rücktritt entschloss.

Lukas Gerstle springt ein

Eine schnelle Idee für eine externe Nachfolgelösung gab es nicht. Zudem sei es schwer gewesen, jemanden zu finden, der sich binnen weniger Tage auf die Mannschaft einstellen könne. Deswegen wurde der Vorgänger zum Nachfolger. Lukas Gerstle hatte diese Mannschaft fünfeinhalb Jahre lange trainiert und wird nun das sechste Jahr voll machen. "Abteilungsleiter Holger Müller hat mich gefragt, ob ich die Mannschaft wieder trainieren würde", erzählt Lukas Gerstle. Weil er an den Jungs hängt und sie seit Jahren bestens kennt, sagte der 28-jährige Trainer zu. "Ich habe nach fünfeinhalb Jahren eine enge Beziehung zu den Jungs und kenne die Abläufe. Deswegen war es für mich nicht schwer, gleich wieder reinzufinden."

Allerdings trainiert Lukas Gerstle bekanntlich die Erste Mannschaft der SpVgg Erlangen im Abstiegskampf der Bezirksliga, weswegen die zeitliche Belastung für den Jungcoach nochmal erheblich angestiegen ist. "Ich bin jetzt sieben Tage die Woche am Platz", verrät Lukas Gerstle. Da die Frühjahrsrunde der U19-Junioren nur sieben Spieltage beträgt, sei diese Doppelbelastung jedoch absehbar und deswegen stemmbar. Für seinen Co-Trainer der Ersten, Paul Lehmann, sei das jedoch nicht möglich gewesen. In der A-Jugend hat Lukas Gerstle deswegen mit dem fleißigen Betreuer Markus Müller und seinem Torwarttrainer Tobias Steiner, dem Bruder des Ex-Spieli-Aufstiegstrainers Stefan Steiner, ein anderes Funktionsteam um sich herum.

Lukas Gerstle übernimmt bei der SpVgg Erlangen eine Doppelfunktion und kehrt auf den Trainerstuhl der A-Jugend zurück. Darüber hinaus ist er auch Trainer der Ersten Mannschaft bei der Spieli.

anpfiff.info

Ersten Punkt geholt

Nach zwei Niederlagen holte die Spieli mit ihrem neuen beziehungsweise alten Trainer sogleich ein Unentschieden gegen die SpVgg Ansbach. "Der Gegner hatte mehr Spielanteile, aber wir haben alle Angriffe gut wegverteidigt. Mit der ersten richtigen Chance schafft Ansbach dann den Ausgleichstreffer. Ein Sieg wäre durchaus verdient gewesen, aber das Unentschieden geht auch in Ordnung", beschreibt Lukas Gerstle. Der Punkt bringt den Erlangern erst einmal tabellarisch nicht viel, aber für die Moral war der Teilerfolg wichtig. "Man spürt, dass die Motivation in der Truppe zurück ist und wieder Zug dahinter steckt." Es sei wegen der begrenzten Anzahl an Spielen zwar schwer, noch unter die ersten Vier der Liga zu kommen, allerdings haben sich die Spieler genau das zum Ziel gesetzt. "Es ist für uns kein Muss, in die Landesliga aufzusteigen - aber die Jungs wollen es. Sie wollen es sich selbst beweisen, dass sie stark genug dafür sind." Am Wochenende im Derby gegen den SK Lauf wollen die Erlanger den ersten Dreier in der Frühjahrsrunde erlangen.