Unternehmen Kreisliga: Die DJK Königsfeld erkundet Neuland - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 29.07.2006 um 17:45 Uhr
Unternehmen Kreisliga: Die DJK Königsfeld erkundet Neuland
Bis vor zwei Jahren war die DJK Königsfeld ein weitgehend unbeschriebenes Blatt. Seit Jahr und Tag kickte der Verein aus dem Osten des Bamberger Landes in der A-Klasse 2, mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg. Ab und an stieg man auf in die Kreisklasse, kehrte jedoch stets nach einiger Zeit wieder zurück ins Unterhaus des Spielkreises. Doch pünktlich zum vierzigjährigen Bestehen der DJK hat sich die Mannschaft selbst das schönste Geschenk gemacht: den Aufstieg in die Kreisliga.
Von Robert Schäfer
Die noch vor wenigen Jahren nicht für möglich gehaltene Erfolgsgeschichte begann nach der Saison 2002/2003. Gerade war Königsfeld nach nur einjährigem Gastspiel aus der Kreisklasse abgestiegen, und die Aussichten auf einen sofortigen Wiederaufstieg schienen alles andere als gut zu stehen. Doch dann holte die Vereinsführung Manfred Pfeil als Trainer, und mit ihm wendete sich das Blatt. „Menschlich und sachlich war die Verpflichtung von Manfred Pfeil ein echter Glücksfall“ erinnert sich der Leiter der Fußballabteilung, Werner Schleuppner. In der Tat hauchte der neue Coach der bis dahin nicht gerade vom Erfolg verwöhnten Mannschaft wieder Leben ein. Schrittweise wurde das Team verjüngt, indem immer wieder Spieler aus dem eigenen Nachwuchs an den Kader herangeführt wurden. Mit ersten Erfolgen: Schon 2004 gelang der DJK der souveräne Wiederaufstieg in die Kreisklasse, zwei Jahre später nun gar der Sprung in die Kreisliga – zum ersten Mal überhaupt in der Geschichte des Vereins.  

Gute Jugendarbeit als Erfolgsbasis

Doch wo liegen eigentlich die Gründe für den unerwarteten Höhenflug der Jura-Kicker? – Werner Schleuppner ist sich sicher: „Die Basis für unseren Erfolg ist eindeutig unsere gute Jugendarbeit. Außerdem legen wir Wert darauf, möglichst nur einheimische Spieler im Kader aufzunehmen – das wiederum stärkt den Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft“. Genau dieser gute Zusammenhalt ist es auch, den Manfred Pfeil als wichtige Säule des derzeitigen Erfolges ausmacht: „Das Gefüge innerhalb der Mannschaft stimmt einfach“, so der Trainer. „Die Spieler sind bodenständig, zudem diszipliniert sich die Mannschaft selbst. Wenn mal ein Spieler nicht zum Training erscheint, sprechen ihn seine Kollegen von sich aus darauf an – ich als Trainer muss da gar nicht erst eingreifen. Kurz gesagt: Die Mentalität passt halt“. Zudem sei die Mannschaft zwar jung, aber bestens eingespielt – der Kader ist in der Tat weitgehend derselbe wie im Vorjahr. Auch das Verhältnis zwischen Spielern und Trainern gestalte sich optimal. Von gegenseitigem Respekt sei das Miteinander geprägt, so Manfred Pfeil, und vor allem die jungen Spieler pflegen ein sehr enges Verhältnis zu ihrem Übungsleiter.
 
Neuland Kreisliga

Fragt sich nur, wie der DJK Königsfeld die Reise ins Neuland Kreisliga bekommen wird. Die höchste Klasse des Spielkreises stellt für die Königsfelder terra incognita dar, völlig unbekanntes Terrain also. Wird es dem Verein vom Jura gelingen, die Liga zu halten oder aber zollt man allmählich dem steilen Aufstieg innerhalb von nur drei Jahren Tribut? Trainer und Spielleiter geben sich realistisch. Unisono nennen sie den Klassenerhalt als vordringliches Saisonziel. „Natürlich wollen wir die Klasse halten“, so Werner Schleuppner. „Aber wir machen uns auch nichts vor. Wir wissen, dass in der Kreisliga anders gespielt wird als in der Kreisklasse“. Auch Manfred Pfeil sieht den Ligaverbleib als realisierbar an, warnt aber zugleich: „Unser größter Nachteil ist sicher unsere dünne Spielerdecke. Verletzungen oder Platzverweise können wir uns nicht leisten, dann wird´s eng“. Für manch einen mag daher die DJK Königsfeld schon jetzt als erster Absteiger feststehen, doch Vorsicht! So alt der Spruch auch sein mag: Abgerechnet wird am Schluss, und es wäre sicherlich ein Fehler, die DJK zu unterschätzen. Dafür hat die Mannschaft in den vergangenen Jahren einfach zu häufig positiv überrascht.

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