SG Eckental hört auf: "Corona-Pause war der Todesstoß" - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 09.10.2020 um 18:00 Uhr
SG Eckental hört auf: "Corona-Pause war der Todesstoß"
Es war ein niedliches Projekt, das anfangs im Eckentaler Raum für große Aufmerksamkeit sorgte, dann aber immer mehr aus dem Blickpunkt verschwand. Die (SG) Eckenhaid 3/ Brand 3 aka. SG Eckental hat die Corona-Pause nicht überstanden und zieht sich aus dem Spielbetrieb zurück.
Von Uwe Kellner

Der Startschuss für die SG Eckental war die Saison 2016/17 als sich der TSV Brand und der SC Eckenhaid darauf einigten, eine Spielgemeinschaft ihrer jeweils dritten Mannschaften ins Rennen um Punkte zu schicken. Schnell hatte Initiator Michael Ulrich eine schlagkräftige Truppe zusammen, deren Aufstellung sich wöchentlich änderte. In der ersten Saison wurden unvergleichliche 71 verschiedene Spieler auf den Platz geschickt. Schnell entstand ein Fanshop, Sponsoren für Trikots und Spielbälle wurden aufgetrieben und sogar die Organisation eines eigenen Hallenturniers funktionierte. Seit den glorreichen Anfangstagen der kunterbunt gemischten Truppe verblasste der Glanz der SG Eckental jedoch über die Jahre. Die ambitionierteren Fußballer der SG Eckental fanden wieder Lust auf sportlich herausfordernden Fußball bei anderen Vereinen und der Spielerkader wurde von Jahr zu Jahr kleiner.

Nach ereignisreichen dreieinhalb Jahren musste Eckenhaids Abteilungsleiter Martin Rauh die SG Eckental bei Kreisspielleiter Max Habermann nun aus dem Spielbetrieb zurückziehen. "Man muss bedenken, dass unsere Mannschaft aus Gelegenheitskickern besteht, ohne Trainingsbetrieb. Mit der Zeit sind es immer weniger Leute geworden", erklärt der Funktionär. "Die monatelange Corona-Pause gab uns dann den Rest, weil sich die Spieler wieder vom Fußball abgewöhnt haben, oder während der Corona-Zeit nicht spielen wollen. Das war der Todesstoß." Am kommenden Spieltag gegen den TSV Behringersdorf 2 hätte die SG Eckental nur noch sieben Fußballer zur Verfügung gehabt. Deswegen zog Martin Rauh das Team zurück. Auch aus den Vereinen SC Eckenhaid und TSV Brand konnte immer weniger geholfen und Spielermaterial nach unten geschickt werden, da in den eigenen Mannschaften die Spieler mittlerweile knapp wurden.

Der Fan-Shop der SG Eckental war vielfältig. Auch nach dem 'Aus' des Teams bleibt die Erinnerung an das Projekt bestehen.
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Jederzeit wieder

Martin Rauh war von Beginn an ein Verfechter des Projekts SG Eckental. "Es waren drei wunderschöne Jahre und war eine super Geschichte für den Verein. Wir haben viele neue Mitglieder hinzugewonnen und konnten andere Mitglieder im Verein halten, weil wir ihnen durch die Dritte Mannschaft eine Möglichkeit bieten konnten, Fußball zu spielen, wenn es für die Erste oder Zweite aus zeitlichen Gründen nicht reichte", blickt Martin Rauh zurück. "Für das Vereinsleben war die Dritte eine schöne Sache!"

Deswegen ist der Abteilungsleiter nicht abgeneigt, das Projekt nach der Saison wieder aufleben zu lassen. Im Sommer 2019 stieß beispielsweise die Zweite Mannschaft des FC Dormitz zur SG Eckental hinzu und schickte immer wieder ein paar Spieler auf den Platz. "Wenn wir einen oder mehrere Partner finden, die Interesse haben, bin ich dafür offen in diese Richtung wieder eine Mannschaft für die neue Saison zu melden", sagt Martin Rauh.

Martin Rauh selbst war auch stets ein Spieler der SG Eckental, weswegen er sich nicht uneigennützig um die Mannschaft kümmerte. "Wenn´s die Dritte nicht mehr gibt, spiel ich halt in der Zweiten", meint er. Eine Alternative wäre auch die neue AH-Mannschaft, die gerade beim SC Eckenhaid im Kommen ist. "Wir haben eine junge Alt-Herren-Mannschaft mit 17 bis 18 Spielern von 32 bis 38 Jahren. Das ist auch eine super Geschichte." Und wenn es dafür nicht mehr reicht, gibt es immer noch die alte Alt-Herren-Mannschaft. "Die alte AH spielt mittlerweile Gehfußball, also da darf man dann nicht mehr rennen. Das ist auch ganz lustig und die haben sogar den 1. FC Nürnberg zweistellig besiegt", erzählt Martin Rauh. So oder so geht es in Eckenhaid mit dem Fußball und dem Vereinsleben weiter.

Teils besuchten so viele Zuschauer die Partien der SG Eckental, dass es sich für Betreuer Martin Rauh sogar lohnte, Eintritt zu kassieren.
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