Neuhof/Zenn-Coach Martin Kölbl: "Unsere Vorbereitung ist noch nicht beendet" - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 19.08.2021 um 11:00 Uhr
Neuhof/Zenn-Coach Martin Kölbl: "Unsere Vorbereitung ist noch nicht beendet"
Unglücklicher als der SV Neuhof/Zenn konnte man aus der Kreisliga eigentlich nicht absteigen. Die bittere Pille hat man im Verein mittlerweile geschluckt, unter dem neuen Coach Martin Kölbl gelang trotz widriger Umstände ein guter Saisonstart, den man in den vergangenen Partien allerdings ein wenig verspielt hat. Umso mehr will man beim SV nun wieder das Pendel in Richtung obere Tabellenregion ausschlagen lassen.
Von Marco Galuska
Martin Kölbl musste als neuer Trainer beim SV Neuhof/Zenn eine Vorbereitung im Eiltempo durchziehen.
fussballn.de / Oßwald
Zunächst einmal stand ein Abstieg aus der Kreisliga Frankenhöhe, der jeden Sportsmann nachdenklich stimmen muss. Quotientengleich (1,09) mit dem TSV Dinkelsbühl waren die Zenn-Kicker, im direkten Vergleich - beide Spiele datieren noch aus dem Jahr 2019 - hatte man in Dinkelsbühl mit 2:3 verloren und das Heimspiel mit 4:3 gewonnen. Dies war nach dem Saisonabbruch und den geschaffenen Statuten der Abstieg - mit Fußballromantik und Empathie war es in der Saisonabrechnung mittels Abbruch auch in Pandemiezeiten nicht weit her.

Der Abstieg wurde amtlich und zwischenzeitlich der Trainerposten nach dem berufsbedingten Abschied von Markus Nölp vakant. Über den Kontakt von Thomas "Happy" Foth, der in Neuhof/Zenn in der AH kickt und mittlerweile den TSV Flachslanden coacht, kam man mit Martin Kölbl ins Gespräch. Dieser hatte einst mit Foth beim TB Johannis 88 in der Bezirksliga gecoacht und war zuletzt im Nachwuchs der SGV Nürnberg-Fürth 1883 aktiv. "Wir hatten schon gute Gespräche am Telefon, dann haben wir uns auch beäugt und waren sehr positiv gestimmt, dass wir die Aufgabe in der Kreisklasse gemeinsam angehen werden", schaut der Trainer einige Wochen zurück.

Nur drei Wochen Vorbereitung mit der Mannschaft

Kapitän Jonas Scheuenstuhl und der SV Neuhof/Zenn erlebten einen ganz bitteren Abstieg und eine äußerst kurze Vorbereitung unter dem neuen Trainer.
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Schon aufgrund der Tatsache, dass die Zusammenarbeit erst relativ spät fixiert wurde, und zudem der Saisonstart in der Kreisklasse 3 vom August auf Ende Juli vorgezogen wurde, war es eine alles andere als gewöhnliche Saisonvorbereitung, die der SV Neuhof/Zenn und sein neuer Coach Martin Kölbl erlebten. "Wir hatten letztlich rund drei Wochen Vorbereitung. Das ist für einen Trainer, der die Mannschaft noch nicht einmal gekannt hat, schon arg wenig gegenüber den eher sechs Wochen, die es gewöhnlich sind. Beim ersten Test war ich nur Zuschauer, hab mir von außen ein Bild gemacht und Marco Müllerke praktisch als Spielertrainer aufstellen lassen", berichtet der 51-Jährige von außergewöhnlichen Methoden in außergewöhnlichen Zeiten.

Der Auftakt ließ sich gut an für die Neuhöfer, allerdings trübten zwei Niederlagen den Saisonstart zuletzt.
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Trotz der schwierigen Umstände lief es auf Anhieb erstaunlich gut. In den wenigen Testspielen gab es ordentliche Auftritte, die auch bestätigten, wie Kölbl seine neuen Schützlingen kennenlernen durfte: "Am Anfang waren alle da, haben richtig Gas gegeben und wollten sich beim neuen Trainer zeigen. Was jetzt natürlich die Lage nicht einfacher macht, ist die Urlaubszeit. Das ist überhaupt kein Vorwurf, sondern im August - gerade mit den aktuellen Umständen - verständlich. In der Trainingsarbeit ist das natürlich schwierig, da kann man die Dinge noch nicht so einstudieren, wie man möchte. Dass dann der Motor noch nicht so läuft, wie man sich das wünscht, ist auch klar. Unsere Vorbereitung ist also eigentlich noch immer nicht beendet."

Zwei Siege und zwei Niederlagen zum Start

Anhand der Ergebnisse lässt sich die Urlaubszeit auch ablesen. Nach einem 5:1-Sieg gegen den Aufsteiger aus Scheinfeld gab es vor allem auch einen beachtlichen 4:1-Erfolg in Langenzenn. Nicht so wie gewünscht liefen für Kölbl und sein Team hingegen die letzten beiden Partien mit einem 0:1 gegen Veitsbronn II und einem 1:3 bei Stadeln II. "Gegen Veitsbronn haben wir unser schlechtestes Spiel gemacht und an dem Tag auch absolut verdient verloren. Das war schon ein Dämpfer nach den beiden Siegen zuvor. In Stadeln war es ein recht ausgeglichenes Spiel, bei dem wir eigentlich nicht verdient hatten zu verlieren."

Vier Saisonspiele, viermal im Rückstand - eine Hypothek, die Trainer Martin Kölbl wurmt.
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Erstaunlicher Fakt: In allen vier Saisonspielen gerieten die Neuhöfer zunächst in Rückstand. "Das ist natürlich ärgerlich, weil es teilweise auch leichte Fehler waren. Vor allem kostet das dann Kraft, das erst einmal wieder umzubiegen - und wirkt sich auch auf das Spiel aus, denn wir haben die Qualität, um guten Fußball zu spielen, was aber mit einem 0:1 nicht gerade einfacher wird", pocht Kölbl darauf, dass man in den kommenden Partien sich jene Hypothek erspart: "Ich erwarte da eine Reaktion auf die letzten beiden Spiele, das habe ich der Mannschaft auch deutlich gesagt!"

Am Sonntag soll mit einem Heimsieg gegen die Zweitvertretung aus Gutenstetten die Weiche wieder in Richtung der oberen Tabellenregion gestellt werden, dort wo man auch am Ende landen möchte. "Unsere Zielsetzung sind die Top 5. Aber wir reden jetzt sicher nicht vom Wiederaufstieg, denn die Liga ist schon richtig stark - für mich auch eine heimliche Kreisliga, in der an einem guten Tag fast jeder jeden schlagen kann. Wir müssen geduldig und kontinuierlich arbeiten, es kann keiner zaubern, aber wenn wir unser Spiel durchziehen können, sehe ich uns schon gut dabei."

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